Formel 1: Vettel siegt, Lotus trumpft auf
22.04.2013
Beim vierten Formel 1-Rennen 2013 hat sich der amtierende Weltmeister mit einer starken Leistung zurückgemeldet und seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Sebastian Vettel konnte dabei sein Punktepolster als Führender der Fahrerwertung ausbauen und sich von den argen Verfolgern absetzen.
Zweiter im Klassement und auch auf der Piste am Sonntag ist aber keineswegs Fernando Alonso gewesen, auch nicht Lewis Hamilton oder Pole-Position-Inhaber Nico Rosberg. Kimi Räikkönen lenkte seinen Lotus als Nächster hinter Vettel über die Ziellinie und sackte 18 Zähler ein.
Da auch Romain Grosjean ein starkes Rennen fuhr und Dritter wurde, konnte Lotus mit 33 Zählern knapp vor Red Bull (31) den Tagessieg in der Teamwertung erringen. Dort ist man dem führenden Team mit nur 16 Punkten Rückstand dichter auf den Fersen als Räikkönen dem Weltmeister Vettel.
Ferrari ist dort noch Dritter mit schon deutlichem Rückstand, was einem verheerenden Ergebnis von kümmerlichen vier Punkten zu verdanken ist. Mercedes Benz liegt auf dem vierten Rang, vom führenden Team schon sehr weit entfernt. Bitter für McLaren: Rang sechs hinter den stark fahrenden Force India-Boliden.
Nach vier Rennen zeigt sich, dass die Weltmeisterschaft wieder über Sebastian Vettel errungen werden muss. Der Titelträger und Titelverteidiger ist trotz teaminterner Querelen und dem Reifentheater am stärksten aus den Startlöchern gekommen und kann schon zwei Siege für sich verbuchen.
Red Bull: Perfektes Rennen und Krampf
Während Sebastian Vettel seinen zweiten Saisonsieg relativ locker herausfahren konnte, musste sich Mark Webber mit abbauenden Reifen herumschlagen. Vettel hatte beim Start zunächst Nico Rosberg nicht überholen können und Fernando Alonsos Attacke hinnehmen müssen, konnte aber rasch kontern.
Von der Spitze fuhr der Weltmeister souverän ins Ziel, sackte am Ende noch eine schnellste Rennrunde ein. Vettel blies schnell zur Attacke, um danach freie Fahrt zu haben, ohne mit dem Verkehr kämpfen zu müssen. Das war auch die wesentliche Strategie beim Umgang mit den Reifen – vorwegfahren und schonen.
Das konnte Mark Webber allerdings nicht. Nach brauchbarem Start und gutem Mittelteil des Rennens sah es gar nach einem Podiumsplatz aus, doch das ließ sich bis zum Ende nicht halten. Immerhin hat Webber noch ein paar Punkte aus dem Wüstenrennen mitgenommen, das Team hat diese im Kampf gegen Lotus und Ferrari auch sehr nötig.
Lotus trumpft auf
Es ist nicht nur Kimi Räikkönen, der bislang bei der Formel 1-Saison 2013 eine überraschend gute Figur abgibt. Auch Kollege Romain Grosjean hat es geschafft, einen Podiumsplatz zu ergattern. Gegen Vettel hatte das Duo an diesem Renntag zwar keine Chance, dafür konnte man sich gegenüber der anderen Konkurrenz gut durchsetzen. Mit der besten Punkteausbeute des Tages konnte das Team auch in der Rennstallwertung Boden gut machen, vor allem aber die Wettbewerber distanzieren. Vor allem der Erfolg von Grosjean stimmt Lotus hoffnungsfroh. Denn bislang hat der Fahrer zwar gepunktet, allerdings recht weit vom Podium entfernt.
Force India: Pech und Stärke
Während das Rennen für Paul di Resta sehr gut verlief und am Ende einen starken vierten Platz einbrachte, wurde Adrian Sutil vom Pech ausgebremst. Force India ist mit Rang vier einerseits recht knapp am Traum-Ende eines Podiums-Platzes vorbeigeschrammt, hat aber endlich die hauseigene Geschwindigkeit an den Tag gelegt.
Deutlich mehr wäre drin gewesen, wenn sich Felipe Massa mit seinem Ferrari nicht so benommen hätte, dass es Sutil einen Plattfuß einbrachte. Damit waren die Chancen passé, auch noch Punkte zu sammeln, obwohl Sutil mit einer ansprechenden Geschwindigkeit unterwegs war.
Ferrari: Debakel
Für den ambitionierten Rennstall Ferrari verlief der Ausflug in die Wüste schlecht. Vier Zähler hat das Team mitgebracht, während Felipe Massa eine Nullnummer drehte, konnte Alonso den Schaden immerhin noch etwas begrenzen. Obwohl 21 Punkte ein dramatischer Verlust auf Sebastian Vettel darstellen.
Alonso konnte seinen Heckflügel nicht mehr bewegen, trotz Reparaturversuch funktionierte es auf der Strecke am Ende doch nicht. Nach Stopp zwei war das Rennen verloren, das Alonso ansonsten wohl aufs Podium gehievt hätte. Felipe Massa hatte zweimal Reifenschaden, was ihn seiner Rennchancen beraubte.
Mercedes: Hamilton fährt, Rosberg fällt
Aus der sensationellen Pole Position ist nicht viel geworden. Nico Rosberg wurde im Formel 1-Zug Stück für Stück nach hinten durchgereicht. Die kurze Führung zu Rennbeginn blieb ein Strohfeuer, am Ende reichte es gerade noch für Rang neun. Zwei Punkte. Aus dieser großartigen Ausgangslage heraus.
Umgekehrt bei Lewis Hamilton. Der Neue im Mercedes-Team hat sich auch im vierten Rennen achtbar geschlagen und als Fünfter noch zehn WM-Punkte ergattert. Damit konnte sich Hamilton immerhin vorn in der Spitze behaupten, mit einigem Abstand zu Vettel und Räikkönen.
McLaren: Teamduell 2.0
Im Hause McLaren läuft es nicht wirklich gut. 23 Punkte nach vier Rennen, Rang sechs knapp hinter Force India und weit hinter Red Bull zurück – Erfolg ist anders. Nun hat man teamintern auch noch ein heftiger Duell: Sergio Perez duellierte sich mit Jenson Button auf der Piste, als gäbe es kein Morgen mehr.
Zweimal gab es Kontakt, doch ohne dramatische Folgen. Am Ende konnte Perez gar Rang sechs erreichen, während der ehemalige Weltmeister Button nur Zehnter wurde. Immerhin wurde der Zweikampf wesentlich sportlich ausgetragen, im Gegensatz zu dem, was bei Red Bull herandräut. Doch bleibt es dabei: McLaren läuft seinen Ansprüchen weit hinterher.