Motorsport

Formel 1: Doppelsieg für Mercedes

08.09.2014
Zum sechsten Mal hat Lewis Hamilton in der laufenden Formel 1-Saison ein Rennen gewonnen. Seit Teamkollege und schärfster Konkurrent um die Weltmeister-Krone, Nico Rosberg, ist auf vier Siege gekommen, Daniel Ricciardo von Red Bull auf drei. Dieses Trio führt auch in der der Weltmeisterschaft, wobei zwischen den beiden Mercedes-Fahrern und Ricciard schon ein gewaltiger Abstand herrscht, der sich in den verbleibenden sechs Rennen schwerlich wird aufholen lassen.

Das Rennen zum Großen Preis von Italien in Monza, dem Heim-Rennen von Ferrari, geriet zudem zum Großen Debakel für den Traditionsrennstall. Fernando Alonso schaffte es zum ersten Mal in der Saison nicht, das Rennen zu beenden, bislang hatte der Spanier immer Punkte gesammelt. Das verschaffte Valtteri Bottas die Möglichkeit, an Alonso in der Wertung vorbeizuziehen und für Williams Stand jetzt den vierten Rang zu belegen.

Auch Kimi Räikkönen ist mit zwei Punkten nicht wirklich glänzend aus dem Rennen gekommen. Ferrari ist und bleibt im Tief, von der Verlässlichkeit einmal abgesehen, denn Alonso hat seinen ersten Ausfall seit einer kleinen Ewigkeig aufgrund technischer Probleme gehabt. Auch bei Räikkönen hätte das Rennen besser verlaufen können, allerdings hat sein Auto auf er Monza-Strecke nicht die nötige Geschwindigkeit entwickeln können. Ferrari bleibt rätselhaft: Alonso fährt – wie eigentlich seit Jahren – hinterher, diesmal Mercedes, während Räikkönens Rückkehr nicht den erhofften Schub gebracht hat, im Gegenteil. Der Finne, der im Vorjahr noch so stark war, kurvt hinterher. So bringt die Formel 1-Saison 2014 einen weiter steigenden Druck im Kessel von Ferrari, der sich irgendwann Luft verschaffen wird. Die Hoffnung liegt auf der Zukunft: Im Winter, so Räikkönen, werde man einen großen Schritt machen. Kurz: Vergesst 2014, hofft auf 2015.

Sicherlich dürfte der überlegene Doppelsieg von Mercedes bei Ferrari nicht gerade für warme Gefühle gesorgt haben. Die Hauptspannung war sowieso eine ganz andere: Wie würde sich der Stallkrieg bei den Silberpfeilen auf das Rennen auswirken? Die Lage war vor dem Rennen klar, Rosberg hat sich mit seinem Manöver gegen Hamilton teamintern isoliert, während Hamilton die Rückendeckung der Führungsetage genießt.

Im Rennen selbst ging es reichlich unspektakulär zu. Rosberg konnte Hamilton dank zweier Fahrfehler nicht wirklich attackieren, das Silberpfeil-Duo fuhr einem kampffreien Doppelsieg entgegen. Für Spannung sorgte nur kurzfristig der schlechte Start des Briten, der seine Pole-Position räumen musste und nach hinten durchgereicht wurde. Seine Aufholjagd wurde durch Rosbergs Versäumnisse natürlich begünstigt.

So steht Mercedes nun äußerst günstig da. Sieben Doppelsiege in der laufenden Saison, ein Vorsprung von 182 Punkten auf Red Bull, die Weltmeisterschaft ist in der Teamwertung entschieden. In der Fahrerwertung hat sich Hamilton wieder um sieben Punkte an Rosberg herangekämpft. Der führt nun mit 238 zu 216 Punkten, ein denkbar knappes Hintereinander, das bis zum Schlussrennen in Brasilien für Spannung sorgen dürfte.

Dritter im Rennen wurde Felipe Massa für Williams. Das Team ist Dritter in der Wertung, wenngleich es in diesem Grand Prix durch Valtteri Bottas auch noch zu Punkten kam und hinter den Doppelsiegern die zweitmeisten Punkte einheimsen konnte. Damit ist Williams an Ferrari in der Teamwertung vorbeigezogen und hat keine allzu schlechten Chancen, in der Endabrechnung Dritter zu werden.

Für das Team wäre das ein gigantischer Erfolg. Vor allem Valtteri Bottas hat es mit seinen Erfolgen in dieser Saison gezeigt, dass aus ihm mittelfristig auch ein Kandidat werden kann, in einem Top-Team um den WM-Titel mitzufahren. Bei dem Finnen ist dabei eine klare Leistungssteigerung festzustellen, die Punktezahl hat sich in der zweiten Saisonhälfte noch einmal kräftig gesteigert.

Bei Red Bull ist noch ein Kandidat in dieser Saison aus den Kulissen aufgetaucht: Daniel Ricciardo. Im Gegensatz zu Bottas hat der Australier sogar schon drei Rennen für sich entscheiden können, gegenüber dem Teamkollegen Sebastian Vettel ist Ricciardo drastisch überlegen. Auch in Monza hatte der Weltmeister keinen Stich gegen seinen jüngeren Herausforderer.





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