Motorsport

Formel 1: Vettel mit der Hand an der WM-Krone

28.08.2011
Da waren es nur noch vier: Neben dem Führenden in der Fahrerwertung der Formel 1, Sebastian Vettel, ist nur noch ein Quartett von Fahrern verblieben, die den Weltmeister bei der Titelverteidigung hinderlich sein könnten. Doch mit Vettels Sieg in Belgien ist der Vorsprung von 85 auf 92 Punkte angewachsen: Vettel ist fast uneinholbar.

Beim Großen Preis von Belgien hat Vettel seinen siebten Saisonsieg eingefahren und die „Krise“ von drei Rennen ohne Sieg beendet. Damit dürften auch die meisten ernsthaften Titelambitionen begraben worden sein, Fernando Alonso ist 13 Punkte zurückgefallen, Jenson Button zehn und Lewis Hamilton gar 25.

In Belgien hat es für Red Bull sogar einen absoluten Glanztag gegeben, denn durch Mark Webbers zweiten Rang konnte der Rennstall den dritten Doppelsieg in der laufenden Formel 1-Saison erringen. Damit hat sich auch in der Teamwertung die Punktezahl auf 426 Zähler erhöht, 131 Punkte mehr als McLaren und fast schon 200 vor Ferrari.

Nach der Sommerpause hat Red Bull mit einem glanzvollen Triumph in Belgien gezeigt, dass nach dem äußerst knapp errungenen Weltmeistertitel der Fahrer und dem deutlichen Vorsprung bei den Teams im Folgejahr die Titelverteidigung nicht nur gelingen wird, sondern auch mit voraussichtlich erstaunlicher Dominanz. Für die Konkurrenz dürfte es ernüchternd sein, dass Red Bull in Belgien dominieren konnte, owohl die Strecke für die Boliden nicht unbedingt gut geeignet ist. Vettel hat hier seinen siebzehnten Sieg errungen, zwei mehr als 2010 und seine Vorjahrespunktzahl bereits um drei Zähler übertroffen. Bleibt wohl nur der Blick auf 2012…

Red Bull: Sieg mit Handicap

Dank der Ablehnung des Reifentausches durch die Rennleitung ist Red Bull mit einen leichten Handicap ins Rennen gegangen, das sich letztlich nicht grundlegend auswirkte. Im Gegenteil: Nicht nur konnte Sebastian Vettel seinen Sieg erringen, sondern Mark Webber der Konkurrenz mit seinem zweiten Platz auch noch wichtige Punkte rauben.

Dabei hatte es vor dem Rennen noch Debatten gegeben, ob man vielleicht doch aus der Boxengasse würde starten müssen, Vettel meinte nach dem Rennen, das Team wäre so ein recht großes Risiko eingegangen. Umgekehrt hätte ein Boxengassenstart für die Wertung in beiden Wettbewerben einen mächtigen Malus bedeutet.

Trotz des wenig berauschenden Starts, den Mercedes meisterlich hinbekommen hatte, und der ebenfalls nicht sonderlich hilfreichen Safetycar-Phase, konnte sich Red Bull am Ende durchsetzen. Intern dürften sich die Fronten weitgehend geklärt haben, Mark Webber ist eindeutig die Nummer zwei.

Der Australier dürfte das allerdings nur bis zum Ende der laufenden Formel 1-Saison akzeptieren; genug Kampfgeist für einen erneuten Anlauf in der kommenden Saison, für die Webber just verlängert hat, ist vorhanden. Damit pusht er Vettel und sammelt zugleich Punkte für die Rennstallwertung.

Mercedes: Auferstehung in Belgien

Ein bisschen hat Hollywood im Falle von Mercedes die Finger im Spiel respektive Rennen gehabt. Ausgerechnet die Jubiläumsfahrt von Michael Schumacher ist dem mit einem schwierigen Comeback kämpfenden Rekordhalter zu einer Art Auferstehung geraten. Von Rang 24 auf fünf konnte sich Schumacher kämpfen.

