Motorsport

Formel 1: Das große Stühlerücken

30.09.2012
So schnell kann es gehen: Michael Schumacher war über Monate hinweg der Rennfahrer in der Formel 1 mit dem großen Fragezeichen: Macht er weiter oder hört er bei Mercedes auf? Die Frage haben Andere für ihn beantwortet. Der Rekordmann ist von seinem eigenen Rennstall hinauskomplimentiert worden. Kurz und schmerzhaft.

Gerüchte hatte es schon in den vergangenen Tagen und Wochen gegeben. Diese haben sich als gehaltvoll erwiesen, denn die Nachfolge im Rennteam übernimmt der ehemalige Weltmeister Lewis Hamilton. Mercedes und Hamilton kennen sich aus den Zeiten des gemeinsamen McLaren-Mercedes-Rennstalls.

Für Hamilton selbst ist auch schon ein Nachfolger gefunden worden – Sergio Perez. Bei Sauber ist der in dieser Saison sehr gute Rennen gefahren und hat sich einen Namen gemacht. Bei McLaren ist damit das Ende des britischen Nationalteams gekommen (das es so genauso wenig gegeben hat wie das „deutsche“ bei Mercedes).

Denn das Weltmeister-Duo Lewis Hamilton und Jenson Button fährt getrennte Wege. Wie es mit der teaminternen Gewichtung zukünftig aussehen wird, ist noch offen. Zuletzt hatte Hamilton eine immenses Übergewicht, zuvor allerdings konnten die beiden Piloten durch faire und starke Zweikämpfe glänzen.

Die Neuordnung betrifft auch Mercedes. Dort hatte Nico Rosberg eindeutig die Nase vorn. Die Karriere 2.0 von Schumacher ist mäßig erfolglos verlaufen, der Jüngere war definitiv stärker. Schumacher war aber vor allem für die hochfliegenden Ambitionen des Autokonzerns zu schwach, um das Engagement zu begründen, braucht es Siege.

Allerdings hat auch Mercedes definitiv die Versprechen nicht gehalten. Ein konkurrenzfähiges Auto hat man in den letzten drei Jahren vergebens bei Mercedes gesucht, der einzige Sieg ist bislang nicht mehr als ein Ausrutscher nach oben. Doch ohne konkurrenzfähiges Auto wird es nichts mit dem Siegen.

So endet also eine Partnerschaft der Schwäche. Der Rekordweltmeister hat sich möglicherweise endgültig aufs Altenteil zurückgezogen. Vielleicht dreht er für Sauber noch einige Runden, das dürfte noch nicht feststehen. Ferrari dürfte auch nicht als Möglichkeit für Schumacher herhalten, auch wenn dort Felipe Massa auf einem Schleudersitz hockt.

Das große Stühlerücken für die Formel 1-Saison 2013 hat begonnen. Anders als in den Vorjahren gibt es diesmal nicht nur Platzwechsel bei den Mittelklasse-Teams und den Hinterherfahrern, sondern auch unter den Spitzenrennställen. Das dürfte sich fortsetzen, möglicherweise ausgenommen Red Bull.


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