Motorsport

Formel 1: Vettels Krönungsmesse in Indien

27.10.2013
Wie erwartet hat Sebastian Vettel in Indien seinen vierten Weltmeistertitel der Formel 1 erringen können. Es ist der sechste Grand Prix Sieg des Titelverteidigers in Folge gewesen, insgesamt hat Vettel in der Formel 1-Saison 2013 schon zehn Siege eingefahren. Damit steht der amtierende Formel 1-Weltmeister kurz davon, seine persönliche Bestleistung aus der Saison 2011 mit elf Siegen einzustellen. Drei Rennen sind schließlich noch zu fahren.

Auch so ist Vettel schon längst in der Ruhmeshalle unter die größten Formel 1-Fahrern der Geschichte eingegangen. Vier Weltmeister-Titel haben bislang nur drei Fahrer vor Vettel errungen: Michael Schumacher (7), Juan Manuel Fangio (5) und Alain Prost (4). Das Kunststück, gleich vier davon in Folge zu erreichen, gelang nur Schumacher und Fangio – und eben jetzt Vettel.

Was weitere Rekorde anbelangt, kann man noch ein bisschen auf das Saisonfinale warten – es könnten schon noch ein paar mehr werden. Doch die Art und Weise, die Vettel im Saisonfinale vorführte, war schon beeindruckend. 29,8 Sekunden Vorsprung auf den zweiten, Nico Rosberg im Mercedes, dem Romain Grosjean im Lotus folgte.

Mit dem Ausfall von Mark Webber trübte sich ein wenig das strahlende Bild des Red Bull Rennstalls, allerdings hat das Team auch schon den vierten Titel der Konstrukteure eingetütet. Ob es Red Bull jemals schafft, zum Traditionsteam zu werden, bleibt einstweilen dahingestellt; allein die Frage, wie lange die Formel 1 überhaupt noch existiert, rät zur Vorsicht. Einstweilen ist mit Vettel und Red Bull eine Ära eingeleitet.

Die Formel 1-Saison 2013 ist faktisch beendet, die verbleibenden Rennen sind in sportlicher Hinsicht irrelevant; doch allzu viel dürfte sich nicht ändern, da viele Teams schon längst am Erfolg in der kommenden Saison arbeiten. Auch Red Bull wird jetzt alles auf das kommende Jahr fokussieren, denn das bringt einen gewaltigen Umbruch.

Für die Traditionsfrage bietet das eine immense Herausforderung: Während McLaren eine schwache Saison verkraften kann, wäre das für Red Bull nicht so einfach möglich. Anders als McLaren oder Ferrari hat das aufstrebende Team noch lange nicht den Nimbus, das Image, um eine längere Durststrecke zu überstehen. Emporkömmlinge haben keine Schonfrist.

Dafür aber hat man im Hause Red Bull einstweilen Sebastian Vettel und Adrian Newey. Vielleicht wird erst nach dem Abgang von Vettel der erste wirkliche Test erfolgen, wie stark Red Bull schon ist – oder eben auch nicht. Für das kommende Jahr steht Vettel als Fahrer fest, im Team rechnet man auch damit, gute Chancen auf eine Weiterführung der Zusammenarbeit.

Das letzte Saisonrennen vor dem Titel gestaltete sich wie einige zuvor. Von der Pole Position gestartet, konnte sich Vettel rasch vom Feld absetzen. Einziger wirklicher Konkurrent bliebt der hauseigene Fahrer Mark Webber, der jedoch nach einem traditionellen Defekt der Lichtmaschine sein Auto vorzeitig parken musste, allerdings schon mit 14,5 Sekunden Rückstand.

Danach war Vettel ohnehin nicht mehr zu stoppen. Im Feld dahinter ging es wegen der sehr unterschiedlichen Reifenstrategien lange Zeit ausgesprochen unübersichtlich vonstatten. Einige potenzielle Sieger wie Kimi Räikkönen oder auch Jenson Button fanden sich doch relativ weit hinten im Feld wieder.

Und so auch Fernando Alonso, der mit seinem Kumpel Mark Webber kollidierte und seine Strategie damit in den Sand setzte. Passend zur Saison gurkte Alonso nach der erzwungenen Boxenpause im Verkehr herum. Damit ist ein eher unschöner Schlussstrich unter die Titeljagd des Jahres 2013 gesetzt worden, für Ferrari und seinen Top-Fahrer eine weitere Schmach.





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