Motorsport

Formel 1: Alonso im Glück, Vettel mit Pech

15.03.2010
Der Doppelsieg für Ferrari, mit der Abfolge Fernando Alonso und Felipe Massa, ist zumindest in Teilen geschenkt: Denn Sebastian Vettel aus dem Rennstall Red Bull hat das Rennen bis zu technischen Problemen souverän beherrscht. Erst der Leistungsabfall durch Motorprobleme hat dem Start-Ziel-Sieg von Vettel einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Damit ist Ferrari ein Traumstart gelungen, infolge der neuen Punkteregelung hat Alonso nun 25 Zähler, Massa 18 und der Rennstall liegt mit 43 Punkten in Front. Besser geht es nicht, den die anderen vermeintlichen Konkurrenten von McLaren-Mercedes und Mercedes haben den roten Rennern nicht das Wasser reichen können.

Das gilt auch für Michael Schumacher, der bei seinem Comeback Rang sechs errang und damit deutlich hinter der Spitze blieb. Auch sein Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg ist schneller gewesen. Von den Neulingen hat es nur Lotus ins Ziel geschafft, während weder HRT noch Virgin ein Auto ins Ziel bekommen konnte. Das Schicksal ereilte auch Sauber, den Geheimtipp aus der Zeit vor dem Rennen.

Ferrari auf Wolke sieben

Noch während der Testfahrten galt das Ferrari-Team als besonders stark, der Auftakt der Formel 1-Saison 2010 hat das bestätigt. Ein Doppelsieg im ersten Formel 1-Rennen 2010 macht Ferrari zum Top-Favoriten für die Weltmeisterschaft. Nach jahrelanger Durststrecke hat Fernando Alonso wieder ein Rennen gewonnen, was in der laufenden Saison nicht das einzige bleiben dürfte.

Alonso ist damit von allen Favoriten am besten aus den Startblöcken gekommen und hat sehr gute Aussichten, 2010 eine wichtige Rolle im Kampf um den Titel zu spielen. Im Wirbel um die Rückkehr von Michael Schumacher in der Formel 1 ist ganz untergegangen, dass es noch einen anderen Rückkehrer gibt: Felipe Massa. Der Brasilianer hat das erste Rennen seit seinem schweren Unfall mit einem Podiumsplatz abgeschlossen – ein großartiger Erfolg.

Damit dürften die Zweifel fortgewischt sein, dass Massa würde wieder an seine alten Leistungen anknüpfen können. Massa hat unterstrichen, dass mit ihm auch in der Formel 1-Saison 2010 zu rechnen sein wird. Das gilt auch für die teaminterne Auseinandersetzung. Hier hat Alonso zwar aktuell die Nase vorn, mehr aber auch nicht. Denn 18 von 19 Formel 1-Rennen stehen ja noch aus.

Mercedes: Rosberg vor Schumacher

In Italien ist man mit dem ehemaligen Ferrari-Superstar und jetztigen Mercedes-Fahrer Michael Schumacher nicht eben freundlich umgesprungen. Während sich die Gazetten wegen des Ferrari-Doppelsieges regelrecht überschlugen, bekam Michael Schumacher den einen oder anderen Seitenhieb ab. Kein Wunder: Über-Schumi wurde sechster, was keine Sensation gewesen ist.

Schumacher selbst ist mit seiner Leistung sehr zufrieden gewesen, denn drei Jahre Pause muss auch ein Formel 1-Spezialist wie er erst einmal wegstecken. Problematisch ist auch der Rückstand auf Nico Rosberg nicht, schon am Sonntag im Rennen hat Schumacher angezeigt, dass er durchaus schnell fahren kann. Viele von jenen, die Schumachers Comeback vor Saisonstart der Formel 1 erst aufgebauscht haben, nutzen den unauffälligen Verlauf zum Austeilen von Prügeln.

Im Mercedes-Lager versucht man derzeit, Ruhe auszustrahlen. Gegenüber den Führenden hat Mercedes im Rennen ein gutes Stück Zeit verloren, dabei musste Sebastian Vettel bekanntlich früher eindrehen, sonst wäre der Rückstand von Mercedes noch größer ausgefallen. Siege, so lautet die Devise, werden im Verlauf der Formel 1-Saison noch für Mercedes kommen – die Frage sei nur, wann.

