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Unternehmensportrait: Seat
In verschiedener Hinsicht unterscheidet sich der spanische Automobil-Bauer Seat von anderen Unternehmen der Branche. Allein der Zeitpunkt der Gründung im Jahre 1950 ist ungewöhnlich, denn die meisten Autobauer weisen eine deutlich weiter in die Vergangenheit zurückreichende Tradition auf.
Die Soceidad Espagnola de Automoviles de Turismo hat zudem als staatliches Unternehmen das Licht der Welt erblickt, denn der Staat hielt 51 Prozent der Anteile, 42 Prozent die Banken und sieben Prozent der italienische Autokonzern Fiat.
Diese Kombination prägte in verschiedener Hinsicht die Entwicklung der Autos aus dem Hause Seat bis in die 80er Jahre des 19. Jahrhunderts hinein. Zum einen basierten die Fahrzeuge ausschließlich auf der Technologie des italienischen Autokonzerns Fiat. Auch das Markenlogo war dem von Fiat nachempfunden.
Das zweite wesentliche Merkmal war die nahezu ausschließliche Ausrichtung der Fahrzeuge für den heimischen, spanischen Markt. Dieser war gegenüber Importen durch sehr hohe Zölle geschützt, wodurch Seat dort nahezu unangefochtener Marktführer gewesen ist. Konkurrenz kam in sehr bescheidenem Maße durch Unternehmen auf, die Lizenzen von ausländischen Auto-Herstellern erworben hatten oder durch Joint-Ventures mit ausländischen Unternehmen.
Zugleich ist der Export lange Zeit vernachlässigt worden, erst Anfang der 70er Jahre hat es Verkäufe in die Benelux-Länder und nach Finnland gegeben.
Der gravierende Wandel, den Seat in den zurückliegenden Jahrzehnten vollzogen hat, geht auf das Produktions- und Wirtschaftabkommen zwischen Seat und Volkswagen zurück. Das gleichzeitige Zerwürfnis mit Fiat öffnete die Tür für eine umfangreiche Beteiligung des Wolfsburger Konzerns, der zunächst 75 Prozent erworben hat..
In den 90er Jahren wurde die Beteiligung auf fast 100 Prozent ausgebaut, der Name des Unternehmens in Seat S.A. umgeändert und vor allem durch eine Reihe neuer Modelle der Wandel vorangetrieben. Die Modelle mit den bekannten Namen Alhambra, Leon, Ibiza, Toledo usw. basieren längst auf der technologischen Basis von VW, auch wenn Seat strukturell der Audi-Fahrzeug-Gruppe zugeordnet worden ist.
Hinsichtlich der Ausrichtung bleibt Seat auch in der Gegenwart mit einem sportlichen Moment versehen, auch wenn das Motorsport-Engagement 2001 eingestellt worden ist. Wie es scheint, versucht die Marke den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit, Sportlichkeit und Life-Style (durch Design) zu vollziehen.