Nach Ansicht des Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD) sind Kartell-Absprachen generell rechtswidrig und bedürfen in jedem Fall einer Ermittlung. Der Verdacht gegen die deutsche Auto-Industrie muss detailliert und schonungslos aufgeklärt werden.
Natürlich hat sich auch die deutsche Auto-Industrie an geltendes Recht zu halten. Dabei dürfen die etablierten Prüf- und Normverfahren auf Grundlage der ECE-Standards als elementarer Bestandteil einer Vertrauensbasis seitens des Verbrauchers in die Industrie nicht in Zweifel gezogen werden.
Der AvD fordert in seiner Funktion als Verbraucherschutzorganisation eine schonungslose Aufklärung des Sachverhaltes. Die Automobil-Industrie sollte ein ureigenes Interesse an einer schnellen und umfassenden Aufklärung der im Raum stehenden Vorwürfe haben, um einen drohenden Vertrauensverlust im Keim zu ersticken. Die anhaltende Schadstoffdiskussion sollte in diesem Zusammenhang dafür Grund genug sein.
Der AvD mahnt aber auch eine sachliche Diskussion bzw. Vorgehensweise an. Das Bundeskartellamt prüft bereits seit einem Jahr die in Rede stehende Thematik - nach Kenntnisnahme einer entsprechenden Information eines Herstellers - die nun in allen Medien für Schlagzeilen sorgt. Gleichzeitig sollten die betroffenen Hersteller sich selbst offensiv und ehrlich an der Diskussion beteiligen und ihre Kommunikation mit der Öffentlichkeit danach ausrichten.
Darüber hinaus sollten nach Einschätzung des Clubs zukünftige Antriebstechnologien danach beurteilt werden, ob sie innovativ sind und nachgewiesen deutlich mehr Vorteile bieten als die bestehenden. Deshalb muss auch die Gesamtbilanz der immer wieder als Zukunftstechnologie propagierten Elektromobilität transparent gemacht werden. Beim Diesel ist der Nachweis der Tauglichkeit bei Einhaltung der Euro-6-Norm durchaus jetzt schon gegeben. Die Effizienz der Elektroautos muss in ihrer Gesamtbilanz ohne Wenn und Aber klar dargestellt werden, um eine für den Verbraucher verständliche Vergleichbarkeit zum Verbrennungsmotor ermöglichen zu können. Hier sieht der AvD dringenden Handlungsbedarf.
AvD-Generalsekretär Matthias Braun: „Der Automobilclub von Deutschland fordert im Sinne seiner Mitglieder und Kunden eine schonungslose Aufklärung des Kartell-Vorwurfs gegen die deutschen Automobil-Hersteller, auch um den hervorragenden Ruf dieser für Deutschland so bedeutenden Schlüssel-Industrie weltweit zu schützen und Arbeitsplätze zu sichern."
Der AvD wird die konkret erhobenen Vorwürfe sowie das gesamte Thema der zukünftigen Mobilität aufmerksam und aktiv begleiten, um seinen Teil zum Schutz der Verbraucher zu leisten. Es darf keine weitere Verunsicherung der Bevölkerung in Sachen der Diesel-Fahrzeuge mehr geben! (dpp-AutoReporter/wpr)