Formel 1: Wackelkandidaten und Favoriten
22.02.2010
Ein bisschen müssen bei Formel 1-Rennstall-Besitzer Peter Sauber die Ohren geklingelt haben, als er erfahren hat, dass die FIA mit dem Formel 1-Neuling USF1 darüber verhandelt, ob dieser die ersten vier Rennen auslassen darf. Eigentlich sollte das nicht gehen und USF1 müsste wundersame Leistungen vollbringen oder seinen Startplatz räumen.
Sauber hat auch lange warten müssen, ehe ihm und seinem Team ein Startplatz für die Formel 1-Saison 2010 fest zugesagt werden konnte. Einer der vier Neulinge scheint nun gar nicht in der Lage zu sein, sich bis zum Start der Formel 1-Saison entsprechend zu rüsten, beim Campos-Team ist eine Bauchlandung buchstäblich auf den letzten Metern verhindert worden.
Wenn USF1 nun doch nicht beim Start der neuen Formel 1-Saison dabei ist, könnten doch im März 26 Autos um die Wette fahren. Denn an der Seitenauslinie rüstet sich das Team Stefan unablässig für den Aus-Fall eines Formel 1-Rennteams, um für dieses nachrücken zu können. Auch bei Campos ist noch lange nicht alles in trockenen Tüchern, denn der neue Teamchef hat die Lage gegenüber der Presse recht eindeutig beschreiben: Sie hätten „nichts“ gehabt vor seinem Engagement. Das ist nicht viel so kurze Zeit vor dem Saison-Start.
Auf der anderen Seite hat der nun vollendete dritte Formel 1-Test letztlich das bestätigt, was so ziemlich jeder vorher gewusst hat. Die Favoriten-Rolle liegt und bleibt bei den vier üblichen Verdächtigen: Mercedes, McLaren, Red Bull und Ferrari. Hier haben die Fahrer während der Tests schon den einen oder anderen Aufmerker gesetzt, mit guten Zeiten auf der Rennstrecke oder markigen Sprüchen abseits davon.
Noch steht ein Test auf dem Programm, in Barcelona, ehe es kurze Zeit später in Bahrain ernst wird mit dem ersten Rennen der Formel 1-Saison 2010. Für Barcelona erwartet jeder, dass die meisten Teams mit Updates aufwarten können und dann auch die Katze aus dem Sack gelassen wird. Für Spielchen mit dem Tempo, so meinen Beobachter, wäre dann nur noch wenig Raum.
Sollte sich dann der Eindruck bestätigen, dass mindestens die vier genannten Teams auf Augenhöhe agieren, steht eine hochspannende Formel 1-Saison bevor. Anders als im Jahr 2009, wo Brawn schon bei den Tests allen enteilte.