Formel 1: Überlegener Sieg von Vettel
26.08.2013
Das Formel 1-Rennen in Belgien hat im Wesentlichen das gehalten, was zu erwarten war. Vettel gewinnt, Alonso holt mächtig auf, Hamilton rettet seine Pole in einen Podiums-Platz und die jeweils zweiten Fahrer dieser Teams punkten ordentlich. So geschehen gehört die erste Nullnummer der laufenden Saison für Kimi Räikkönen zu den Überraschungen.
Saisonübergreifend hat der finnische Rennfahrer in Diensten des Lotus-Rennstalls schon mehr als zwanzig Rennen ununterbrochen in den Punkterängen verbracht, unter den Top-Fahrern in dieser Saison ist er der einzige gewesen, den es noch nicht erwischt hatte. So konnte sich der Finne mit einem Sieg und fünf zweiten Plätzen ganz vorn behaupten.
Doch seinen Rang als erster Verfolger von Sebastian Vettel ist dahin. Der Ausfall hat Räikkönen auf den vierten Platz stürzen lassen, jene zwei Rennen mit einem respektive zwei Punkten machen sich jetzt doch bemerkbar. Bleibt allerdings die erstaunliche Performance Räikkönens, der im vermeintlich schwachen Lotus-Team unter den Großen als einziger Alien mitfahren kann.
Sein Partner, Romain Grosjean, konnte immerhin punkten und steht (noch) auf Rang acht. Doch Jenson Button nähert sich langsam einer konstanten Punkteausbeute, was für McLaren Ausdruck einer dramatischen Leistungsschwäche ist. Der Rennstall gehört eigentlich zu den Top-Drei oder –Vier, stattdessen braust man hinterher.
Räikkönens Stärke ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Die andere ist, dass der starke Finne sich möglicherweise ein neues Team suchen muss, denn die große Frage nach der Finanzierung eines Rennstalls geht auch an Lotus nicht vorüber. Räikkönen war bei Red Bull im Gespräch, wo Mark Webber sein Cockpit nach der Saison räumt.
Doch das scheint sich zerschlagen zu haben. Vettels neuer Teamkollege wird aus dem eigenen Hause kommen, genauer gesagt aus dem Red Bull-B-Rennstall Toro Rosso. Daniel Ricciardo fährt dort, wo auch Sebastian Vettel schon gefahren ist. Webber und Vettel haben zumindest indirekt schon sehr deutliche Hinweise darauf gegeben, dass die Entscheidung zugunsten des Australiers gefallen ist.
Frühe Rennenscheidung
Das Rennen selbst war relativ früh in jene Bahnen gelenkt, die es bis zum Ende befuhr. Vettel rauschte kurz nach dem Start an dem Führenden Lewis Hamilton vorbei und hatte danach freie Bahn für ein überlegen zum Sieg gefahrenes Rennen. Mit der vollen Kontrolle über das Rennen, ausbleibendem Chaos durch Regen und keinem technischen Defekt gelang die lange Siegfahrt.
Fernando Alonso hat auch schon beim Start dramatisch an Boden gewinnen können. Vier Plätze ging es nach vorn auf Rang fünf, dann wurden nacheinander Jenson Button, Nico Rosberg und Lewis Hamilton ein- und überholt. Für die Hatz auf Vettel hätte Alonso noch viel Zeit gehabt, denn Platz zwei erreichte er schon in Runde 15.
Doch Vettel konnte jederzeit eine Schippe drauflegen, der zwischenzeitlich herausgefahrene Vorsprung bildete einen hervorragenden Puffer auf die nachliegenden Fahrer. Da sich Mark Webber auch nach vorn kämpfen konnte, hat Red Bull ein großartiges Wochenende hinter sich gebracht, in beiden Wertungen konnte die Führung ausgebaut werden.
Red Bull hat in der Teamwertung mittlerweile 77 Punkte Vorsprung auf die zweitplatzierten Autos von Mercedes-Benz, Ferrari folgt mit weiteren 17 Zählern Rückstand. In der Fahrerwertung liegt Sebastian Vettel mit 197 Punkten in Front 256 reichten 2010, 281 im Vorjahr für den Weltmeister-Titel. Alonso liegt nun auf Rang zwei mit 151 Punkten Rückstand.
Weiter hinten scheint es bei McLaren langsam aber sicher aufwärts zu gehen. Jenson Button konnte acht Punkte einsammeln, da es im Hause Force India nur zu zwei Zählern durch Adrian Sutil reichte, ist McLaren nun Fünfter in der Rangfolge, allerdings mit schmalen vier Punkten Vorsprung vor Force India.