Bonn (ots) -
Konjunktur und Arbeitsmarkt in Deutschland brummen. Die Unternehmen stellen kräftig Personal ein und suchen dabei vermehrt die Unterstützung durch Personalberater. Besonders Führungskräfte und Experten mit digitalem Know-how stehen auf der Wunschliste ganz oben. Angesichts der guten Rahmenbedingungen ist der Umsatz in der Personalberatungsbranche im Jahr 2016 auf 1,99 Milliarden Euro gestiegen. Das entspricht einem Plus von 9,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2015: 1,80 Mrd. Euro). Rund 62.500 Führungs- und Expertenpositionen (2015: 57.400) konnten bei Unternehmen in Industrie, Wirtschaft und Verwaltung durch die Unterstützung der Recruiting-Spezialisten neu besetzt werden. Auch für 2017 bleiben die Marktteilnehmer mit einem prognostizierten Umsatzplus von 8,0 Prozent sehr zuversichtlich. Dies sind zentrale Ergebnisse der Marktstudie "Personalberatung in Deutschland 2016/2017", die der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) heute im Rahmen des Branchenkongresses "Deutscher Personalberatertag" in Bonn vorgestellt hat. "Immer mehr wird deutlich: Die digitale Transformation und der gleichzeitig enger werdende Kandidatenmarkt fordern die Unternehmen extrem heraus. Ohne professionell organisierte und erfolgreich abgeschlossene Personalsuch-Prozesse steigt das Risiko für einen Verlust der Wettbewerbsfähigkeit", so BDU-Vizepräsidentin Dr. Regina Ruppert.
Der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes am Gesamtumsatz der Recruiting-Spezialisten ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen und liegt 2016 bei 46,2 Prozent (Vergleich 2013: 43,4 %). Besondere Impulse für die Geschäftsentwicklung der Personalberater kamen im vergangenen Jahr aus dem Segment Professional Services (Consulting, Wirtschaftsprüfung etc.) mit einem Plus von 11,7 Prozent, der Konsumgüterindustrie (+ 11,6 %) sowie dem Fahrzeug- sowie Maschinenbau (jeweils + 10,7 %).
Das durchschnittliche Kandidateneinkommen aller Positionen, die mit Unterstützung durch Personalberater besetzt werden konnten, lag 2016 bei 150.000 Euro. Bei rund der Hälfte der Such- und Auswahlprojekte standen Kandidaten mit einem Zieleinkommen zwischen 100.000 und 250.000 Euro im Fokus. Der Anteil von weiblichen Kandidaten, die von den Recruiting-Spezialisten in Führungspositionen platziert werden konnten, ist seit 2014 von 21 Prozent auf jetzt 25 Prozent gestiegen. Bis zum Abschluss des Projektes dauerte die Personalsuche durchschnittlich 12 Wochen. Die Honorare orientieren sich überwiegend am Zieleinkommen der Kandidaten (59 %). Die durchschnittliche Honorarhöhe hat 2016 bei 25,6 Prozent des Zieleinkommens gelegen.
2017: Aussichten auf ein Allzeithoch
Gestützt durch weiterhin gute Konjunktur- und Arbeitsmarktdaten blicken die Personalberater auch zuversichtlich ins Jahr 2017. 52 Prozent haben eine positive Umsatz-Prognose in der Marktbefragung angegeben, lediglich acht Prozent sind skeptisch. Die durchschnittliche Umsatzprognose liegt bei 8,0 Prozent, mit einem Umsatz von 2,15 Milliarden Euro würde die Branche ein neues Allzeithoch erzielen.
Einig sind sich die Marktteilnehmer darin, dass die Digitalisierung die eigenen Geschäftsmodelle verändert und gleichzeitig auch effizienter macht. Die digitale Vernetzung wird zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor der Tätigkeit. Wolfram Tröger, Vorsitzender des Fachverbandes Personalberatung im BDU: "Wir beziehen natürlich beispielsweise die Social Media Kanäle oder IT-Systeme zum Abgleich von Karrierewünschen und Stellenprofile in unsere tägliche Arbeit mit ein. Neue Möglichkeiten kommen in kurzen Zeitrhythmen dazu. Aber trotz aller digitalen Einflüsse stellen wir auch fest, dass insbesondere die hochqualifizierten Kandidaten von uns weiterhin sehr persönlich angesprochen werden wollen."
Kräftigeren Rückenwind bei der Vergabe neuer Recruitingaufträge verspüren die Personalberater von den Klienten aus der Healthcare-Branche (Prognose für 2017: + 9,5 %) und der Versicherungsbranche (Prognose für 2017: + 9,4 %). Aus den Branchen des Verarbeitenden Gewerbes, dem stärksten Nachfrager-Segment, werden für 2017 durchgängig Impulse erwartet.
Ähnlich wie im Vorjahr sollen 2017 wieder zusätzliche Jobs in der Personalberatungsbranche geschaffen werden. 75 Prozent der großen Personalberatungen planen die Einstellung von zusätzlichen Beratern, 50 Prozent beabsichtigen, ihre Researcher-Teams aufzustocken. Die mittelgroßen Personalberatungen wollen besonders die Zahl der Researcher erhöhen.
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Kennzahlen und Studienmethodik: 2016 arbeiteten in Deutschland rund 7.100 Personalberater sowie etwa 3.500 festangestellte Researcher in 2.000 Beratungsunternehmen. Insgesamt waren knapp mehr als 14.000 Mitarbeiter in der Personalberatungsbranche beschäftigt. Grundlage der BDU-Studie "Personalberatung in Deutschland 2016/2017" ist eine Befragung von Februar/März 2017, an der sich rund 250 Personalberatungen aus dem Gesamtmarkt beteiligt haben. Befragt wurden ausschließlich Marktteilnehmer mit einem überwiegenden Anteil an der Suche und Auswahl von Personal.
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