Motorsport

Formel 1: Silberner Doppelsieg nach großem Kampf

06.04.2014
Der Formel 1-Auftritt in Bahrain ist mit einem weiteren Doppelsieg von Mercedes beendet worden. 111 Punkte haben Nico Rosberg und Lewis Hamilton schon auf dem Konto, eine stattliche Punktzahl nach erst drei gefahrenen Rennen. Sollte sich nicht alsbald etwas ändern, wird die Formel 1-Saison 2014 wohl sehr einseitig in ihrem Verlauf sein. Die wesentliche Frage würde sein, wer denn am Ende die Krone tragen wird: Rosberg oder Hamilton.

Derzeit hat noch Rosberg die Boliden-Nase vorn, doch Hamilton konnte mit seinem zweiten Sieg wieder um sieben Punkte aufholen. Rosberg führt noch mit 61 Zählern, Hamilton kommt auf 50. Sehr angenehm für die Zuschauer ist, dass Mercedes ganz offenkundig auf eine Stallorder verzichtet und die beiden Fahrer gegeneinander kämpfen lässt. Hamilton musste sich seinen Sieg mit äußerster Härte erkämpfen.

Am Ende war Rosberg auch kaum mehr als eine Sekunde hinter Hamilton. Im Rennverlauf hat es mehrfache Führungswechsel gegeben, der Zweikampf beinhaltete alles, was das Renn-Herz begehrt: Attacken, Gegenangriffe, Finten. Dazu waren beide Fahrer auch mit unterschiedlicher Strategie unterwegs. Ein Zwischenfall ausgelöst von Pastor Maldonado im Lotus brachte noch einmal alles ins Wanken, als das Safety-Car auf die Strecke musste.

Am Ende aber ist der ehemalige Weltmeister ganz knapp vorn gewesen. Für ihn scheint sich in diesem Jahr eine günstige Gelegenheit zu ergeben, den WM-Titel Nummer zwei anzugehen. Umgekehrt könnte Rosberg endlich zeigen, dass er mehr ist als ein ewiges Talent. Beide haben unabhängig von dem, was jeden Formel 1-Rennfahrer anspornt, reichlich Motive, dem anderen nichts zu schenken.

Und das gilt auch für die beiden Fahrerpaare der nachfolgenden Teams. Die wohl größte Überraschung der noch jungen Formel 1-Saison 2014 ist Force India. Mit 44 Punkten liegt man zwar schon weit hinter Mercedes, aber doch immer noch vor McLaren (43) und Red Bull (35) und Ferrari (33). Für das aufstrebende, aber hinter den eigenen Ambitionen noch deutlich hinterherbrausende Team Force India ist das ein großartiger Erfolg.

Dazu passt, dass Nico Hülkenberg mit 28 Punkten der drittbeste Fahrer im Feld ist – auch hier deutlich hinter den beiden Mercedes-Piloten zurück. Und Sergio Perez zwar auf Rang neun nicht sonderlich gut gepunktet hat, aber in Bahrain das Podium erklimmen konnte. Dabei hat er zahlreiche prominente Fahrer hinter sich gelassen, darunter den amtierenden Weltmeister.

Wie bei Mercedes gab es im Hause Force India ein heftiges internes Duell, das nach Runde 28 aber eher in eine Auseinandersetzung mit dem Red Bull Piloten Daniel Ricciardo überging. Der hätte es fast schaffen können, diesmal wirklich aufs Treppchen zu kommen, nachdem er zu Saisonbeginn disqualifiziert wurde, doch konnte sich Perez bis zur Zielflagge erfolgreich wehren. Vier Zehntel nur folgte ihm der Red Bull-Konkurrent auf den Fersen.

Im Weltmeister-Team müssen zunächst wohl einmal kleinere Brötchen gebacken werden. An eine Attacke auf die Silberpfeile war nicht zu denken, auch die Force India erwiesen sich als starke Konkurrenz. Die hohe Qualität des Autos in den Kurven, die auch von den anderen Fahrern gesehen wird, reicht nicht, denn die langen Geraden sind nichts für die Red Bull Boliden.

Immerhin konnten die beiden Red Bull Autos ihre suboptimalen Startplätze verbessern, vor allem Daniel Ricciardo. Der startete als Dreizehnter und wurde Vierter, wobei er erst recht spät Vettel überholen konnte. Der musste dann auch noch Hülkenberg ziehen lassen, konnte aber immerhin Punkte sammeln. Schaden begrenzen und auf den zweiten Wind im Saisonverlauf hoffen – mehr bleibt derzeit nicht zu tun.

Richtig bitter ist dagegen die Lage bei Ferrari. Drei Punkte konnte das Team mit aus der Wüste heimnehmen, einer durch Kimi Räikkönen, zwei durch Fernando Alonso. In beiden Wettbewerben ist Ferrari da, wo der Traditionsrennstall auf keine Fall landen wollte – im Niemandsland, weit weg von den Spitzenplätzen der Formel 1. Im Rennverlauf wurden die Ferraris locker von den Konkurrenten einkassiert, allein der Ausfall der beiden McLaren-Autos brachte die Punkteränge neun und zehn.

Und McLaren? Das Team war sehr gut in die neue Saison gestartet, man wähnte sich schon auf dem Wege aus dem finsteren Tal, das in der Formel 1-Saison 2013 durchschritten wurde, da hat ein Doppelausfall in Bahrain dem Höhenflug erst einmal ein abruptes Ende gesetzt. Null Punkte, hinter Force India zurückgefallen, Red Bull im Nacken und Ferrari, sowie Williams in Schlagweite – das dritte Saisonrennen war ein Debakel für den britischen Rennstall.



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