Dezentes Facelift für den Renault Mégane
14.01.2006
Schon bei seiner Präsentation vor gut drei Jahren polarisierte der Renault Mégane. Manche begrüßten das Design als gelungen oder fanden es sogar mutig, andere konnten sich vor allem mit der Form der Heckpartie nicht anfreunden. Die Überarbeitung des französischen Kompaktklassemodells wird letztere nicht überzeugen, denn das kantige Heck bleibt. Stärker modifiziert wird die Front, gleichzeitig das Interieur aufgewertet und zusätzliche Optionen angeboten.
Renault führt die neuen Versionen von drei- und fünftüriger Limousine, Coupé-Cabrio CC, viertüriger Stufenhecklimousine und Kombi Grandtour am 20. Januar auf dem deutschen Markt ein. Die Preispalette beginnt bei 14 400 Euro für den Mégane Dreitürer mit 72 kW/98 PS; die Fünftürer kosten jeweils 700 Euro mehr. Für das Einstiegsmodell beim Grandtour werden 16 200 Euro verlangt, für den CC 22 300 Euro. Der neue, kultivierte Zweiliter-Diesel mit 110 kW/150 PS wird für 24 600 Euro angeboten, allerdings ist der Rußpartikelfilter FAP erst in der zweiten Jahreshälfte lieferbar.
An der Front wurden Scheinwerfer, Kühlergrill und Bugschürze überarbeitet, um diese Partie kraftvoller zu gestalten. Das Heck haben die Franzosen bis auf stilistische Retuschen an Rückleuchten und Stoßfängern der Drei- und Fünftürer belassen. Größere Eingriffe hätten den Aufwand unnötig in die Höhe getrieben, denn nur Deutsche und Nordeuropäer hätten mit dem Heck ein Problem, heißt es in der Pariser Zentrale.
Im Innenraum kommen jetzt hochwertigere Bezugsstoffe, Soft-Touch-Oberflächen in der Mittelkonsole und besser ablesbare Instrumente zum Einsatz. Da und dort gibt es je nach Ausstattungsstufe mehr Chrom. Der Kunde kann unter drei Ausstattungsstufen wählen. Beim Basisniveau "Authentique" finden sich unter anderem elektrische Fensterheber vorn, Bordcomputer, elektrische Servolenkung, höhenverstellbarer Fahrersitz, Keycard-Fernbedienung und geteilt umklappbare Rücksitzbank. Die Klimaanlage muss mit dem CD-Radio im "Fairway"-Paket für 1 400 Euro extra geordert werden.
Die Ausstattungsstufe "Dynamique" umfasst neben Klimaanlage und Radio zudem serienmäßig Leichtmetallräder, das so genannte Komfortpaket mit Regensensor, elektrischen Fensterhebern hinten, Nebelscheinwerfern und vielem mehr. Die Preise starten hier bei 18 000 Euro für den 1,6-Liter-Motor mit 82 kW/112 PS. In der Topversion "Privilège" ab 19 400 Euro sind zum Beispiel Stoff-/Lederbezüge und Klimaautomatik serienmäßig an Bord. Eine verbesserte Routenführung garantiert das optionale Caminat-Navigationssystem der zweiten Generation für 1 100 Euro.
Neben den beiden 1,5-Liter-Dieselmotoren mit 63 kW/86 PS und 78 kW/106 PS und den beiden 1,9-Liter-Selbstzündern mit 81 kW/110 PS und 96 kW/130 PS liefert Renault künftig den 110 kW/150 PS starken 2,0-Liter-dCi-Motor. Er stemmt bis zu 340 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle. Mit seinem breiten Drehzahlband und der Laufruhe ähnelt der neue Selbstzünder, der Vierventiltechnik und Piezo-Einspritzung aufweisen kann, einem Benziner. Nur der Verbrauch von 5,4 Liter auf 100 Kilometern unterscheidet sich deutlich von vergleichbaren Benzinern in dieser Liga. Renault-Sprecher Reinhard Zirpel erwartet bei den Verkäufen zwischen den Otto- und Dieselmotoren eine Verteilung von 50:50; den stärksten Anteil soll der 1,6-Liter-Benziner mit rund 30 Prozent erreichen.
Auf ersten Testfahrten überzeugte das Mégane-Fahrwerk mit seiner nun direkter ausgelegten Servolenkung. Der Kompaktwagen liegt bis in den Grenzbereich stabil und sicher auf der Straße. Notfalls regelt das serienmäßige Antischleudersystem ESP Problemfälle. In Sachen Sicherheit ist der Mégane auf der Höhe der Zeit. Wie bei Renault üblich, hat man die Federungsabstimmung komfortorientiert gehalten. Ingo Reuss/mid mid/ir