Land Rover-Hybrid-Studie: Weltpremiere in London
25.07.2008
Land Rover hat auf der „British International Motor Show“ ein neues Antriebskonzept für die Geländewagen-Studie vorgestellt: Der Diesel-ERAD-Hybridantrieb kombiniert einen Common-Rail-Diesel mit einem leistungsstarken Elektromotor zu einem Gesamtpaket, das sowohl im normalen Straßenverkehr als auch im Gelände deutlich geringere Emissionen und einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch verspricht.
Mit der Testreife der Diesel-ERAD-Hybridtechnologie hat Land Rover eines der ersten Diesel-Hybrid-Programme weltweit aufgelegt. Herzstück des Antriebs ist ein emissionsarmer und besonders wirtschaftlicher Diesel, ein Integrierter Kurbelwellen-Starter-Generator (CISG), eine Lithium-Ionen-Batterien der neuesten Generation und ein Hinterachs-Elektroantrieb (ERAD-Electric Rear Axle Drive).
Die innovative Hybridantriebstechnik wurde für die Erprobungsphase in mehrere Prototypen auf Basis des aktuellen Land Rover Freelander integriert, er kann aber mit einer Vielzahl von Modellen und Antrieben aus dem Land Rover-Programm kombiniert werden.
Ziel der Ingenieure war, eine „parallele" Hybridanordnung zu schaffen, die sowohl mit Allrad- als auch Zweiradantrieb harmoniert. Wie bei allen parallelen Hybridlösungen sorgt auch hier entweder ein Elektromotor oder der Diesel für Vortrieb – bzw. eine Kombination aus beiden Aggregaten.
Der Diesel wurde in ein Vollhybridsystem implantiert – und der Hinterachs-Elektroantrieb (ERAD) oder „Electric Rear Axle Drive" sorgt für den Vortrieb. Er besteht im Wesentlichen aus einem leistungsstarken bürstenlosen 300-Volt-Motor, der 25 kW Dauerleistung und Leistungsspitzen von bis zu 35 kW erbringt. Das maximale Drehmoment von 200 Nm liegt. Dank ERAD kann ein Land Rover allein mit Elektrokraft angetrieben werden, wodurch der CO2-Ausstoß im Stadtverkehr drastisch sinkt. Als Energiespeicher der Prototypen fungiert eine moderne Lithium-Ionen-Batterie, die im Kofferraum platziert ist und nicht mehr Platz als ein normales Reserverad beansprucht.
Ein weiterer Beitrag zu weniger Verbrauch ist die elektrohydraulische Servolenkung der Freelander-Prototypen, die nur dann Druck aufbaut, wenn er auch wirklich benötigt wird und somit weniger Energie vom Motor verbraucht.
Der Diesel-ERAD-Hybridantrieb ist mit einer Weiterentwicklung des „Terrain Response“-Systems gekoppelt. In seiner jüngsten Evolutionsstufe nutzt „Terrain Response“ alle Vorteile der Hybridtechnologie und gewährleistet daneben wie gewohnt ein Maximum an Traktion und Sicherheit auf jedem Untergrund. In den Prototypen stehen fünf „Terrain Response“-Programme zur Verfügung: „Eco“ als Standardmodus im Zweiradbetrieb, "Dynamic" in Zweirad- oder Vierradbetrieb sowie „Gras/Schotter/Schnee“, „Schlamm“ und „Sand“ jeweils im Vierradbetrieb.
Ab 2009 hat der Hersteller auch eine Stopp-Start-Automatik beim handgeschalteten Freelander mit Dieselaggregat serienmäßig im Programm. (ar/nic)