Motorsport

Formel 1: Hamilton vor Vettel

27.07.2013
Beim Großen Preis von Ungarn, den die Formel 1 an diesem Wochenende austrägt, steht der Brite Lewis Hamilton mit seinem Mercedes auf der Pole Position. Dicht hinter ihm hat sich als Zweiter Sebastian Vettel platzieren können, gefolgt von Romain Grosjean im Lotus. Rang vier konnte sich Nico Rosberg im zweiten Mercedes sichern. Die beiden Ferrari-Piloten, Fernando Alonso und Felipe Massa, haben den fünften und siebten Rang erreicht und umschließen Kimi Räikkönen, der den zweiten Lotus auf Rang sechs bringen konnte. Mit Daniel Ricciardo hat sich ein Toro Rosso-Fahrer unter die Top-Ten geschmuggelt, Sergio Perez vertritt auf Rang neun McLaren, Mark Webber startet von Platz zehn.

Mercedes: Start im Qualifying

Es ist schon die sechste Pole-Position für das Mercedes-Team in der laufenden Formel 1-Saison. Damit liegt das Silberpfeil-Team deutlich vor der Konkurrenz, kann aber bislang noch nicht die Stärke vollständig in Punkte, Platzierungen und Siege ummünzen. Gegenüber den ersten drei neuen Saison-Jahren ist allerdings ein Aufwärtstrend klar sichtbar. Zwei Siege immerhin, drei Treppchen-Platzierungen und fast soviele Punkte wie in der bislang besten Saison insgesamt.

Das kann sich also sehen lassen. Die Verpflichtung von Lewis Hamilton, der Michael Schumacher beerbte, hat sich offenkundig gelohnt. Der Weltmeister hat bislang zwar noch nicht gewinnen können, konnte aber dank größerer Konstanz mehr Punkte einheimsen als sein Teamkollege Nico Rosberg. Der sorgte dafür, das zweimal gesiegt wurde.

Für das Rennen in Ungarn ergibt sich eine weitere Möglichkeit, einen Sieg einzuheimsen und Red Bull wieder etwas vom Vorsprung in der Team-Wertung abzuluchsen. Ganz so einfach wird das nicht, in der Vergangenheit hat Vettel bei einem guten Start relativ rasch die Führungsposition erobern können. Hamilton muss sicher gleich vom Start weg kämpfen.

Red Bull: Vettel vorn, Webber steht

Eine etwas seltsame Platzierung für den amtierenden Weltmeister und seinen Teamkollegen: Vettel auf Rang zwei und Webber ohne Zeit aus dem Qualifying (3) auf Platz zehn. Doch das dürfte im Hause Red Bull niemanden schrecken, Vettel ist ausgezeichnet platziert, auch Webber hat große Chancen auf viele Punkte. Im Mittelpunkt stehen ohnehin andere Debatten.

Mit dem Rennen zum Großen Preis von Ungarn meldet sich die Formel 1 aus einer kleinen Pause vor der großen Sommerfrische zurück. Wie bei anderen Sportarten hat auch die Pause zu weitreichenden Spekulationen geführt: Personalien stehen auch im Motorsport ganz oben. Und hier gibt es in der Tat einen wesentlichen Faktor in personam Mark Webber, der bekanntlich am Saisonende sein Cockpit bei Red Bull räumt.

Damit wird ein begehrter Spitzenplatz frei, der eine regelrechte Lawine auslösen könnte, wenn die Neubesetzung prominent gelöst wird. Oder aber Red Bull greift zur N-Lösung und bedient sich beim Nachwuchsteam Toro Rosso. Ganz oben bei den Spekulationen steht Kimi Räikkönen. Der hat nach seiner Rückkehr eine glänzende Performance gezeigt und könnte bei Red Bull für ein sehr starkes, forderndes Weltmeister-Duo stehen.

Kleine Lösung statt Räikkönen

Welchen Weg wird Red Bull beschreiten? Mittlerweile gehen viele Branchenkenner und –beobachter davon aus, dass es die kleine Lösung sein wird. Daniel Ricciardo, der sich passenderweise für das Rennen unter die Top-Ten geschoben hat, soll das Rennen um den Platz neben Sebastian Vettel gemacht haben. Vor dem Sommerloch soll die Personalie schon verkündet werden.

Unklar ist allerdings, wann das „nach“ sein wird. Direkt nach dem Rennen? Oder doch erst nach der Pause, die sich anschließt? Sollte es so kommen, wäre es ein großes Signal. Einmal Richtung des Konzeptes, ein Nachwuchsteam für die Talentförderung zu unterhalten. Aus dieser Richtung ist schließlich auch Sebastian Vettel zum Hauptteam gestoßen.

Zum anderen auch an die werte Konkurrenz. Denn ein Duo aus Räikkönen und Vettel böte durchaus die Möglichkeit eines Stallkrieges. Räikkönen dürfte etwas höher einzuschätzen sein als Mark Webber, eine Gleichberechtigung beider Fahrer wäre die absolute Voraussetzung für ein Engagement. Ein Restrisiko bliebe, allerdings hätte man in diesem Fall schon einen geeigneten Nachfolger, falls Vettel einmal Mario Götze spielt und nach Süden abwandert.

Ferrari mit gebremster Angrifflust

So richtig geklappt hat es am Ende doch nicht. Die beiden Ferrari-Piloten, Fernando Alonso und Felipe Massa, konnten sich zwar unter den Top-Ten tummeln, doch für die große Attacke auf Sebastian Vettel dürfte das normalerweise nicht ausreichen. Vor dem Qualifying war noch die Rede davon, wie wichtig die Position beim Start in Ungarn sein dürfte.

Allzu toll ist die nun nicht und damit sind die Chancen auf eine große Attacke nach vorn etwas zurückgestutzt. Das gilt natürlich auch für den Angriff auf den direkten Konkurrenten um den Platz des Besten hinter Red Bull – und den besetzt derzeit Mercedes. Die beiden Piloten der Silberpfeile haben das, was Ferrari gern hätte: Gute Startplätze. Beide.





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