Schon der Start war sehenswert, denn Nico Rosberg gelang es, die gute Position von Vettel und Co. im Qualifying zu pulverisieren. Damit konnte sich Mercedes für eine gewisse Zeit mal wieder auf Rang eins zeigen, wenn auch die Geschwindigkeit der Boliden nicht ausgereicht hat, um lange vorn zu bleiben.

Auch Schumacher hatte einen glanzvollen Auftritt zu Rennbeginn, denn er konnte sich atemberaubende 13 Plätze nach vorn kämpfen, ein Paukenschlag zu Rennbeginn, der eine kontinuierliche Aufholjagd einleitete, die in den Punkterängen endete. Schließlich konnte Schumacher auch noch Nico Rosberg überholen.

McLaren: Hamilton crasht, Button holt Podium

Zum zweiten Mal in der laufenden Formel 1-Saison hat Lewis Hamilton das Rennen nicht beenden können. Damit liegt er mit seinem Teamkollegen Jenson Button gleichauf, wie die beiden auch punktemäßig nur um drei Zähler voneinander getrennt sind. Besser läuft es bei Fernando Alonso, der einmal nicht durchfahren konnte.

Für die Aussichten auf die Weltmeisterschaft ist das natürlich misslich, wenngleich man sagen, muss, dass Mark Webber ohne Ausfall auch nur einundzwanzig Punkte vor Lewis Hamilton liegt, der immerhin zweimal als Sieger aus den Rennen hervorgegangen ist. Trotzdem: Hamilton ist nicht angekommen.

Button kann das Belgien Rennen durchaus als Erfolg verbuchen, denn ihm ist es gelungen, eine Aufholjagd von Rang 13 auf drei durchzustehen, wobei er zwischenzeitlich wegen eines maladen Frontflügels noch zurückgeworfen worden war. Eine gute Leistung, die Hamiltons Missgeschick überleuchtet.

Ferrari: Depremierende Chancenlosigkeit

Am Ende hat Fernando Alonso auch noch Jenson Button den Vortritt lassen müssen, nachdem ihm schon die beiden Red Bull Autos davongefahren waren. Damit wurde Alonso Vierter und kam um einen Podiumsplatz herum. Der wäre aber auch nur ein eher schwacher Trost gewesen, denn der Kampf um die Weltmeisterschaft ist wohl verloren.

Nach dem Rennen meinte Alonso, er hätte keine Chance gesehen, das Rennen siegreich zu beenden; dagegen wäre es durchaus möglich gewesen, einen Podiumsplatz zu ergattern. Allerdings haben wieder einmal die Reifen dazwischengeschossen, sodass Alonso nur im ersten Rennabschnitt gan oben mitkämpfen konnte.

Enttäuscht ist man im Hause Ferrari, zugleich aber stolz genug, um im kommenden Heimrennen in Monza auf Sieg zu fahren. Die Überzeugung, dass man mit den Red Bulls auf Augenhöhe kämpfen kann, ist noch nicht abhanden gekommen; man werde so lange kämpfen, bis die Mathematik Vettel zum Weltmeister macht, heißt es.

Force India: Deutscher Nummer vier in Top-Ten

Neben Sebastian Vettel, Michael Schumacher und Nico Rosberg schaffte es auch Adrian Sutil unter die Top-Ten im Formel 1-Rennen von Belgien. Damit hat Force India im dritten Rennen in Folge punkten können und nach einem schwachen Start in die Saison Fahrt aufgenommen. Toro Rosso ist nach unten erst einmal distanziert, Sauber liegt mit drei Punkten vorn.

Das Ziel dürfte klar sein: Sauber einzuholen und sich als Nummer Sechs wenigstens zu etablieren. Denn Renault dürfte mit mehr als doppelt so vielen Punkten trotz augenscheinlicher Schwächephase nicht mehr einholen lassen. Dabei ist es in Belgien nicht einmal sonderlich gut gelaufen, denn Sutils Kollege schrammte an den Punkten vorbei.





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