Die Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) startet in Portugal die europäische Produktion des weltweit ersten vollelektrischen Leicht-Lkw namens Fuso eCanter. Fuso ist eine Marke von Daimler Trucks Asia. Im Produktionswerk Tramagal, Portugal werden alle eCanter für die europäischen und amerikanischen Märkte in der Linie mit dem konventionellen Canter-Lkw gebaut.
Die portugiesische Regierung unterstützt die Entwicklung des eCanter seit der Anfangsphase im Jahre 2010 - und Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa nahm gemeinsam mit Vertretern der Regierung, Mitsubishi Fuso Truck Europe und MFTBC Führungskräften an der Startveranstaltung teil. 1964 wurde das Werk als Joint Venture zwischen dem portugiesischen Familienunternehmen Duarte Ferreira und dem damaligen französischen Lkw-Hersteller Berliet gegründet; 1996 war es in die Hände von Mitsubishi/Fuso als zentrale Produktionsstätte des Canter für Westeuropa übergegangen. Seit 2003 gehört das Werk durch die Übernahme der Mehrheit an Mitsubishi Fuso zur Daimler AG.
Nach der Inbetriebnahme der ersten Ladestation für Lkw im Mai und dem eCanter-Produktionsstart im japanischen Werk Kawasaki am 7. Juli, symbolisiert der Event den Beginn der Fertigung des eCanter außerhalb Japans. Mit diesen Meilensteinen bereitet Fuso den Weg für das erste hundertprozentig elektrische Nutzfahrzeug des Unternehmens. Nach dem Start der Kleinserienfertigung wird die Großserienfertigung der nächste natürliche Schritt in die Zukunft sein. Die Erfahrungen aus der Kleinserie in Kundenhänden werden Fuso außerdem in der Produktion der Großserie helfen.
Der Fuso eCanter wird in Linie mit dem konventionellen Canter Leicht-Lkw im Werk Tramagal/Portugal gefertigt. Nur die speziellen Komponenten für den elektrischen Antriebsstrang werden in Stationen parallel der Produktionslinie eingebaut. Die Fahrzeuge aus Tramagal werden in den nächsten Monaten an Kunden aus Europa und den USA übergeben.
Mit dem vollelektrischen Leicht-Lkw möchte Fuso auf das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach abgasfreiem und geräuscharmen innerstädtischen Verteilerverkehr eingehen. Er soll dabei helfen, die immer stärker werdenden Lärm- und Verschmutzungsprobleme in Städten auf der ganzen Welt zu lösen. Je nach Aufbau und Nutzung hat der eCanter eine Ideal-Reichweite von 100 km und eine Nutzlast von zwei bis drei Tonnen. Der elektrische Antriebsstrang des Fahrzeugs umfasst sechs Hochvolt-Lithium-Ionen-Batterien mit je 420 V und 13,8 kWh. Das Batteriesystem wird von der hundertprozentigen Daimler-Tochter Accumotive in Kamenz, Deutschland geliefert. Im Vergleich zu einer konventionellen Dieselversion sollen sich bei den Betriebskosten bis zu 1000 Euro auf 10.000 km einsparen lassen. (dpp-AutoReporter/wpr)