Formel 1: Red Bull mit Pole-Triple
03.04.2010
Zum dritten Mal in der laufenden Formel 1-Saison 2010 hat der Rennstall Red Bull die Pole-Position besetzt. Zweimal startete Sebastian Vettel aus der ersten Reihe, jetzt ist es Mark Webber. Der Australier hat sich nach den ersten unglücklich verlaufenen Rennen mit einer guten Leistung im ebenso spannenden wie turbulenten Qualifying zurückgemeldet.
Die Pole Position hat in dieser Saison seinem Inhaber allerdings kein Glück gebracht, im Gegenteil: Zwei technische Defekte haben den enteilten Sebastian Vettel im Red Bull in den ersten beiden Formel 1-Rennen daran gehindert, den Sieg einzufahren. Mark Webber unternimmt nun den dritten Anlauf, für Red Bull den ersten Saisonsieg einzufahren.
Auch in einer anderen Hinsicht ist Mark Webber eine Ausnahme: Vier deutsche Fahrer stehen unter den besten fünf Plätzen nach dem Qualifying. Ganz vorn auf dem zweiten Rang Nico Rosberg, der seinen Teamkollegen Michael Schumacher auf Rang acht verweisen konnte, dahinter Sebastian Vettel, gefolgt von Adrian Sutil und Nico Hülkenberg.
Red Bull dominiert das Qualifying
Dreimal Pole-Position aus drei Formel 1-Rennen und zwei Fahrzeuge unter den ersten drei: Red Bull dominiert gegenwärtig das Qualifying und gibt klare Hinweise über die Stärke des eigenen Formel 1-Boliden. Den Erfolg im Qualifying von Sepang ist allerdings auch der Reifenstrategie zu verdanken.
Doch noch schlägt sich die Red Bull-Dominanz im Qualifying nicht in Zählbarem nieder. Im Gegenteil: Die Punkteausbeute für den Rennstall ist bescheiden: Mit schlappen 18 Zählern rangiert man auf Platz fünf, 52 Punkte hinter Ferrari. Vor allem das zweite Rennen war ein Debakel, denn hier konnte Webber nur magere zwei Punkte ergattern, während Sebastian Vettel per Defekt ausfiel.
Für Red Bull ist die Situation extrem frustrierend. Nach dem hervorragenden Abschneiden in der Formel 1-Saison 2009, als auch die Zuverlässigkeit des Wagens ein Grund für das Verfehlen des WM-Titels gewesen ist, hat die Saison 2010 noch einen draufgesetzt. Auch werden die anderen Teams aufholen, vor allem Ferrari, Mercedes und McLaren ist noch einiges zuzutrauen.
Debakel für Ferrari
Lotus vor Ferrari? Das Qualifying in Malaysia macht es möglich. Während Jarno Trulli morgen auf Rang 18 starten wird, stehen die beiden WM-Führenden Fernando Alonso und Felipe Massa auf Rang 19 und 21. Verantwortlich für den Ausfall ist ungeschicktes Timing gewesen.
Die beiden Ferrari-Piloten sind mit einem großen Risiko in das Qualifying gegangen, was letztlich nach hinten losgegangen ist. Man habe gedacht, der Regen würde aufhören, erläuterte Fernando Alonso später, doch das ist nach hinten losgegangen. Denn als der Regen blieb und Alonso und Massa auf den Kurs gingen, verschlechterten sich die Bedingungen abermals und kegelte das Formel 1-Führungsduo aus dem Qualifying.
Für das Rennen allerdings ist noch nichts entschieden. Zwar ist die Ausgangslage debakulös schlecht, doch erwartet fast jeder für morgen ein Regenrennen. Anders als bei den ersten beiden Formel 1-Rennen der aktuellen Saison könnte das die einzelnen Positionen kräftig durcheinanderwirbeln.
McLaren: Vom Regen ausgebremst
Das zweite Team, das vom Ergebnis aus dem Qualifying für Stirnrunzeln sorgt, ist McLaren. Jenson Button hatte schließlich das zweite Formel 1-Rennen der gegenwärtigen Saison gewinnen können, in der Teamwertung liegt McLaren deutlich vor Mercedes und in Schlagweite des führenden Ferrari-Teams.
Doch die Schwäche von Ferrari wird McLaren zumindest bei der Startaufstellung nicht nutzen können, denn Lewis Hamilton ist 20. und der amtierende Weltmeister der Formel 1, Jenson Button, 17. Keine sonderlich guten Aussichten für das Rennen. Wie bei Ferrari ist es der Regen gewesen, der für die schlechten Platzierungen verantwortlich zeichnet.
Im Rennen morgen können die beiden McLaren-Piloten vor allem darauf hoffen, dass ihnen Schadensbegrenzung gelingt. Ferrari unter Kontrolle halten und so an Alonso und Massa dranbleiben – wäre ein Erfolg angesichts des mäßigen Qualifying-Ergebnisses.
Mercedes: Erfolg für Rosberg, Hader bei Schumacher
Zum ersten Mal in seinem Formel 1-Rennfahrer-Leben steht Nico Rosberg in der ersten Startreihe. Zur Pole-Position hat es nicht ganz gereicht, dafür hat der Mercedes-Fahrer im Qualifying wieder deutlich besser abgeschnitten als sein Teamkollege Michael Schumacher. Der ist auf dem achten Rang gelandet und hatte Grund zum Hadern.
Für Michael Schumacher endete das Qualifying mit einem achten Rang, gemessen an dem, was die Kollegen Alonso, Massa, Button und Hamilton widerfuhr, ist das keineswegs schlecht. Aber: Schumacher wollte mehr erreichen, was die Reifen nicht mehr zuließen, denn die waren nach der ersten Sicherheitsrunde im Schlussdurchgang aufgebraucht.
Williams: Großer Erfolg in Malaysia
Die Aussichten auf ein erfolgreiches Formel 1-Rennen für Williams in Malaysia sind für den Rennstall von Williams bestens. Waren die beiden ersten Auftritte in der noch jungen Saison enttäuschend, konnten sich Hülkenberg und Barrichello auf Rang fünf und sieben positionieren.
Für das Rennen ist Williams damit gut gerüstet, das noch magere Konto an WM-Punkten ordentlich zu füllen. Für Hülkenberg ist das Qualifying eine Art Durchbruch für das Team gewesen, auch wenn Teamkollege Barrichello noch etwas mehr hätte herausholen wollen. Für das erwartet Regenrennen morgen sieht man sich gut in Form.
Force India stark im Qualifying
Auf dem vierten Rang hat es in der Startaufstellung Adrian Sutil verschlagen. Sein Teamkollege bei Force India ist auf dem zehnten Rang gelandet, Sutil hatte das Quentchen mehr an Glück. Wieder einmal ist Sutil mit den durchwachsenen Bedingungen gut zurecht gekommen.
Für Force India ist damit die Chance gut, im dritten Formel 1-Rennen Kontakt zur Führungsgruppe zu halten. Denn noch ist die WM-Punkte-Ausbeute in der Saison nicht allzu rosig verlaufen – auf acht kommt man. Sutil hat dabei noch gar keinen Zähler erbeuten können, das kann er mit seiner guten Startpositon durchaus wettmachen.