Motorsport

Formel 1: Vettel mit langer Nase vor Hamilton

10.09.2011
Sebastian Vettel hat mit dem jüngsten Rennen in der Formel 1-Weltmeisterschaft 2011 einen Sprung vollzogen: Mit Grand Prix-Sieg Nummer siebzehn ist Vettel an keinem geringeren als Lewis Hamilton vorbeigezogen, der bislang auf 16 Siege kommt. Das Finnen-Duo Kimi Räikkönen mit 18 und Mika Häkkinen mit 20 Siegen liegt in Schlagweite.

Von den derzeit noch aktiven Fahrern liegen nur noch Fernando Alonso mit 27 Siegen und – natürlich – Michael Schumacher mit astronomischen 91 Siegen vor Vettel. Sieben Formel 1-Rennen sind 2011 noch zu fahren, gut möglich dass Vettel den einen oder anderen Sieg seiner schon prächtigen Sammlung hinzuzufügen weiß.

Für das prestigereiche und in Vettels Biographie immens bedeutende Rennen in Monza stehen die Chancen nicht schlecht: Am Ort seines Außenseiter-Sieges im Red Bull B-Team Toro Rosso wird der WM-Führende auch auf der Pole Position bei Rennbeginn stehen. Zweiter in der Startaufstellung: Lewis Hamilton.

Dessen Teamkollege Jenson Button hat sich für das Rennen im italienischen Monza den dritten Rang gesichert und Fernando Alonso auf den vierten Rang verwiesen. Dem schließt sich Mark Webber an, ehe nach Felipe Massa der erste Renault von Vitaly Petrov folgt. Bei Mercedes hat Michael Schumacher Nico Rosberg auf Rang neun verwiesen.

Erschreckend für die verbleibenden Minimalchancen von Vettels Konkurrenten ist der Abstand, mit dem der Weltmeister seine Pole-Position errungen hat: Pole 26, mit der er Mika Häkkinen erreicht hat, ging mit einem Vorsprung von einer halben Sekunde an den Enteilten in der WM-Wertung der Fahrer.

Red Bull: Schluckauf behindert Webber

Eine interessante Diagnose hatte Mark Webber nach dem Qualifying zu liefern: Sein KERS habe Schluckauf gehabt, meine der Fünfte in der Startaufstellung. Webber gab sich nach dem Qualifying leicht selbstkritisch, denn er habe es dem Team nicht sonderlich leicht gemacht. Für das Rennen ist der Australier aber optimistisch, schnell unterwegs zu sein.

Bei Sebastian Vettel herrschte nach dem Qualifying Freude und Überraschung, denn für gewöhnlich ist Monza nicht unbedingt eine Red Bull Strecke. Das Tempo hat aber doch überrascht, im Rennen könnte es noch fixer zur Sache gehen: Das Setup sei eher für das Rennen als für das Qualifying gewählt.

McLaren: Angriffslustig statt geschockt

Der britsche Rennstall von McLaren-Mercedes hat den Sturmlauf von Sebastian Vettel in Monza nicht stoppen können und dem WM-Führenden die Pole Position überlassen. Davon lässt man sich nicht schocken, im Gegenteil: Man sei konkurrenzfähig und werde mit einem guten Start ins Renen gehen.

Beide Fahrer haben sich im Qualifying sehr gut geschlagen und peilen für morgen deutlich mehr an als gute Plätze mit Punkten. Hamilton peilt den ersten Doppelsieg in der Formel 1-Saison 2011 an. Dem möchte man im Rennstall nicht widersprechen, Teamchef Whitmarsh etwa meinte, die verlorene Pole sei etwas enttäuschend.

Ferrari: Heim-Spiel mit Schikane

Der Auftakt zum Heimrennen des Traditionsrennstalls Ferrari in Monza ist nicht sonderlich geglückt. Mit der Vergabe der Pole Position hatten beide Fahrer, Fernando Alonso und Felipe Massa, nichts zu tun. Statt ganz vorn rahmen die beiden Ferrari-Piloten den Red-Bull-Fahrer Mark Webber ein.

Wo der Weg morgen hinführt? Mit Vettel, den beiden McLaren und Webber steht heftige Konkurrenz bereit, um einen Platz auf dem Treppchen zu ergattern. Trotzdem will Ferrari sich beim Heim-Grand Prix nicht lumpen lassen und peilt fest einen Platz auf dem Podium, sprich den ersten Dreien an.

Mercedes GP: Experimentierfreude

Beim Rennstall von Michael Schumacher und Nico Rosberg hat sich beim Qualifying am Samstag eine gewisse Experimentierfreude breitgemacht. Rosberg wurde auf den härteren Reifen um den Kurs geschickt – der einzige an diesem Tage. So behuft erreichte Rosberg das Ziel als Neunter und einen Rang hinter Michael Schumacher.

Der war mit seiner Leistung nicht ganz zufrieden, allzu weit hätte das Team mit dem Boliden allerdings auch nicht nach vorn kommen können. Rosberg wird mit den harten Reifen starten und erhofft sich einen Vorteil für den Startvorgang. Für das Rennen ist in dieser Hinsicht für erhebliche Spannung gesorgt.

Renault holt Doppel-Q3

Für den Rennstall von Renault, der in dieser Saison vor allem durch den schweren Unfall von Robert Kubica und den Hinauswurf des Ersatzfahrers Nick Heidfeld für Schlagzeilen sorgte, ist der Auftakt zum Italien-GP in Monza gut verlaufen. Beide Fahrer haben sich in die Top-Ten des Starterfeldes schieben können.

Mit Rang Sieben liegt Vitaly Petrov vorn, Bruno Senna hat sich Rang zehn gesichert. Die Ausgangslage für das Rennen ist damit gut, Renault hat nach gutem Start in die Saison eine relativ lange Durststrecke hinter sich, in der die WM-Punkte nur noch tröpfchenweise hereinkaumen.



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