Motorsport

Formel 1: Erstes Heimspiel 2013

10.05.2013
Wie traditionell in der Formel 1 gibt es beim Grand Prix in Barcelona eine Art Zweistart der aktuellen Saison. Vier Rennen sind schon gefahren, drei in Fernost, einer in der Wüste und dennoch geht es mit dem Auftritt in Katalonien irgendwie zurück auf Los. Als Hauptgrund wird immer wieder die Rückkehr ins Stamm-Gebiet der Formel 1 genannt: Europa, wo die Formel 1- ihre Wurzeln hat.

Und die meisten Standorte der Teams. Das geballte Know-How, das zu den nötigen Teilen führt, mit denen die Boliden weiterentwickelt werden. Und in diesem Jahr kommt noch ein ganz wichtiger Aspekt hinzu: neue Reifen. Die Formel 1-Saison 2013 steht und fällt mit den Pneus, mit denen die meisten Fahrer unzufrieden sind. Pirelli hat nun einen neuen Reifen entwickelt, der Prototyp wird erstmals getestet.

Das erscheint auch mehr als nötig, denn die Formel 1 läuft derzeit Gefahr, ihren Wesenskern des Rennfahrens zu verlieren. Neudeutsch Racen kann man offenkundig mit den Reifen nicht, denn die müssen geschont werden. Das Rennen wird so seines Wettkampfcharakters weitgehend beraubt, die Geschwindigkeit relativiert sich, stattdessen ist die Mathematik der Team-Taktik das Entscheidende.

Doch wird es mit dem Rennen von Barcelona eine Wende geben? Man darf skeptisch sein. Selbst bei McLaren, DER Enttäuschung in der bisherigen Saison, werden die Erwartungen klar niedrig gehalten. Man erwarte keine Riesengewinne, wird Sergio Perez zietiert, es gehe ohnehin zunächst einmal darum die Lücke zu den Teams vor den Briten deutliche zu verringern.

Nicht jeder Fortschritt muss sich auch gleich bemerkbar machen. Wenn es allen gelingt, in ähnlichem Maße nach vorn zu kommen, ändert sich nichts. Der Fortschritt bestünde dann nur darin, nicht schlechter zu werden – auch nicht verkehrt. Natürlich besteht über diese Frage die wesentliche Unsicherheit bei den Fahrern und den anderen Teammitgliedern.

Wer auf die Zeitenliste des ersten Freien Trainings beim Großen Preis von Spanien schaut, wird verwundert sein. Fernando Alonso und Felipe Massa haben ihre Ferraris auf die beiden Top-Plätze gefahren. Das ist nicht weiter verwunderlich. Allerdings muss man fast bis ganz unten scrollen, um die schärfste Konkurrenz zu finden: Sebastian Vettel auf 19, Mark Webber auf 20! Nun – die Zeiten sind wohl nicht wirklich aussagekräftig.

Das hat das zweite Freie Training nachdrücklich untermauert: Vettel ist diesmal schneller als Alonso unterwegs, dem sich Mark Webber auf die Fersen geheftet hat. Rang vier ging an Kimi Räikkönen im Lotus, der Massa hinter sich lassen konnte. Beide Mercedes-Fahrer, Lewis Hamilton und Nico Rosberg, landeten auf Rang sechs und sieben.

Für das Rennen am Sonntag ist somit alles bereit. Interessant wird vor allem sein, ob Alonso seine Schwankungen in den Griff bekommt. 30 Punkte fehlen ihm schon auf Vettel, das sind für die beiden Top-Fahrer Welten. Allerdings hat Alonso einen Totalausfall und einmal kümmerliche vier Punkte in den Büchern stehen. Auch Felipe Massa und Mark Webber ist schon ein Tag ohne Punkte misslungen.



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