Mit einem Sieg und Platz drei bei der legendären Rallye Monte Carlo ist der neue Ford Fiesta WRC von M-Sport erfolgreich in die diesjährige Rallye-Weltmeisterschaft gestartet. Die beiden französischen Titelverteidiger Sébastien Ogier (33) und Beifahrer Julien Ingrassia (37) erreichten das Ziel im Mittelmeer-Fürstentum nach 16 absolvierten Wertungsprüfungen (WP) über eine Gesamtlänge von 377,15 Kilometer mit einem Vorsprung von 2:15 Minuten. Bei schwierigen Witterungsbedingungen und einsetzendem Schneefall sicherten sich die beiden 29-Jährigen Esten Ott Tänak und Martin Järveoja in letzter Minute noch den Sprung aufs Podium.
Mit der Rallye Monte Carlo begann eine neue Ära in der Rallye-Weltmeisterschaft mit einem technischen Reglement, das den Ingenieuren größere Freiheiten lässt und spektakulärere Wettbewerbsfahrzeuge hervorgebracht hat. Das neue World Rally Car (WRC) auf Basis des in Köln produzierten Ford Fiesta wurde von den Spezialisten des britischen Teams M-Sport zu 95 Prozent neu entwickelt. Dank eines von 33 auf 36 Millimeter vergrößerten Luftmengenbegrenzers leistet sein 1,6 Liter großer Ford EcoBoost-Turbomotor mit Benzin-Direkteinspritzung mehr als 380 PS. Das maximale Drehmoment beträgt 450 Newtonmeter. Diese Kraft wird von einem aktiv geregelten Mittel-Differenzial an Vorder- und Hinterachse verteilt. Großzügig bemessene Luftleitelemente wie Spoiler und ein Diffusor für den Unterboden optimieren die Aerodynamik. Das zulässige Mindestgewicht sank um 25 Kilogramm, trotzdem zeichnen sich die World Rally Cars der jüngsten Generation durch eine deutlich verbesserte passive Sicherheit für Fahrer und Beifahrer aus.
Obwohl Ogier/Ingrassia erst vor Monatsfrist zu M-Sport gestoßen war und mit dem neuen Fiesta WRC nur noch begrenzt testen konnte, demonstrierte der vierfache Weltmeister von Beginn an seine Klasse. Insgesamt setzte der 33-jährige Franzose rund um seine Heimatstadt Gap drei WP-Bestzeiten. Auch ein kleiner Ausrutscher zu Beginn des Rallye-Freitags, der gut 40 Sekunden kostete, hielt Ogier nicht auf. Teamkollege Ott Tänak steuerte eine weitere und der Waliser Elfyn Evans (28) im dritten M-Sport-Fiesta nochmals drei Bestzeiten bei. Gleich drei Prüfungen beendete der neue Fiesta WRC sogar mit einem Doppelsieg.
Seit 1936, als ein Ford V8 gewann, hat sich Ford acht Mal auf der Ehrentafel der ältesten Rallye der Welt verewigt. (dpp-AutoReporter/wpr)