Diese Woche wurde der „Nationale Strategierahmen für den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe“ vom Bundeskabinett beschlossen. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) will so alternative Antriebe und deren Ausbau unterstützen. Vor allem Ladestationen und Tankstellen sollen mit rund einer Milliarde Euro finanziert werden.
Knapp eine Milliarde für Lade- und Tankmöglichkeiten
"Wir unterstützen den Hochlauf der alternativen Antriebe. Wir wollen diese Entwicklung an der Spitze gestalten. Der Schlüssel dafür ist der Aufbau einer flächendeckenden Lade- und Tankinfrastruktur – für alle Verkehrsträger und wesentlichen Technologien: Elektromobilität, Brennstoffzelle und Erdgas. Wir haben deshalb mit dem Nationalen Strategierahmen eine Infrastrukturoffensive für die Antriebswende gestartet – und setzen uns mit rund einer Milliarde Euro an Investitionen europaweit an die Spitze. Damit bleibt Deutschland Vorreiter für die Mobilität 4.0 und hält Kurs auf unser Ziel von mehr Mobilität bei weniger Emissionen", verkündet Bundesverkehrsminister Dobrindt bei der Pressemitteilung des BMVI.
In Zahlen ausgedrückt setzt sich das Paket folgendermaßen zusammen:
- 300 Millionen kommen von dem Förderprogramm Ladeinfrastruktur Elektromobilität
- 140 Millionen Euro vom Förderprogramm „Elektromobilität vor Ort“
- 247 Millionen Euro vom Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP)
- 268 Millionen Euro aus der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie
Alternative Antriebe bekommen flächendeckenderes Lade- und Tankstellennetz
Konkret sollen für Elektrofahrzeuge alle bewirtschafteten Autbahnrastanlagen mit Schnellladesäulen bestückt werden. Außerdem soll bis 2020 ein flächendeckendes Netz mit 10.000 Normal- und 5.000 Schnellladesäulen entstehen. Das Förderprogramm "Elektromobilität vor Ort" soll die Kommunen bei der Anschaffung von Elektrofahrzeugen und den dafür erforderlichen Aufbau von Ladeinfrastruktur unterstützen. Hierfür sind etwa 35 Millionen Euro pro Jahr eingeplant.
Aktuell sind 21 Wasserstofftankstellen in Betrieb. Bis 2018 soll ein Basisnetz von 100 Tankstellen geschaffen werden, um es dann bis 2023 auf 400 auszubauen. Gleichzeitig werden die oben erwähnten 247 Millionen Euro in die Weiterentwicklung und Marktetablierung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie investiert. Schließlich sollen auch Tankstellen für verflüssigtes Erdgas (LNG) für den schweren Straßengüterverkehr entstehen. Auch die LNG-Versorgung für Schiffe in Deutschland Häfen soll "entsprechend der Nachfrage" ausgebaut werden.
Übrigens fand die zurzeit noch in der Forschung befindliche Methode des induktiven Ladens keinerlei Erwähnung. Diese Technologie ermöglicht ein einfaches und sehr schnelles Laden von Elektroautos. Die üblichen 3,6 kW Ladeleistung werden hier durch stolze 30 kW abgelöst. Seit letztem Jahr wird damit experimentiert.