Formel 1: Premierensieg Hamiltons für Mercedes
29.07.2013
Beim Formel 1-Rennen zum Großen Preis von Ungarn hat die Rennserie ihr Bergfest 2013 gefeiert: Zehn Rennen sind absolviert, neun stehen noch aus. Zur Feier des Tages ist es Lewis Hamilton passenderweise gelungen, erstmals für seinen neuen Rennstall einen Sieg einzufahren. Diesmal ist es Mercedes gelungen, die Pole-Position auch im Rennen optimal umzusetzen.
Zweiter ist zum vierten Mal in dieser Saison Kimi Räikkönen in seinem Lotus, gefolgt von Sebastian Vettel, der sich als Dritter noch aufs Treppchen begeben durfte. Gewonnen hat der Weltmeister auch ohne Sieg bei diesem Hitzerennen, wie ein kühler Blick auf die Zahlen zeigt. Vor Ungarn war Fernando Alonso der stärkste Konkurrent, der allerdings an Boden verloren hat.
Hamilton und Räikkönen konnten zugewinnen, eben von weiter hinten. Und bei der Teamwertung ist Red Bull auch noch als bestes Team aus Ungarn zurückgekehrt. Zur Saisonmitte sieht es tendenziell nach einer abermaligen Titelverteidigung Vettels (172) bzw. Red Bulls aus. Mit einigem Abstand rangeln Räikkönen (134), Alonso (133) und Hamilton (124) um den Titel des Besten post Vettel.
Mercedes: Hamilton siegt endlich
Nun dürften die Vergleiche zum Altmeister und gescheiterten Comebackler Michael Schumacher langsam verstummen. Lewis Hamilton hat seinen ersten Sieg für Mercedes eingefahren, was Schumacher verwehrt bliebt. Der dritte Saisonsieg fühlt sich für den Rennstall, der eine dreijährige Durststrecke hinter sich hat, ausgezeichnet an, auch wenn Rosberg punktelos blieb.
Für die verbleibenden Rennen ist das mehr als ein Hoffnungsschimmer. Denn mit den neuen Reifen aus dem Hause Pirelli kommt der Mercedes offenkundig so gut klar, dass er die hohe Geschwindigkeit endlich auch auf Sicht eines ganzen Rennens auszunutzen versteht. Damit könnte Hamilton noch einmal zum großen Angriff auf den Führenden Vettel ansetzen.
Der Sieg des Briten ist keineswegs zufällig zustande gekommen, sondern spiegelt die gute Strategie des Teams wider. Die kleine Möglichkeit, Hamilton aufzuhalten, konnte Mark Webber nicht wirklich nutzen, weil der ehemalige Weltmeister draufgängerisch den Australier überholte. So kann man im Hause Mercedes trotz Rosbergs Nullnummer sehr zufrieden sein.
Lotus: Räikkönen und Grosjean punkten
Die Punkteausbeute des Lotus-Rennstalls kann sich sehen lassen. 26 und damit nur einen weniger als Red Bull! Mercedes kam trotz des Rennsieges von Hamilton nur auf 25 Zähler. Und Kimi Räikkönen ist als Zweitplatzierter tatsächlich der erste Verfolger von Vettel geworden. Das hat sich der Finne redlich verdient, denn gelang ihm, mit einer Zwei-Stopp-Strategie trotz abbauender Reifen den Attacken des Weltmeisters standzuhalten.
Wieder ist es die Strategie gewesen, die Räikkönen ganz vorn im Rennen halten konnte. Das allerdings war eine eher spontane Eingebung, denn zunächst sollte der Finne zweimal stoppen, was im Rennverlauf über den Haufen geworfen wurde. Kollege Grosjean konnte am Ende auch Punkte verbuchen, allerdings war sein Rennen mit mehreren Strafen verbunden.
Red Bull: Schnell und chancenlos
Ein spannender Zweikampf zwischen Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen stand am Ende des Rennens, den Vettel trotz frischer Reifen nicht für sich entscheiden konnte. Das hätte ihm wohl noch Rang zwei eingebracht, für einen Angriff auf den führenden Hamilton hätte es wohl ohnehin nicht gereicht. So bleiben unter dem Strich immerhin einige wichtige WM-Punkte auf dem Weg zur Titelverteidigung.
Nach dem Rennen hat Vettel für das Ergebnis verantwortlich gemacht, dass er zu lange hinter Jenson Button festhing und diesen nicht überholen konnte. Mit einem beschädigten Frontflügel ist dieser immerhin noch glimpflich ausgegangen. Bei Mark Webber gab es am Ende durchaus eine positiv Einstellung zum Rennen, das ihm zunächst einmal einige Schwierigkeiten bot, ehe er sich durchbeißen konnte.
McLaren: Wieder doppelte Punkte
So richtig in Schwung sind die Fahrer von McLaren noch nicht, doch immerhin konnten wieder beide Punkte sammeln. Jenson Button konnte mehr als das Aufhalten von Sebastian Vettel für sich verbuchen, denn er arbeitete sich von Rang 13 auf Platz sieben nach vorn, während Sergio Perez mit seinem Auto so heftig zu kämpfen hatte, dass er am Ende über die Punkte glückglich gewesen ist.
McLaren scheint sich langsam aber sicher aus dem Tränental zu verabschieden. Klar ist wohl auch, dass man 2013 nicht wird ganz oben angreifen können. Möglicherweise ist längst der Fokus auf das kommende Rennjahr verschoben worden, in dem man Ressourcen von der aktuellen Weiterentwicklung auf die Neuentwicklung verschiebt.