Motorsport

Formel 1: Hamiltons Triple

21.04.2014
Mit dem dritten Formel 1-Sieg in Folge hat sich Lewis Hamilton ganz dicht an den noch immer führenden Teamkollegen Nico Rosberg herangeschoben und den zweiten Platz in der Fahrerwertung gefestigt. Mit 79 bzw. 75 WM-Punkten sind die beiden Silberpfeil-Fahrer der werten Konkurrenz schon ein gutes Stück voraus: 41 Punkte hat Fernando Alonso, 36 Nico Hülkenberg und auf dem fünften Rang folgt Sebastian Vettel mit 33 Zählern.

Die Überlegenheit des Mercedes-Teams zeigt sich noch stärker in der Teamwertung: Hier führt Mercedes mit 154 Zählern von Red Bull, Force India und Ferrari, die auf 57, 54 und 52 Punkte kommen und somit rund ein Drittel dessen erreicht haben, was der Führende bislang herausfahren konnte. Es ist eine Mercedes-Saison bislang, das hat der Auftritt in Shanghai noch einmal klar unterstrichen.

Teamintern konnte sich Lewis Hamilton erneut gegenüber Nico Rosberg durchsetzen. Die Pole-Position konnte Hamilton beim Start gut verteidigen, bis zur Zielflagge, die kurioserweise ein Ründchen zu früh geschwenkt wurde, passierte nicht wirklich viel. 18,6 Sekunden lag Hamilton am Ende vor Rosberg, der immerhin noch Zweiter wurde.

Das war nicht so selbstverständlich wie der Sieg seines Teamkollegen, denn Rosberg hat einen mäßigen Start erwischt und musste gleich mehrere Plätze abgeben: Eine Berührung mit Valtteri Bottas von Williams hätte schon das Aus bedeuten können. Schon in Runde eins konnte Rosberg den Gegenangriff beginnen, allerdings war schon abzusehen, dass es mit der Attacke auf Hamilton nichts mehr werden würde.

Erschwerend kam hinzu, dass Rosberg (wir im Übrigen auch Bottas) keine Telemetrie mehr zur Verfügung hatte – das brachte einiges an Mehrarbeit für den Fahrer und sein Team mit sich. Wie überlegen schließlich die Mercedes-Boliden derzeit sind, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass beide Fahrer einen kleinen Ritt abseits der Strecke unternahmen – ohne irgendwelche Konsequenzen. Die Siegesserie zeigt, Mercedes ist 2014 nur sehr schwer zu schlagen.

Für Fernando Alonso ist das im Übrigen schon ein gewöhnliches Bild. Der Spanier in Diensten von Ferrari kennt das bereits aus den vergangenen Jahren, nur mit veränderter Besetzung: Statt Red Bull ist jetzt eben Ferrari vorn. Immerhin hat Alonso seinem Team den ersten Podiumsplatz beschert, eine Chance gegen Rosberg, geschweige denn Hamilton hatte er hingegen nicht.

Zum Rennstart hat es eine Kollision zwischen Alonso und seinem ehemaligen Teamkollegen Felipe Massa gegeben, den beide Boliden wundersamerweise unbeschadet überstanden. So konnte Alonso seine Aufholjagd angehen und zumindest die beiden Red Bulls hinter sich lassen. Den Status als erste Verfolger dürfte Alonso aber wenig schmecken, für ihn und sein Team zählt der Sprung ganz nach vorn. Davon ist man aber ein gutes Stück entfernt.

Und Red Bull? Hier könnte sich alsbald einiges zusammenbrauen. Wenig überraschend ist Sebastian Vettel von seinen überwältigenden Siegen in den vergangenen Jahren nicht gesättigt und weiterhin mit einigem Ehrgeiz auf der Rennstrecke unterwegs. Mittlerweile dürfte die Erleichterung darüber, doch nicht ganz und gar abgehängt zu sein, der Ernüchterung weichen.

Ganz vorn ist Red Bull nicht dabei. Und schlimmer noch: Vettel sieht sich gegenüber Ricciardo einer heftigen Konkurrenz ausgesetzt. Der Australier ist wieder schneller gewesen, obwohl Vettel am Start immerhin den zweiten Platz belegt hat. Das Rennen hat neben dem Taktik-Geplänkel auch noch ein direktes Duell zwischen beiden gebracht. Das hatte es in sich. Das Team hatte Vettel zunächst angewiesen, dem heransausenden Ricciardo Platz zu machen.

Der Weltmeister aber gab sich zunächst einmal widerwillig und zwang seinen Teamkollegen in ein Duell. Erst eine kleine Debatte mit dem Team, in dessen Verlauf Vettel klar wurde, warum er weichen sollte, brachte dann die Einsicht. Von einem Teamkrieg ist man bei Red Bull allerdings weit entfernt, Vettel war zwar widerwillig, dafür aber einsichtig.





Erste Schritte
Anzeige