Anzeige
Historie Lincoln
Doppelgründung
Der Gründer von Lincoln Motor Company im Jahre 1917 war Henry M. Leland. Der hatte schon 15 Jahre vorher einen anderen Fahrzeughersteller gegründet und zwar Cadillac. Dieses Unternehmen war bekanntlich von General Motors aufgekauft worden, ein Deal, bei dem die Ford Motor Company seinerzeit nicht zum Zuge gekommen war. Das ist insofern interessant, weil Ford bereits 1922 die zweite Gründung Lelands erwerben konnte – dieser Kauf gilt als persönlicher Triumph von Henry Ford, der die Scharte mit dem geplatzten Cadillac-Kauf auswetzen konnte.
Cadillac und Lincoln stellen den Kern der US-Luxus-Fahrzeuge dar, beide haben auf dem US-Markt über Jahrzehnte hinweg ihre Erfolge gehabt, außerhalb der USA allerdings nie den Durchbruch geschafft. In der Gegenwart bestimmen Konkurrenten wie Lexus (die Nobelmarke von Toyota!) und deutsche Premium-Hersteller den Wettbewerb, über Lincoln steht ein dickes Fragezeichen bezüglich der Zukunft.
Flugzeugmotoren
Den Anfang der Lincoln Motor Company bildeten nicht Autos, sondern Flugzeugmotoren. Die USA waren 1917 in den Krieg gegen das kaiserliche Deutschland eingetreten, entsprechend waren die Anforderungen an Unternehmen wie Lincoln. Die Umstellung auf Luxusautomobile erfolgte nach Kriegsende, 1920 kamen die ersten Modelle auf den Markt. Dieser Wandel brachte jedoch große finanzielle Herausforderungen mit sich, die Lincoln allein nicht stemmen konnte. Daher die Übernahme durch Ford, das seine Mercury-Abteilung mit in das Geschäft einbrachte. Hier liegen die Wurzeln der Lincoln-Mercury-Abteilung von Ford, mit der der Konzern die Luxus-Auto-Käufer bediente.
Zwischenzeitlich ist Lincoln auch der so genannten Premier Automotive Group zugeschlagen worden, der die europäischen Luxus-Autohersteller Volvo, Jaguar, Land-Rover und Aston Martin angehörten. Doch dieser Bereich wird aufgelöst, weiterhin ist Lincoln so stark auf den US-Markt ausgerichtet, dass eine weltweite Vermarktung sinnlos erscheint.