Motorsport

Formel 1: Leuchtzeichen von Red Bull

28.03.2014
Die Formel 1-Saison 2014 beginnt mit Abgesängen: auf Red Bull und namentlich Sebastian Vettel, respektive seine „Ära“. Oft wird das Ganze mit einem Fragezeichen kaschiert, doch scheint sich das Formel 1-Beobachter-Feld darauf einzuschießen, dass die viermaligen Weltmeister Red Bull / Sebastian Vettel vor einer Seuchen-Saison stehen.

Gut – der Saison-Auftakt liefert wenig Gegenargumente: Null Punkte für Red Bull – das gab es zuletzt 2009, in der Formel 1-Saison, in der Vettel zuletzt nicht Weltmeister wurde, sondern „nur“ Zweiter. Doch was heißt das schon? Gemessen an dem Bild, das Red Bull bei den Trainingsfahrten im Winter hinterlassen hat, war der Saisonauftakt teilweise glanzvoll. Gut – der Bull von Vettel bockte, doch der von Ricciardo ließ den Nachfolger von Mark Webber auf den zweiten Rang fahren. Ganz offenkundig haben die Red Bull Boliden Potenzial. Man muss sich nur vor Augen führen, dass vor dem Australien-Rennen noch gemutmaßt wurde, Vettel und Ricciardo könnten an der 107 Prozent-Marke scheitern! Zwar war das Qualifying für Vettel so enttäuschend wie seit Jahren nicht mehr, doch selbst das ist weit von dem entfernt, was böse Zungen dem Sieger-Rennstall attestierten. Ganz zu schweigen vom Auftritt Ricciardos.

Der junge Australier hat ohne Zweifel beeindruckt. Gut – das haben Bottas, Kwjat, Vergne und vor allem Magnussen auch. Doch hat sich Ricciardo extrem belastbar präsentiert und ist sehr stark gefahren. Gut möglich, dass sich die Konkurrenz im Saisonverlauf einem immens starken Duo gegenüber sieht, das mit Wucht auf Siege und Podestplätze drängt. Für die Fahrerwertung mag das vielleicht nicht gut genug sein, in der Teamwertung könnte Red Bull dagegen reüssieren.

Rein von den Zahlen her sieht es nach einem Rennen ganz anders aus. Null Punkte sprechen eine klare Sprache. Ganz vorn steht McLaren, Mercedes folgt auf Rang zwei, Ferrari hält den dritten Platz. William, Force India und Toro Rosso haben noch gepunktet. Red Bull wirkt rein von den Ergebnissen nach unten durchgereicht, wie prognostiziert. Das aber kann sich – wie dargelegt – rasch als voreilig erweisen.

Eventuell ist schon der Grand Prix von Malaysia der Punkt, an dem sich Red Bull auch rein von den Zahlen her zurückmeldet. Das Freitagstraining hat die Weltmeister noch mit Problemen gesehen, doch die scheinen beherrschbar. Das Vettel-Gefährt war in jenen Segmenten der Strecke schnell, die traditionell zu den Hochburgen von Red Bull zählen. Gelingt dem Team, die Zicken der Software zu beherrschen, könnte Red Bull im Qualifying und vor allem im Rennen wieder ganz vorn Flagge zu zeigen.

Allerdings zeigen die Zeittabellen vom Freitag, dass viele Teams ihre Hausaufgaben ordentlich erledigt haben. In der Spitze drängelten sich mehr als ein halbes Dutzend Fahrzeuge im Abstand von weniger als vier Zehnteln! Auch wenn Mercedes ganz vorn mitgefahren ist, könnte sich die Überlegenheit von Rosberg und Hamilton beim Saisonauftakt als relativ kurzatmig erweisen.

Vor allem Ferrari ist aufm dem Sprung. Kimi Räikkönen und Ferando Alonso könnten endlich wieder ganz nach vorn kommen, was Ferrari in den vergangenen Jahren so vermissen ließ. Auch McLaren hat sich am Freitag nicht lumpen lassen, allerdings ist man nicht so stark unterwegs gewesen, wie die andere Top-Teams, sowie Williams.



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