Wirtschaft

Vertrauen wird neue Währung in der digitalen Wirtschaft

12.09.2016
Vertrauen wird neue Währung in der digitalen Wirtschaft

Bonn (ots) -

"Wir meistern jede Technik"- unter diesem Motto stand die 44. Bundestagung des Kfz-Gewerbes in Frankfurt am Main. Rund 450 Verbandsvertreter nutzten den Tag vor der Eröffnung der Fachmesse "Automechanika", um wichtige Themen der Branche und aktuelle Herausforderungen zu diskutieren.

Laut Bundesinnungsmeister und ZDK-Vizepräsident Wilhelm Hülsdonk machen Digitalisierung und Vernetzung auch vor dem Service nicht halt. "Wir müssen die Servicefähigkeit unserer Betriebe erhalten und ihnen den Zugang zu Reparatur- und Wartungsinformationen ermöglichen", betonte er zur Eröffnung.

In Zukunft würden es die Betriebe mit komplexen Serviceprozessen an hochgradig digitalisierten und vernetzten Fahrzeugen zu tun haben. Aus seiner Sicht ist die Digitalisierung ein stiller Angriff auf unsere bisherigen Geschäftsmodelle und analogen Strukturen. "Ich bin fest davon überzeugt, dass das Vertrauen zur neuen Währung in der digitalen Wirtschaft 4.0 werden wird", so Hülsdonk.

Für die Messe Frankfurt begrüßte Geschäftsführer Detlef Braun die Tagungsteilnehmer und berichtete über einen neuen Rekord mit 4 820 Ausstellern auf der Automechanika.

Als Gastredner ging Gerd Billen, Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, auf den Themenkomplex "Verbraucherpolitik und Datenschutz im Bereich Verkehr" ein. Im Zuge der digitalen Vernetzung und des zukünftigen autonomen Fahrens müssten sowohl das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung der Autofahrer als auch die Datensicherheit im Internet der Dinge gewährleistet sein. Zudem begrüßte er die Initiative des ZDK, die Abgasuntersuchung zu modernisieren.

In einem von ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Koblitz moderierten Gespräch mit dem ZDK-Präsidium wurden verschiedene Branchenthemen vertieft. So betonte Vizepräsident Ulrich Fromme, dass der Autohandel im Zuge des sich dramatisch schnell verändernden Kaufverhaltens der Kunden seine Prozesse ebenfalls verändern und an den Kundenbedürfnissen ausrichten müsse.

Präsident Jürgen Karpinski verwahrte sich gegen die Verteufelung des Dieselantriebs, der nach wie vor unverzichtbar zum Erreichen der CO2-Ziele sei. Bundesinnungsmeister Wilhelm Hülsdonk ging auf den zunehmenden Wettbewerb im Service durch zum Teil branchenfremde Marktteilnehmer ein: Jeder, der einen Markt bündeln könne, versuche sich zwischen Werkstatt und Kunde zu stellen. Dem müsse sich das Kfz- Gewerbe entschieden widersetzen.

In drei Fachforen befassten sich die Tagungsteilnehmer mit der Abgasuntersuchung der Zukunft, der Mitarbeitergewinnung und -bindung sowie der Digitalisierung bei der Kfz-Schadenerfassung.

In seinem Schlusswort betonte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski, dass die Kfz-Betriebe gerade auch im Hinblick auf die Herausforderungen der Digitalisierung und Vernetzung jederzeit wettbewerbsfähig sein müssten: "Lebenslanges Lernen ist Pflicht." Das Kfz-Gewerbe stehe insbesondere für Bildung, Kunden, Mobilität.

"Wir im Verband gestalten diesen Markenkern immer wieder neu und erfüllen ihn mit Leben", so Karpinski. "Unser Motto lautet: Gut ist, was den Betrieben nützt! Sie sind die Keimzellen unserer Organisation, sie halten Deutschland mobil, sie tragen als Schnittstelle zu den Kunden eine hohe Verantwortung - für sie sind wir da."

Pressekontakt: Ulrich Köster, ZDK-Pressesprecher Tel.: 0228 / 91 27 270 E-Mail: koester@kfzgewerbe.de Internet: www.kfzgewerbe.de



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