Formel 1: Lewis Hamilton schlägt zurück
13.11.2011
Premiere in Abu Dhabi: Sebastian Vettel ist erstmals in der Formel 1-Saison 2011 nicht ins Ziel gekommen. Die Gunst des Augenblicks nutzte Lewis Hamilton, der nach einer Serie an unschönen Rennen endlich wieder als Sieger durchs Ziel ging. Jenson Button wurde Zweiter, Fernando Alonso Dritter.
Damit ist für den Formel 1-Weltmeister die Chance vertan, eine makellose Saison zu fahren. Auch scheint es für Mark Webber, den Teamkollegen von Sebastian Vettel bei Red Bull, nur noch geinge Chancen zu geben, den zweiten Platz zu erreichen. 22 Punkte Rückstand auf Button sind zu viel.
Das Schlussrennen in Brasilien steht somit unter dem Motto: Wer wird Zweiter? Die besten Karten hat zweifelsfrei Jenson Button, aber auch Fernando Alonso kann sich noch einiges ausrechnen, sein Rückstand auf Button beträgt nur zehn Punkte. Lewis Hamilton hat trotz seines Sieges keine Chance mehr auf den Vizemeister Titel in der Formel 1 2011.
McLaren: Hamiltons Konter
Nach schwierigen Wochen, in denen Lewis Hamilton eigentlich nur durch Kollisionen mit Felipe Massa in die Schlagzeilen geriet, ist der Weltmeister von 2008 zurück. Mit einem Sieg konterte Hamilton seine eigene Formschwäche, was anzuerkennen ist, auch wenn Sebastian Vettel per Plattfuß den Weg eigens freiräumte.
Hamilton hat ein sehr gutes Rennen gefahren, das er von der Führungnahme bis zum Ziel kontrolliert zu Ende fahren konnte. Der dritte Saisonsieg für den gebeutelten Ex-Champion dürfte Balsam für die Seele sein, bleibt abzuwarten, wie lange die gerade zurückgewonnene Souveränität halten wird.
Immerhin ist es ihm auch gelungen, Fernando Alonso im Ferrari fernzuhalten, was definitiv kein Anfänger-Job ist. Button hatte lange Zeit mit Mark Webber zu kämpfen, mit einem Handicap, denn sein KERS ist recht früh im Rennen in die Ewigen Jagdgründe abgerauscht. Dennoch gelang es schließlich, Webber zu schlagen.
Ferrari: Alonso mit Rang zwei
Die beiden Ferrari-Piloten Fernando Alonso und Felipe Massa konnten sich beim vorletzten Rennen auf den Plätzen zwei und fünf ins Ziel begeben. Mit dem Rennsieg durfte Alonso durchaus eine ganze Zeit liebäugeln, denn statt des überlegenen Vettel ging es gegen Hamilton, und der lang in Reichweite.
Doch ist Alonso durch einen Boxenstopp ins Hintertreffen geraten. Nach einem guten Start konnte Alonso schlussendlich trotz eines interessanten Stop-Pokers nicht zu Hamilton aufschließen und musste sich mit Rang zwei begnügen. Felipe Massa hingegen konnte sich nicht gegen Mark Webber durchsetzen.
Mercedes: Rosberg vor Schumacher
Wie schon im Qualifying gelang es Nico Rosberg, den Altmeister im Rennen zu schlagen. Schumacher lieferte sich mit Rosberg ein heftiges Duell direkt nach dem Start, danach ging es ruhiger über die Renndistanz, ehe Rang sieben und damit ein Platz weniger als Rosberg heraussprang. Direkt hinter der Ziellinie gab es einen Plattfuß für den Altmeister.
Direkt nach seiner Vertragsverlängerung ist Nico Rosberg ein sehr gutes Rennen gefahren, in dem er fast noch den Ferrari von Felipe Massa geschnappt hätte. Unter dem Strich bleibt allerdings bei Rosberg ein durchwachsenes Gefühl: Mercedes ist nicht dort, wo er – und viele andere – den Rennstall erhofft hätten.
Renault in der Versenkung
Die Saison klingt für Renault so aus, wie es sich seit dem Abgang von Nick Heidfeld angedeutet hatte. Nach einer erneuten Null-Nummer bleiben Renault kümmerliche sieben WM-Punkte in der zweiten Saisonhälfte, während es in der ersten noch 65 waren. Der Wechsel von Heidfeld hat offenkundig nichts gebracht.
Weder Vitaly Petrov, geschweige denn Bruno Senna, haben Renault weiter nach vorn gebracht. Senna hat gerade einmal zwei magere Pünktchen eingebracht, die Frage ist, wie viele Millionen pro Punkt in den Rennstall flossen. Senna wird nach der Saiso Kubica weichen müssen, und hinter Petrov steht wohl ein Fragezeichen.
Force India: Wieder in den Punkten
Wieder ist es dem aufstrebenden Rennstall von Force India gelungen, die Punkteränge zu erreichen. Adrian Sutil wurde Neunter und konnte seinen Teamkollegen auf Rang zehn verweisen. Mit dem dritten Punkterennen in Folge ist man wieder ein Stück an Renault herangerückt und hat Sauber und Toro Rosso weiter hinter sich gelassen.
Die sechste Macht im Formel 1-Zirkus ist zweifelsfrei nicht das, was man sich bei Force India erhofft. Einstweilen ist das aber ein gutes Sprungbrett nach oben, was Force India sicherlich zu nutzen gedenkt. Mit welcher Fahrerpaarung bleibt dabei noch abzuwarten: Teamintern rangiert Sutil jedenfalls vor di Resta.