Motorsport

Formel 1: Übergangsjahr 2013

11.12.2012
Kaum war die Formel 1-Saison 2012 beendet und Sebastian Vettel zum dritten Mal als Triumphator geehrt, richteten sich die Augen auf die nächste Formel 1-Saison. Allzu große Sprünge wird es in der Formel 1-Saison 2013 allerdings nicht geben, ist mehr oder weniger übereinstimmend zu lesen. Erst 2014 soll es wieder rundgehen und dann richtig.

2013 wird es generell vergleichsweise wenige Änderungen am Reglement geben. Das Auto des Jahres 2012 wird damit als Basis für die nächsten Entwicklungsschritte herhalten können. Das ist einerseits nicht schlecht, denn die Entwickler haben somit eine solide Basis. Andererseits ist der Spielraum für neue Entwicklungen eingeschränkt.

Keine Leistungssprünge

So wird wohl eine der wichtigsten Personen in der Formel 1, Adrian Newey, in diversen Berichten als Kronzeuge genommen. Die Fahrzeugleistungen ließen sich angesichts der vergleichsweisen Regelstabilität nicht sonderlich in die Höhe schrauben. Das gilt auch für den RB9, der 2013 Vettel die erneute Titelverteidigung ermöglichen soll.

Dabei wird es sich um eine Weiterentwicklung handeln. Die Folgen sind absehbar. Schon die gerade erst in die Bücher gelangte Formel 1-Saison 2012 war lange geprägt von einem sehr ausgewogenen Feld. Die ersten Rennen kannten jeweils ganz unterschiedliche Sieger, ehe sich schließlich doch die drei großen Teams durchsetzten.

Sebastian Vettels Siegesserie ist eine absolute Ausnahme gewesen. Vier Siege in Folge sind in der Formel 1-Saison 2012 fast unmöglich gewesen, diese kurzfristige Leistungsexplosion hat Vettel letztlich den Titel äußerst knapp vor Alonso gerettet. Das dürfte sich 2013 wiederholen, das Feld wird weiter zusammenrücken.

Personelle Kontinutität

Sollte sich das bestätigen, dürfte es den Fans recht sein. Abwechslung ist garantiert, wenngleich mit den altbekannten Gesichtern. Auch wenn es mit dem Wechsel von Lewis Hamilton von McLaren zu Mercedes einen spektakulären Personal-Sprung gab, herrscht doch relative Kontinuität. Sechs der besten sieben Fahrer bleiben im gewohnten Cockpit, Nico Rosberg wäre als siebter zu nennen.

Platz ist noch neben Kimi Räikkönen, der sich für sein Lotus-Team auch als Sieger in die Bücher eintragen konnte. Dessen bisheriger Partner Romain Grosjean hat im Saisonverlauf möglicherweise einmal zu oft als Querschläger agiert, um weiter für das Team zu fahren. Mit Heikki Kovalainen stünde ein weiterer Finne bereit.

Überhaupt sind nicht mehr allzu viele Cockpits zu vergeben. Mit dem Verenden des Rennstalls HRT haben sich zwei Jobmöglichkeiten schon in Luft aufgelöst, vom Lotus-Platz abgesehen gibt es noch drei weitere: einen bei Caterham und Marussia, sowie einen im Team von Force India. Dort ist Nico Hülkenberg abgewandert, sein neuer Arbeitgeber ist Sauber.

Übergangsjahr 2013

Der Eindruck ist, dass es sich bei 2013 um ein Übergangsjahr handelt. Denn 2014 wird es weitreichende Änderungen an vielen Fronten geben. Die Formel 1 muss ab 2014 mit Downsizing zurechtkommen: Statt acht werden nur noch sechs Zylinder in den Motoren ihren Dienst verrichten.

Es kann kein Zweifel bestehen: Das ist eine dramatische Veränderung, die immense Anstrengung bei der Entwicklung herausfordert. Das wird tief in die Formel 1-Saison 2013 hineinreichen. Die Teams werden irgendwann in der Saison vor der Frage stehen, wie viel Ressourcen in die nächste Saison gesteckt werden.

Vor allem im Titelkampf könnte das eine haarige Angelegenheit sein. Denn selbst die ganz großen Teams können nicht beides gleichzeitig tun. Schon das Rennen um die WM-Krone 2012 hat gezeigt, dass es hier Schwierigkeiten geben könnte. Fernando Alonso hat sein Team zwischenzeitlich durchaus bemerkenswert angetrieben, Neuerungen zu bringen, um Red Bull einzufangen.

Ferrari wird im Falle eines Titelkampfes dann schwere Entscheidungen zu treffen haben, was allerdings auch für die anderen Rennställe gilt. Einzig jene Rennställe, die im Saisonverlauf abfallen, werden vielleicht wesentlich früher alles auf 2014 setzen, um dann zumindest zu Saisonbeginn den Ton angeben zu können.

Ganz nebenbei könnte es 2014 auch wieder Abwechslung bei den Formel 1-Rennen geben. Ein Rennen in Russland ist im Gespräch, dafür muss ein etabliertes Rennen weichen. Und weitere Anwärter soll es geben. Thailand, Österreich (mit Red Bull-Rückenwind), Südafrika – um nur einige zu nennen.





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