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Ford Focus ST: Alltagstauglicher Sportler

27.10.2005
Als alltagstauglichen Sportler hat das Ford-Team RS den neuen Ford Focus ST konzipiert, der in zwei Versionen als Drei- und Fünftürer Mitte November ab 24 200 Euro bei den Händler steht. Das "ST" steht für "Sport Technology". Das 166 kW/225 PS starke Spitzenmodell der Kompaktbaureihe soll dem VW Golf GTI und dem Opel Astra OPC den Kampf ansagen.

Angetrieben wird der Focus ST von einem 2,5-Liter-Fünfzylinder-Benziner mit Turboaufladung, der aus den Regalen von Volvo stammt und den Anforderungen entsprechend angepasst wurde. Die recht markante, heruntergezogene Frontpartie mit dem großen Kühllufteinlass, das seitlich angebrachte ST-Logo und der im Windkanal entwickelte Dachspoiler am Heck sowie die Heckschürze kennzeichnen die Außenansicht des Fronttrieblers.

Im Innenraum vermitteln der in Schwarz gehaltene Dachhimmel und die Verkleidung ihren eigenen Reiz. Auf dem Armaturenbrett thront eine Dreiergerätekombination für den Öl- und Ladedruck sowie Öltemperatur. Die drei in Aluminium gerahmten Rundinstrumente für Geschwindigkeit und Drehzahl und das Dreispeichen-Lenkrad aus Aluminium und Leder sorgen für ein sportliches Ambiente. Die serienmäßigen, achtfach verstellbaren Recaro-Sportsitze gewährleisten ausreichend seitlichen Halt beim sportlichen Kurvenfahren. Optional gibt es auch eine Recaro-Rückbank. Wer besonderes Aufsehen erregen will, kann sich gegen Aufpreis sein Auto in Electric-Orange lackieren lassen.

Für die Sicherheit sorgen innenbelüftete Scheibenbremsen bis zu 32 Zentimeter Durchmesser sowie Front-, Seiten-, Kopf- und Schulterairbags. Für den Sprint von null auf 100 km/h gibt Ford 6,8 Sekunden an, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 241 km/h. Diese Leistungsdaten fordern ihren Tribut. Dem theoretischen Verbrauch von 9,3 Liter stehen vom Bordcomputer angezeigte 12,5 Liter entgegen. Der Fronttriebler verfügt über ein manuelles Sechsgang-Getriebe und ein speziell abgestimmtes Fahrwerk. Die Doppelrohr-Auspuffanlage sorgt für einen kernigen Sound beim Tritt aufs Gaspedal.

Ansonsten überzeugt der Motor durch seine Laufruhe. Die enorme Zugkraft mit dem maximalen Drehmoment von 320 Nm, die schon zwischen 1 600 und 4 000 U/min anliegen, lassen das Serpentinenfahren zu einer Freude werden. Das Triebwerk zeichnet sich außerdem durch hohe Elastizität aus, was ein schaltfaules Fahren in den oberen Gängen erlaubt. Bei ersten Fahrten auf kurvenreicher Strecke konnte der Focus ST seine Spurtreue unter Beweis stellen. Die bis zu 30 Prozent verstärkten Federn und das tiefer gelegte Fahrwerk zeichnen ihn als Kurvenräuber aus. Die elektrohydraulische Servolenkung lässt das Lenken zum Spaß werden.

Ein paar kleine Kritikpunkte sollten von den Ford-Ingenieuren noch gemeistert werden. Beim Dreitürer lässt sich der Vordersitz nur recht schwer nach vorn bewegen. Eine Automatik würde hier dem ST gut anstehen. Man kann zwar den Sitz in der Höhe verstellen, doch für einen Sportwagen ist die Sitzposition des Fahrer trotzdem recht hoch.

Das Unternehmen will noch in diesem Jahr in Deutschland 400 Einheiten verkaufen, 1 800 Fahrzeuge werden für 2006 eingeplant. Für Europa sind 20 000 Einheiten vorgesehen. Hagen Sabetzki/mid mid/hs


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