Anzeige
Irmscher
In Zeiten des New-Economy-Hypes um den Jahrtausendwechsel waren Garagenfirmen sehr in Mode. Der Gedanke, mit einfachsten Mitteln ein riesiges Unternehmen aufzubauen, hatte eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Nicht umsonst hat etwa das IT-Unternehmen Hewlett-Packard einige Zeit Werbespots geschaltet, in denen die Gründungsgarage als Leitmotiv für eine prosperierende Weiterentwicklung des Unternehmens präsentiert wurde.
Das "Garage-Gründen" schien vor allem für IT-Unternehmen prädestiniert zu sein, doch auch in eher bodenständigen Bereichen der industriellen Produktion ist so etwas durchaus möglich. Und da wären wir bei der Erfolgsgeschichte von Irmscher, einem der bekanntesten Auto-Tuning-Unternehmen.
Start in der Doppelgarage
Angefangen hat es nämlich im Stile der New Economy: Eine Doppelgarage, zwei Mitarbeiter und ein beschränktes Startkapital, bestehend aus dem Verkaufserlös eines Rallye-Kadetts. Mit diesen Hintergrundbedingungen hat Günther Irmscher im Jahr 1968 seinen Sprung in die Selbstständigkeit gewagt, in der Gegenwart steht ein Erfolgsunternehmen.
Hinzufügen müsste man allerdings, dass Irmscher auch eine gehörige Menge Erfahrung und Know-How mit in die Firma eingebracht hat. Der Selbstständigkeit ist nämlich ein abgeschlossenes Ingenieurstudium vorausgegangen, außerdem hat Irmscher einen Meisterbrief erwerben können.
Fachkompetenz ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg, gerade wenn große finanzielle Mittel fehlen. Und die Entwicklung von Irmscher unterstreicht das.
Eng verbunden mit Opel
Die Geschichte von Irmscher ist eng verbunden mit Opel. Der Autobauer hat mit dem aufstrebenden Unternehmen bereits zwei Jahre nach der Gründung einen Kooperationsvertrag geschlossen, der die Basis legte für eine bis in die Gegenwart reichende positive Geschäftsbeziehung.
1972 ist bereits der Sportvertrag mit Opel gefolgt, Auch Günther Irmscher ist nämlich dem Motorsport verbunden gewesen. Die folgenden Jahre brachten eine Reihe von Innovationen, unter anderem die Gründung einer Entwicklungsgesellschaft IRM in Leingarten: Die Fortschreibung des Know-How-Erwerbs ist so gesichert worden.
Parallel hat Irmscher erste Sonderserienfertigungen für Opel-Fahrzeuge durchgeführt. Die erste erfolgte auf der Basis des Kadett City im Jahr 1977. Schon im folgenden Jahr mussten die Produktionskapazitäten erweitert werden, im gleichen Jahr folgt der Auftritt des legendären Manta M400. Auf dieser Basis konnte Irmscher in den verbleibenden 70er und frühen 80er Jahre Erfolge im Rallye-Sport feiern.
Wachstum und Expansion
Die nachfolgenden Jahre bringen weitere Sonderserien, etwa den Corsa Spider, ein Cabrio, oder auch den Manta i200 bzw. i240. 1985 erfolgt ein neuer Kooperationsvertrag mit Opel. Die 1990er Jahre bringen auch die Expansion hinsichtlich der Partnerschaften. Neu ins Boot kommen andere Unternehmen der Automobilindustrie, darunter Daewoo, Renault und Saab. Mit Renault wird ein Kooperationsabkommen geschlossen, 1992 läuft der Baccara Biturbo bei Irmscher vom Band. In Spanien unterhält das Unternehmen ein neues Werk. Auch Porsche folgt als Kunde von Irmscher wenige Jahre später.
Günther Irmscher erlebt das 30jährige Betriebsjubiläum nicht mehr, er verstirbt im Jahr 1996. Drei Jahre später trägt das Unternehmen der Größe und den steigenden Anforderungen Rechnung, in dem das Irmscher Entwicklungszentrum errichtet wird.
Individualismus und Qualität
Der erste große Kooperationspartner, Opel, ist ein klassischer Hersteller von Volumenfahrzeugen: Darunter versteht man Autos, die in Großserien hergestellt werden und zu einem vergleichsweise geringen Preis verkauft werden können. Dabei bleibt natürlich die Individualität auf der Strecke. Das unterscheidet Volumenfahrzeuge von hochpreisigen Wagen, vor allem natürlich von Sportfahrzeugen.
Es ist daher nicht untypisch für einen Auto-Tuner, dass er gerade in diese Lücke vorstößt, denn auch der Käufer von Volumenfahrzeugen wird von dem Drang nach Individualität berührt. Sonderzubehör kann das in der Regel nicht ausgleichen, hier eröffnet sich Spielraum für die Autotuner wie Irmscher.
Nicht umsonst gehört zur Philosophie des Unternehmens der Grundgedanke, dass ein Auto für seinen Besitzer mehr ist als ein Gebrauchsvehikel. Freiheit, Ausdruck der Persönlichzeit und Individualität zählen ebenso wie Eleganz oder luxuriöse Ausstattung.
Irmschers Schwerpunkt liegt auf der Individualisierung von Serienfahrzeugen. Dabei umfasst das Angebot sämtliche bekannten Tuningmethoden: Zubehör in Form von Aerodynamikteilen, Leichtmetallrädern, Fahrwerkteile, Motor- und Abgasanlagen und Interieur.
Für Irmscher ist es wichtig, dass neben Design und Funktionalität auch die Qualität stimmt. Das Unternehmen gibt 24 Monate Garantie, die Teile sind vom TÜV zugelassen, die Fahrzeuggarantie kann bei fachgerechtem Einbau erhalten werden. Interessant ist auch der Service, dass man eine Garantie erhält, die erworbenen Teile fünf Jahre nachkaufen zu können – im Falle eines Unfalls ist das Gold wert.
In der Gegenwart spiegelt die Produktpalette des Unternehmens die breitere Aufstellung des ehemals eng mit Opel verbundenen Unternehmens wider.
Webseite:
www.irmscher.com
Irmscher News auf wunschauto24.com
Hintergründe rund ums Tuning
Tuning Optionen
Auszug Autotuning Unternehmen
Tuning News