McLaren-Mercedes: Nicht weit hinten

Der Saisonauftakt der Formel 1 2010 ist für Lewis Hamiltion im neuformierten McLaren-Mercedes-Team recht erfreulich ausgefallen. Rang drei hinter den davonstiebenden Ferraris und vor dem lange Zeit führenden Sebastian Vettel, dazu auch noch den amtierenden Weltmeister jenson Button deutlich hinter sich gelassen. Das ist ein Auftakt nach Maß, ohne Frage.

Teamintern ist damit auch schon ein erster Hinweis auf die Stärkenverhältnisse im Team der Weltmeister, denn Jenson Button hat nicht an Lewis Hamilton heranreichen können. Wie bei den anderen Teams auch ist das aber noch relativ, erst die kommenden Rennen werden die Hackordnung bestimmen.

Für McLaren-Mercedes nicht uninteressant ist auch, dass man auf dem zweiten Rang in der Konstrukteurswertung gelandet ist. Deutlich hinter Ferrari, aber eben auch vor Mercedes und Red Bull. Auch hier war es aber er Nachhilfe durch die Technik in Sebastian Vettels Auto nötig. Und: Beide McLaren-Fahrer sind durch gute Boxenstopps nach vorn geschoben worden.

Red Bull: Starker Auftritt ohne Früchte

Ein technischer Defekt hat das Team von Red Bull und insbesondere Sebastian Vettel um die Früchte harter Arbeit gebracht. Platz vier und acht zum Saisonauftakt – dabei hätte es mindestens der Sieg für Sebastian Vettel sein können, angesichts der Dominanz im ersten Formel 1-Rennen 2010 auch sein müssen. Daraus wurde nichts.

Unter dem Strich ist Red Bull somit das schlechteste der vier Titel verdächtigen Formel 1-Teams nach dem ersten Rennen. Und es könnte schon wie im Vorjahr sein, dass der Renault-Motor Probleme bereitet. Im Extremfall muss Red Bull bereits nach einem Rennen den ersten Motor tauschen, damit stünden für die verbleibenden nur noch sieben Aggregate zur Verfügung.

Immerhin hat Sebastian Vettel im Gegensatz zum Vorjahr im ersten Rennen die Punkte nicht liegen gelassen. Auch wenn mehr drin gewesen wäre: Die Art, wie Vettel Rang vier verteidigt hat, war großartig und dürfte ihn wie auch das Team hoffen lassen. Kollege Webber ist auch unter Wert geschlagen worden, ein missglückter Boxenstopp hat schlussendlich dafür gesorgt, dass für ihn nach vorn nicht mehr ging.

Force-India: Bester unter Ferner liefen…

Vorn hat das erste Formel 1- Rennen der Saison 2010 das gebracht, was alle Welt erwartet hatte, die vier Favoriten haben die ersten acht Platz samt und sonders unter sich ausgemacht. Bester Fahrer danach ist Vitantonio Luizzi gewesen, der für Force India zwei WM-Punkte mit Rang neun erringen konnte. Auch Team-Kollege Adrian Sutil hat sich wacker geschlagen und ist auf Rang zwölf ins Ziel gekommen.

Unter die Top-Ten kam dann auch noch Rubens Barrichello von Williarms, der somit auch noch ein WM-Pünktchen erringen konnte. Robert Kubica hat für Renault jenen unglücklichen Platz markiert, der keinen Punkt mehr einbringt. Doch hier lag das Augenmerk auch auf dem Russen Witali Petrow, der ein überraschend positives Rennen gefahren ist, bis ein Defekt für ihn das Ende bedeudete.

Apropos Ende: Von den Neulingen im Formel 1-Zirkus hat sich Lotus am besten geschlagen. Das Team konnte das Rennen beenden, beide Wagen sind zwar überrundet worden, blieben aber von Ausfällen verschont, während Virgin und HRT davon derzeit nur weiter träumen können. Die Zuverlässigkeit bildet eine gute Basis und bildet den Ausgangspunkt für Ambitionen: Toro Rosso angreifen steht als nächstes auf dem Plan.







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