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Historie Porsche

Ein Wortungetüm zu Beginn

Am Anfang stand ein wenig dynamisches Wortungetüm: „Dr. Ing. h.c. F. Porsche Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Konstruktionen und Beratungen für Motoren und Fahrzeugbau.“ Unter diesem Namen wurde im Jahr 1931 der Grundstein des Unternehmens gelegt, das in der Gegenwart unter der Porsche AG firmiert. Wie aus dem Namen zu ersehen, handelte es sich zunächst Konstruktionsbüro, das in verschiedenen Bereichen tätig war. Unter anderem wurden Rennwagen von Auto Union konstruiert, weiterhin der Volkswagen wesentlich ausgearbeitet.

Der Gründer, Ferdinand Porsche, brachte bereits erhebliches Know-How mit: Zunächst hatte er im Ersten Weltkrieg Erfahrungen bei der Entwicklung von Fahrzeugen für das Militär gesammelt, in den 20er Jahren war er für diverse Unternehmen als Konstrukteur tätig. Dazu zählen die Daimler-Motoren-Gesellschaft bzw. etwas später Daimler-Benz, das ebenfalls in Stuttgart ansässig war.

Wandlung zum Sportwagen-Konzern

Es ist der Sohn des Gründers, Ferry Porsche, gewesen, der nach Ende des Zweiten Weltkrieges das heute bekannte Unternehmen mit dem Fokus auf Sportwagen aufbaute. Von ihm ging auch der Entwurf des weltberühmten Porsche-Wappens aus. Er hatte von seinem Vater die eine Hälfte der Gesellschaftsanteile geerbt, die zweite Hälfte ging an Louise Piech, der Ehemann während der NS-Zeit unter anderem Werksleiter und Geschäftsführer der Volkswagen-GmbH gewesen ist. Schon in dieser frühen personellen Verknüpfung findet sich ein Motiv, das bis in die Gegenwart reicht. Denn mit dem Erwerb eines großen Aktienpaketes der Volkswagen AG (Portrait: Hier klicken!) ist mittlerweile auch auf institutioneller Ebene eine enge Verknüpfung erzielt worden.

Erstes Auto in Mini-Auflage

Das erste Auto aus dem Hause Porsche ist der 356 Nr.1 Roadster gewesen, der in einer Mini-Serie von ganzen 47 Stück bis 1950 gefertigt wurde. Das Auto wurde bis zu diesem Zeitpunkt nicht in Stuttgart, sondern in Gmünd in Österreich gebaut, eine Folge des Bombenkrieges, der 1944 zu dem Beschluss führte, die Gesellschaft zu evakuieren. Im Jahr 1950 startete Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen die Produktion, 400 Fahrzeuge des Modells 356 wurden produziert. Bis 1965, dem Jahr, welches das Ende der Produktion brachte, belief sich die gesamte Stückzahl auf 76.302. Zum Vergleich sei einmal der Absatz des Geschäftsjahres 2005/06 dagegen gestellt, der sich auf rund 100.000 Fahrzeuge belief.

Dem 356 ist der 911 gefolgt, jenes Fahrzeug, das den Nimbus Porsche mitbegründet hat und das mit Abstand bekannteste Auto des Hauses darstellt. Nicht immer ist die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens sorgenfrei verlaufen: Ende der 80er Jahre lastete ein schwacher Dollarkurs auf dem wirtschaftlichen Ertrag, Anfang der 90er Jahre schrieb Porsche sogar rote Zahlen. Dem ist allerdings eine brillante Entwicklung gefolgt, die dem Konzern den Ruf des rentabelsten Autoherstellers rund um den Globus eintrug.

Porsche-Volkswagen als Zukunft

Zur großen Überraschung von vielen Experten hat Porsche vor wenigen Jahren gewaltiges Aktienpaket der Volkswagen AG erworben und ist zum größten Anteilseigner aufgestiegen. Auch wenn das schlussendliche Ziel nicht in einer vollständigen Übernahme liegen sollte, profitiert Porsche doch immens von diesem strategischen Einkauf. Neben den hohen Einnahmen durch die jährlichen Dividenden-Zahlungen aus dem Hause Volkswagen bietet der strategische Einstieg erhebliche Vorzüge, etwa bei der Entwicklungsarbeit. Ein wichtiger Faktor der Zukunft wir in der der Erweiterung der Modellpalette liegen, durch die Auflegung neuer Autoreihen wird das Kerngeschäft mit den Sportwagen ergänzt. So hat der Konzern durch die Entwicklung des Panamera eine vierte Baureihe in der Pipeline, der auf den Oberklasse-Markt abzielt. Hier werden sich erstmals die strukturellen Verflechtungen mit Volkswagen stärker in Entwicklung und Produktion niederschlagen.

Ein weiterer zentraler Faktor, der schließlich auch den Spezialisten Porsche betreffen dürfte, ist die Frage des Treibstoff-Verbrauchs. Hier dürften es zwei Aspekte sein, die mittelfristig eine entscheidende Rolle spielen. Zum einen der rein finanzielle Faktor, der sich aus der Entwicklung der Treibstoff-Kosten ergibt. Wegen der schon sprichwörtlichen finanziellen Kraft von Porsche-Käufern dürfte das ein untergeordneter Punkt bleiben. Zum anderen aber stellt auch die Frage der langfristigen Akzeptanz von Fahrzeugen, die einen hohen Verbrauch an Sprit aufweisen.

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