Toyota Yaris: Flexibel, sicher, zuverlässig
08.12.2005
Toyota ist im Aufwind. Die Marke wächst und baut kontinuierlich ihre Marktposition aus. Daran hat neben dem Bestseller Corolla vor allem der kleine Yaris einen großen Anteil. Jeder vierte in Europa verkaufte Toyota ist ein Yaris. Von der zweiten Generation des Bestsellers sollen im kommenden Jahr 30 000 Stück in Deutschland und 260 000 Einheiten in Europa verkauft werden. Der erste Kleinwagen mit Fahrerknieairbag kommt am 14. Januar zu Preisen ab 10 950 Euro für den Dreitürer mit 1,0-Liter-Motor auf den Markt.
Den Yaris als japanisches Auto zu bezeichnen ist eigentlich nicht richtig. Schließlich wurde er, wie schon sein Vorgänger, im südfranzösischen Toyota-Designstudio ED2 entworfen und wird in Frankreich produziert. Der kompakte Fünfsitzer ist ein europäisches Auto für den europäischen Markt, auch wenn es ebenfalls eine japanische Variante namens "Wizz" gibt.
Das neue Modell steht ausgesprochen selbstbewusst auf der Straße. Die Knuffigkeit des Vorgängers wich einer deutlich dynamischeren Form. Da mittlerweile der Aygo die Kundenwünsche nach besonders kleinen Fahrzeugen abdeckt, konnte der Yaris um immerhin elf Zentimeter zulegen. Der Radstand wuchs um neun Zentimeter. Der gewonnene Raum kommt den Insassen zugute. Vorne sorgen längere Sitzschienen für mehr Verstellmöglichkeiten und auch hinten ist mehr Variabilität angesagt.
Dennoch bleibt auch der neue, größere Yaris natürlich ein Kleinwagen. Echte Raumwunder kann er nicht bieten, wohl aber eine angenehme Sitzposition vorne. Die Rücksitzbank ist im Verhältnis 60:40 geteilt, wobei beide Segmente unabhängig voneinander um 15 Zentimeter verschoben werden können. Auch die Neigung der Rückenlehnen lässt sich individuell um zehn Grad variieren. "Easy Flat" nennt Toyota das Sitzkonzept, das die Entwickler bei der dritten Reihe des Corolla Verso abgeguckt haben. Ein einziger Handgriff genügt, um die hinteren Sitze zu einem ebenen Ladeboden zusammenzuklappen.
Die Passagiere haben jetzt mehr Platz für Füße, Knie und Kopf, sind in der Nutzung des Gestühls flexibler und können auch mehr Gepäck mitnehmen. Im Vergleich zum Vorgänger wuchs das Platzangebot für Koffer und Kisten um rund ein Drittel auf 272 Liter. Wird die Rückbank ganz nach vorn geschoben, fasst das Gepäckabteil sogar 363 Liter. Wichtiger als die bloße Liter-Angabe ist aber der Praxistest, den die junge Kundschaft gerne mit einem Kinderwagen macht. Knappe drei Zentimeter mehr Breite reichen jetzt aus, um den Buggy für die Jüngsten quer ins Gepäckfach zu legen. In Fragen der Sicherheit gibt sich der Yaris keine Blöße. Fünf Sterne im Euro-NCAP-Test und drei Sterne in der Disziplin Fußgängerschutz sprechen für sich. Zum umfangreichen Sicherheitssystem zählt, erstmals in der Kleinwagenklasse, ein Knieairbag auf der Fahrerseite. Der elektronische Schleuderschutz VSC ist außer in der Basisversion serienmäßig.
Zum Verkaufsstart am 14. Januar stehen drei Motoren zur Auswahl. Für Sparfüchse empfiehlt sich der aus dem Aygo bekannte 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 51 kW/68 PS. Er klingt sportlicher als er fährt. Die Leistung reicht aber aus für eine Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h. Der Norm-Verbrauch beträgt 5,3 Liter. Spritziger geht der aus dem Vorgänger bekannte 1,3-Liter-Vierzylinder mit 64 kW/87 PS zur Sache. Wie gehabt entfaltet sich die Kraft aber erst bei hohen Drehzahlen.
Mehr Durchzugskraft bietet der Diesel. Aus 1,4 Litern Hubraum mobilisiert der D-4D-Motor 66 kW/90 PS und zwischen 1 800 U/min und 3 600 U/min ein Drehmoment-Maximum von 190 Nm. Damit ist er vorläufig der schnellste Antrieb für den Kleinwagen. Die Kraftübertragung übernimmt ein Fünfganggetriebe. Wahlweise ist das automatisierte Multi-Mode-Getriebe (MMT), das sowohl manuelles Schalten wie auch den automatischen Wechsel der Fahrstufen erlaubt, mit allen Motoren kombinierbar. Solange man den Yaris gelassen bewegt, macht das Getriebe als komfortables Extra seine Sache gut. Nur allzu schnelle Schaltmanöver bei durchgetretenem Gaspedal sollte man nicht erwarten.
Bei der Serienausstattung lässt sich Toyota nicht lumpen. Zentralverriegelung, elektrisch verstellbare Außenspiegel, ein Audio-System mit CD-Player und vier Lautsprechern, Multi-Info-Display mit Bordcomputer sind schon beim Basis-Modell vorhanden. Die höheren Ausstattungsvarianten Luna, Sol und Executive ergänzen das Paket um Feinheiten wie ein Lederlenkrad, mehr Lautsprecher oder Leichtmetallfelgen und eine Klimaautomatik. Günter Weigel/mid