Formel 1: Saisonausklang und Hoffnungsblick
23.11.2013
Die Formel 1-Saison 2014 geht über die Ziellinie. Traditionell findet das letzte Rennen in Brasilien statt. Die wichtigsten Fragen sind schon seit ein paar Wochen beantwortet. Sebastian Vettel und Red Bull haben ihre Weltmeister-Titel verteidigen können und ganz nebenbei ein paar Rekorde eingesammelt. Die Dominanz in den zurückliegenden Monaten ist atemberaubend.
Das hängt aber mit einem anderen Faktor zusammen, der ein bisschen unterzugehen droht. 2014 wird es tiefgreifende Änderungen am Reglement geben und einige Teams haben schon lange auf diesen Umbruch hingearbeitet. Seit Sommer dürften so ziemlich alle Rennställe außer Red Bull ihren Fokus ganz auf 2014 gerichtet haben – die Entscheidung für die laufende Saison zeichnete sich allzu deutlich ab.
Das hat dem Momentum von Vettel respektive Red Bull sicherlich nicht geschadet. Ein bisschen haben vor allem die Top-Teams Mercedes und Ferrari, die noch um Platz zwei rangeln, der zumindest finanziell nicht ganz so unbedeutend ist und auch ein bisschen Prestige bindet, die aktuelle Leistung im Auge behalten, doch es gilt den großen Angriff für 2014 vorzubereiten.
Der Umbruch ist für die Besten hinter Red Bull eine wesentliche Gelegenheit, eine allumfassende Dominanz Vettels und seines Teams abzuwenden. Ob es klappt, ist selbstverständlich offen, Red Bull hat schließlich in den vergangenen Jahren eine grandiose Basis errichtet, um technische Entwicklungen voranzutreiben.
Rosberg vorn, Red Bull fix
Für den Saisonschluss hat es zunächst einmal reichlich Regen gegeben. Die beiden Trainings waren begleitet von erheblicher Nässe. Die hat Mercedes-Pilot Nico Rosberg offenkundig am wenigsten ausgemacht, denn der konnte für den Freitag die besten Zeiten erreichen. Nicht ohne Begleitschutz, denn die beiden Red Bull Fahrer, Vettel und Webber, folgten auf den weiteren Plätzen.
Rosberg hat nach den Trainingsläufen die eigene Leistung relativiert. Er habe ein sehr schnell fahrendes Auto erlebt, was aber nicht allzu viel bedeute. Denn: Unklar bleibe, wer mit wieviel Treibstoff seine Runden drehte. Vergleichbar seien die Zeiten ohnehin nicht wirklich, weil die Boliden am Ende mit gebrauchten Reifen ihre Runden drehten.
Bei Red Bull ist Webber wieder einmal ohne funktionierendes KERS unterwegs gewesen. Das hat ihn Zeit gekostet, trotzdem ist der Australier vor seinem letzten Formel 1-Rennen fast genauso schnell über die Runden gekommen wie sein Teamkollege Vettel. Die Aussichten für das Wochenende scheinen im Falle von Webber nicht gerade die schlechtesten zu sein.