Formel 1: Sieger Nummer sieben?
09.06.2012
Es ist ja nicht so, dass es keine heißen Kandidaten auf einen Formel 1-Sieg gebe, die in der noch jungen Formel 1-Saison 2012 noch nicht gewonnen haben. Lewis Hamilton zu Beispiel, der in beiden Freitagstrainings ganz vorn in den Zeitenlisten zu finden war. Oder Kimi Raikkönen, dem einmal schon Rang zwei geglückt ist.
Und da wären auch noch Felipe Massa von Ferrari oder auch Michael Schumacher aus dem Hause Mercedes, denen ein Sieg durchaus zuzutrauen wäre. Von möglichen Überraschungssiegern im Stile eines Pastor Maldonado ganz zu schweigen. Gut möglich also, dass im sieben Saisonrennen Sieger Nummer sieben gekürt wird.
Das würde voraussichtlich zementieren, was sich derzeit an der Spitze der Fahrerwertung abspielt: Knappe Abstände zwischen Rang eins und sieben. Die ersten drei Plätze, belegt von Fernando Alonso, Sebastian Vettel und Mark Webber liegen mit drei WM-Punkten nur hauchdünn auseinander. Verschiebungen sind hier vorprogrammiert.
Die Verfolger sind nicht allzu weit abgeschlagen: Lewis Hamilton hat 13 Punkte aufzuholen, bei Nico Rosberg sind es noch einmal vier Punkte mehr. Kimi Räikkönen liegt weitere acht Zähler hinten, und Jenson Button ist mit 45 Zählern 31 hinter Alonso zurück. Der hat allerdings schon drei Nullnummern – und einen Sieg.
Die Spannung in der Formel 1 ist – nicht nur gemessen am Vorjahr – sehr hoch. Etwas anders verhält es sich in den Teamwertung, wie schon der Blick auf die Fahrerwertung zeigt. Vettel und Webber liegen punktgleich auf Rang zwei, von einem so starken Team können die anderen derzeit nur träumen.
So führt Red Bull auch mit 146 Punkten die Rennstallwertung an. McLaren liegt schon 38 Punkte zurück. Das ist für die lange Saison immer noch nicht viel, im Vergleich zur Fahrerwertung allerdings schon dramatisch zu nennen. Hier hat sich Red Bull den Anspruch als Favorit bereits jetzt verdient.
McLaren: Hamilton setzt Aufmerker
Freitagstrainigs sind ausgesprochen relativ, was ihre Aussagekraft anbelangt. Das bietet Rennställen und Fahrern allerdings auch die Möglichkeit, ein bisschen die Muskeln spielen zu lassen. Allerdings muss derlei schon vorhanden sein, denn ganz so einfach ist es nicht, freitags ganz vorn zu stehen. Vor allem gleich in beiden Trainings.
So geschehen beim Freitagstraining der Formel 1 zu Rennen Nummer sieben in der aktuellen Formel 1-Saison 2012. Im fernen Kanada ist nämlich Lewis Hamilton in beiben Übungsläufen auf Rang eins gebraust. Man könnte darin einen nachdrücklichen Hinweis darauf verstehen, dass Lewis Hamilton seinen ersten Saisonsieg anstrebt.
Während Hamilton am Freitag ein gutes Training absolvieren konnte, kämpfte Jenson Button mit einigen Problemen. Gleich zweifach musste das Team das Getriebe des McLaren-Boliden wechseln, die technischen Macken waren dafür verantwortlich, dass Button nicht sonderlich viel auf der Strecke unterwegs gewesen ist.
Ein doppeltes Problem an der gleichen Stelle, denn der erste Getriebeausbau konnte einen Fehler beheben, einen anderen jedoch nicht, der sich später bemerbar machte – also eine Ausbau-Ehrenrunde für das Team. Nicht sonderlich gut vorbereitet wird Jenson Button also den Samstag angehen können.
Ferrari lässt es im zweiten Training krachen
Direkt hinter Lewis Hamilton haben sich die beiden Ferrari-Piloten im zweiten Training schieben können. Vor allem Fernando Alonso, der auch im ersten Training ganz vorn mitfuhr, war nur hauchdünn hinter dem schnellen Lewis Hamilton zurückgeblieben. Gute Aussichten für das wiedererstarkte Team?
Vor allem der zweite Trainingslauf dürfte die Fans von Ferrari in der Hoffnung bestärkt haben, dass ihr Team mit konkurrenzfähigen Boliden ins Rennen geht. Für die Siegesaussichten hat Ferrari auch technisch nachgelegt: Neue Teile, vor allem ein Auspuff, der bei McLaren und Sauber Anleihen nehmen soll, werden von Experten hervorgehoben.
Da im zweiten Training beide Autos recht schnell unterwegs waren, scheint die technische Aufrüstung mit Erfolg durchgeführt worden sein. Beim Team ist man allerdings gewohnt zurückhaltend. Die Aussagekraft der Trainingsläufe sei gering, heißt es unisono. Allerdings will auch das nicht allzu viel heißen.
Red Bull: Ohne Loch, schnell aber doch
In der Teamwertung liegt Red Bull ganz vorn, bei den Fahrern knapp hinter Fernando Alonso in Lauerstellung. Die Situation ist also aussichtsreich, wenngleich nicht so wie noch vor einem Jahr. Doch hat die Einstufung der beiden Löcher im Unterboden des Fahrzeugs als illegal für einen Dämpfer gesorgt.
Für das Training zum Großen Preis von Kanada brachte das Extra-Aufgaben. Schließlich muss zunächst getestet werden, wie sich der Bolide mit den Änderungen verhält. So hat Vettel seine Runden zunächst einmal für Aerodynamik-Tests genutzt. Nach einem kleinen Zwischenfall mit Bruno Senna musste sich Red Bull aber im Wetter-Spiel dem fehlenden Regen geschlagen geben.
Insgesamt klangen die Stimmen aus dem Red Bull Lager allerdings positiv gestimmt. Vettel war trotz der Regen-Panne zufrieden, auch Webber gab sich gut gelaunt. Der Australier hatte auch unter der falschen meteorologischen Einschätzung zu leiden, allerdings konnte er wie Vettel sein komplettes Programm durchziehen. Red Bull ist vorbereitet.
Mercedes in Aberglaube-Gewittern
Sieben! Die Zahl schwebt über dem Rennwochenende von Mercedes, genauer gesagt über dem des Mercedes-Fahrers Michael Schumacher. Der nämlich fährt im siebten Saisonrennen als siebenmaliger Weltmeister an jenem Ort, den er schon siebenmal als Sieger verlassen hat. Alles klar? Nein – er könnte just hier zum siebten Sieger der laufenden Formel 1-Saison werden.
Für Schumacher beginnt die dritte Saison nach seiner Rückkehr in die Formel 1 enttäuschend. Von Rennsiegen ist der Weltmeister weit entfernt, mit einer kümmerlichen Punkteausbeute fährt er den anderen Top-Leuten wie auch seinem Teamkollegen Nico Rosberg weit hinterher. Wieder wird die WM-Krone ohne Schumacher vergeben.
Warum weitermachen? Kein Wunder vielleicht, das sich viele Fans des Altmeisters in magische Gefilde retten, die retten sollen, was vielleicht nicht mehr zu retten ist.