Um die Umweltverträglichkeit der Schiffstransporte nachhaltig zu verbessern, wird der Volkswagen-Konzern zwei mit Flüssig-Erdgas (LNG = Liquified Natural Gas) angetriebene Autofrachter zwischen Europa und Nordamerika einsetzen. Sie sollen zunächst zwei der neun mit dreckigem Schweröl befeuerten Charterschiffe der norwegenstämmigen Reederei Siem Car Carriers ersetzen und sind ein erster Meilenstein zu einem umweltverträglicheren Schiffstransport. Zudem möchte der Konzern seine Fahrzeug- und Materiallogistik in Europa vom Lkw künftig verstärkt auf emissionsärmere Verkehrsträger wie das Schiff verlagern.
Wolfram Thomas, Leiter Produktion Konzern, sagt: „Mit der Inbetriebnahme der zwei mit LNG-betriebenen Autofrachter für die Strecke zwischen Europa und Nordamerika treibt die Volkswagen Konzernlogistik das Vorhaben des umweltverträglichen und ressourceneffizienten Transports kontinuierlich voran." Der weitere Einsatz von LNG-betriebenen Fahrzeugtransportschiffen - den sogenannten Roll-on/ Roll-off-Transporten - wird auch auf anderen Strecken geprüft.
Die beiden rund 200 Meter langen und etwa 36 Meter breiten mit LNG-betriebenen Schiffe bieten auf zwölf Decks eine Kapazität von 4500 Fahrzeugen. Damit verfügen die beiden Schiffe mit dem im Unterdeck verbauten und 3000 Kubikmeter Flüssig-Erdgas fassenden Tank über vergleichbare Fahrzeug-Kapazitäten wie die konventionell angetriebenen Überseefrachtschiffe. Angetrieben werden die beiden Fahrzeugtransporter von einem von MAN Diesel & Turbo entwickelten 12.600 kW/17.100 PS starken Motor.
Durch den Einsatz der LNG-betriebenen Autofrachter sinken in der Fahrzeuglogistik über den Nordatlantik im Vergleich zu herkömmlichen Antrieben pro Schiff und Jahr der Kohlendioxid-(CO2)- Ausstoß um bis zu 25 Prozent, die Stickoxid-(NOx)-Emissionen um bis zu 30 Prozent, Rußpartikel (PM) um bis zu 60 Prozent und die Schwefeloxid-(SOx)-Emissionen um - bis zu 100 Prozent. Zusätzlich werden die Emissionen durch den Einsatz eines hochmodernen MAN Dual Fuel-Schiffsmotors mit Direkteinspritzung sowie einer Abgasnachbehandlung reduziert. (dpp-AutoReporter/wpr)