Mercedes-Benz präsentiert coupéhafte Kombi-Studie
23.04.2010
Mit dem CLS begründete Mercedes-Benz im Oktober 2004 das Marktsegment der viertürigen Limousinen mit coupéhafter Linienführung. Das Modell hat inzwischen viele Nachahmer gefunden. Auf der Auto China in Peking (23.4.-2.5.2010) präsentieren die Stuttgarter als Weltpremiere eine Weiterentwicklung dieser Idee, quasi einen CLS-Kombi. Shooting Break nennt Mercedes-Benz das Konzeptfahrzeug. Als Antrieb der Studie dient ein V6 mit 3,5 Litern Hubraum. Er leistet 225 kW / 306 PS bei einem maximalen Drehmoment von 370 Newtonmetern.
Die Frontgestaltung nimmt Anleihen beim Supersportwagen SLS AMG. Die Kühlermaske mit dem Stern ist nicht in die Motorhaube integriert, sondern separat gestaltet. Die Scheinwerfer bieten erstmals alle bekannten dynamischen Lichtfunktionen in LED-Technik. Die Seitenansicht wird dominiert durch die niedrigen, rahmenlosen Seitenscheiben, deren coupéhafte Form durch einen polierten Aluminiumrahmen noch zusätzlich betont wird.
Im Interieur dominieren Holz und Leder. Charakteristisch ist die große durchgehende Mittelkonsole. Sie unterstreicht die Viersitzigkeit und den hohen Komfortanspruch des Concept Shooting Break. Holz findet sich an den Zierstäben und den Zuziehgriffen der Türen, der Armaturentafel und der Mittelkonsole und vor allem auf dem Ladeboden im Heck. Wegen ihrer ungewöhnlichen, linsenförmigen Maserung entschieden sich die Interieurdesigner beim Holz für die Seideneiche. Der Holzboden im Kofferraum mit eingelegten Ladeschutzleisten aus Aluminium erinnert an exklusiven Yachtbau. Vier Satteltaschen an den Längsseiten des Gepäckabteils helfen beim Verstauen kleinerer Utensilien. Sie sind mit Leder bezogen, einem Material, das im Concept Shooting Break großzügig verwendet wurde: Fast zehn Quadratmeter Leder, also mindestens fünf ganze Häute, wurden verarbeitet. Viele Ziernähte sorgen für ein edles Ambiente.
Break oder gleichlautend Brake nannte man auf englisch früher Fuhrwerke, die man vorhielt, um den Widerstand ungezähmter Pferde zu brechen (to break) und ihren Bewegungsdrang zu bremsen (to brake), damit sie als Arbeitspferde nutzbar wurden. Weil Fuhrwerke dabei leicht beschädigt werden konnten, verwendete man keine, die man für andere Zwecke dringend benötigte. Man versah Brakes allenfalls mit leichten, oftmals variablen Aufbauten, die beispielsweise nur dazu dienten, das zur Jagd Nötige mitzuführen. Ein solches Fahrzeug, mit dem man zum Schießen (shooting) fuhr, nannte man Shooting Brake oder Shooting Break. In den 1960er und 1970er Jahren wurden in Großbritannien motorisierte Shooting Breaks populär – exklusive Crossover-Fahrzeuge, die den Luxus und Stil eines Coupés mit dem Gepäckraum eines Kombis verbanden. (ampnet/jri)