Formel 1: Die Reifen qualmen wieder
25.03.2011
Es geht wieder rund in der Formel 1. Dank der Zeitversetzung zwischen Australien und Europa kann man hier bereits am frühen Freitag mit Ergebnissen aus den Freitagstrainings hantieren. Denen wird gewöhnlich nicht sonderlich viel Aussagekraft zugesprochen, doch gemessen an dem, was die Wintertests bieten, greift man nach jedem Strohhalm.
Die große Unbekannte am Freitag ist die Benzinmenge und auch hier gibt es für Australien nicht viel zu vermelden. Die zweite große Unbekannte in dieser noch blutjungen Formel 1-Saison 2011 sind die Pirelli-Reifen, die erstmals den Ernstfall durzustehen hatten. Und scheinbar ging es ganz gut.
Mehr als eintausend Runden der Boliden am ersten Trainingstag stehen in den Büchern und diese waren zufriedenstellend. Hatten sich die Pirelli-Reifen noch einiger Kritik ausgesetzt gesehen, weil diese zu hohen Verschleiß gebracht hatten, wurde nach dem ersten Training durchweg gelobt.
Fast, denn ausgerechnet Weltmeister Sebastian Vettel hatte mit Schwierigkeiten. Die Ursache für das Problem sei noch ungeklärt, hieß es aus dem Hause Red Bull – man werkele mit Pirelle aber daran. Für das Rennen und die Qualifikation am Samstag ist man bei Red Bull nicht ganz ohne Sorgenfalten.
Was das Freitagstraining anbelangt, so hat sich überraschend Jenson Button von McLaren-Mercedes ganz vorn platzieren können. Im Windschatten des Schnellsten landete Kollege Lewis Hamilton auf dem zweiten Rang. McLaren war nicht unbedingt als schnellstes Team gehandelt worden und hat für den ersten Aufmerker gesorgt.
Hinter den beiden McLaren-Piloten reihte sich Vorjahres-Vize Fernando Alonso von Ferrari ein. Sebastian Vettel und Mark Webber belegten die Plätze vier und fünf, während Altmeister Michael Schumacher auf dem siebten Rang landete. Schumacher war damit schneller als Teamkollege Nico Rosberg.
Rosberg musste Felipe Massa im Ferrari, Sergio Perez im Sauber und Rubens Barrichello von Williams den Vortritt lassen. Ob und was das zu bedeuten hat, wird sich erst am Samstag entscheiden. Interessant ist, dass zum Beispiel Renault erst auf Rang zwölf und dreizehn zu finden ist, in der Reihenfolge Vitaly Petrov und Nick Heidfeld.
Ganz hinten wird es eng werden. Zwar ist es den Vorjahresneulingen von Lotus namentlich Heikki Kovalainen und Jarno Trulli gelungen, die 107-Prozent-Zeitgrenze einzuhalten, doch das gilt nicht für Marussia Virgin und HRT. Während Neuling Jerome D´Ambrosio immerhin 36 und Kollege Timo Glock 30 Runden bewältigen konnte, sah es bei HRT düster aus.
Eine einzige Runde ist HRT gefahren und das wird im Team schon als Erfolg gesehen. Denn Das Auto ist gefahren und damit schon mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Für HRT wird es eng, morgen am Samstag wird das erste Mal richtig gefahren. Dann soll neben Vitantonio Liuzzi auch der zweite Fahrer Karthikeyan zum Zuge kommen.