Formel 1: Mehr Fragezeichen als Antworten
16.02.2010
Die Formel 1-Saison 2010 steht vor der Tür, nur noch wenige Wochen trennen die Formel 1-Welt vom ersten Grand Prix in Bahrain. Auch sind schon zwei von vier Testwochen absolviert, die allermeisten Teams haben sich und ihre Autos präsentiert. Doch trotzdem gibt es noch immer mehr Fragezeichen als Antworten.
Elf bis dreizehn Formel 1-Teams
Allein hinter der Zahl der Formel 1-Autos, die zum Saisonstart 2010 an der Startlinie Aufstellung nehmen werden, ist unklar. 13 Teams sind gemeldet, ein 14. steht aber noch ohne FIA-Startplatz bereit und unternimmt alle Schritte, die für eine Saisonteilnahme notwendig sind. Doch dafür müsste wohl ein anderes Team weichen.
Hierfür gibt es dem Vernehmen nach noch zwei Kandidaten: Campos und USF1. Beide Teams kennzeichnet, dass sie bislang nur einen Fahrer engagiert haben und demnach noch einen zweiten nominieren müssten. Bei beiden Rennställen wechselt die Nachrichtenlage zwischen Bangen und Hoffen.
Bei Campos sah es zwischenzeitlich düster aus, weil das Team dem Vernehmen nach in derben finanziellen Schwierigkeiten steckt. Ob sich der spanische Rennstall aus diesen Verstrickungen noch befreien können wird und an der Formel 1-Saison 2010 wie geplant teilnehmen kann, steht noch in den Sternen.
Optimistischere Töne dringen aus dem Team von USF1, doch auch hier gibt es immer wieder Experten, die in Zweifel ziehen, dass das Team wirklich die Vorbereitungen schafft, um pünktlich zum Saisonstart fertig zu sein. Die beiden anderen Neulinge, Lotus und Virgin hingegen scheinen es zu schaffen.
Wer ist vorn?
Vor den offiziellen Tests hieß es, Mercedes, McLaren, Ferrari und Red Bull seien die Top-Favoriten. Nach zwei Testläufen heißt es: Mercedes, McLaren, Ferrari und Red Bull sind die Top-Favoriten. Es hat sich also nicht allzu viel geändert, wie auch, denn allem Anschein nach sind die Rundenzeiten ähnlich vergleichbar wie Äpfel und Birnen.
Nimmt man die Aussagen der Fahrer und Verantwortlichen aus den Rennställen ernst, dann düfte man überhaupt keine Prognosen abgeben. Denn unisono heißt es, dass die Testzeiten nicht viel bedeuten. Zu viel Spielraum haben die Teams, sich die Rundenzeiten nach oben zu leeren: Die großen Tanks können im Inhalt stark schwanken, die Rundenzeiten analog auch.
So lesen sich die Interviews mit den Fahrern und Verantwortlichen wie Etüden des Ausweichens: Festlegen will sich niemand, die Antworten können alles oder nichts heißen. Die Folge ist eine große Unsicherheit und der Hang zu weitreichenden Spekulationen.
Und es gibt noch einen Faktor, der Prognoseversuche arg limitiert: Noch vor dem ersten Formel 1-Rennen erwarten fast alle Teams, dass ihre Kontrahenten Updates für die Boliden bringen, die umfangreich und weitreichend ausfallen sollen. Gut möglich, dass dann die Karten neu gemischt werden. Ebensogut möglich, dass es dann immer noch heißt: Mercedes, McLaren…