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Historie BMW

Historische Wurzeln in luftiger Höhe

Von ihren historischen Wurzeln her sind die Bayerischen Motorenwerke BMW ein Hersteller von Flugzeugmotoren. Die Gesellschaft, aus der BMW hervorgegangen ist, wurde 1916 gegründet: Sie hieß Bayerische Flugzeug-Werke (BFW).

Allerdings war es ein anderes Unternehmen, das zuerst den Namen BMW trug, nämlich die Rapp-Motorenwerke, die 1913 gegründet worden sind. Im Jahr 1917 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, zugleich tauschte man das Firmenschild aus, die Rapp-Motorenwerke hießen nun BMW AG.
Das Kerngeschäft bestand aus Flugzeugmotoren, die außerordentlich hohe Qualität hatten und Großaufträge des deutschen Militärs nach sich zogen. Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 und vor allem dem Friedensvertrag von Versailles schien jedoch das Ende nahe zu sein, denn es war fortan für fünf Jahre verboten, in Deutschland Flugzeugmotoren herzustellen.

1922 verließ mit Camillo Castiglioni nicht nur der Hauptaktionär die Firma, sondern auch der Name. Beide wechselten zu den Bayerischen Flugzeugwerken, weshalb noch heute das Jahr 1916 als Gründungsjahr von BMW gilt.

Erst Motorräder, dann Flugzeugmotoren, dann Autos

Bei der Produktion standen nicht Autos in der ersten Reihe, sondern Motorräder. 1923, ein Jahr nach dem Namenswechsel, wurde das erste Motorrad aus dem Hause BMW entwickelt. Hier liegt der Grundstein für eine Entwicklung, die noch bis in die Gegenwart anhält.
Der Name des ersten Motorrades war R32. Deren Grund-Bau-Prinzipien, Boxermotor und Kardanantrieb, sind bis in die Gegenwart aktuell.   Im Folgejahr hat die Gesellschaft auch wieder die Produktion von Flugzeugmotoren aufgenommen, kein zufälliger Zeitpunkt, denn 1924 war die Sperrfrist für die Herstellung von Flugzeugmotoren in Deutschland abgelaufen.

Erst vier Jahre später, 1928, vollzog sich der Einstieg in das Automobil-Geschäft. BMW übernahm die Fahrzeugfabrik Eisenach, die zunächst Geschütze und Fahrräder produziert hatte, um sich ab 1898 dem Fahrzeugbau zu widmen. Der erste Motorwagen in Eisenach hieß Wartburg, er sollte nicht der letzte bleiben. Nach dem Ersten Weltkrieg begann bei den Eisenachern 1919 die Wiederaufnahme der Autoproduktion, 1921 die Fusion mit der Gothaer Waggonfabrik. 1927 stellte in der Produktion von Fahrzeugen einen Wendepunkt dar, denn unter der Marke Dixi wurden Kleinwagen auf den Markt gebracht: Unter der kryptischen Bezeichnung Tpy 3/15 DA 1 fabrizierte die Gesellschaft in Lizenz Fahrzeuge der Austin Motor Company in einer deutschen Ausführung (Linkslenker).

Der erste BMW

Interessanterweise startete damit der heutige Spezialist für Fahrzeuge der Premium-Klasse mit einem Kleinwagen. Der Kauf der Eisenacher Fahrzeugwerke durch BMW führte nicht nur zur Herabstufung des selbstständigen Unternehmens zur BMW Zweigniederlassung Eisenach, sondern auch zur Namensänderung der Dixi-Produkte. Der populäre Dixi 3/15 wurde unter der Bezeichnung BMW 3/15 PS vermarktet, eine Erfolgsgeschichte, denn schon 1931 wurde der 25.000ste Wagen dieses Typs hergestellt. Mit dem AM1 folgte 1932 der erste „echte“ BWM, der technische Fortschritte gegenüber dem zugekauften und einlizenzierten Dixi brachte. Seit 1933 wandte man sich im Hause BMW mit reinen Eigenentwicklungen zusehends den höherwertigen Fahrzeugen zu, die im Laufe der 30er Jahre auf den Markt gebrachten 326, 327 und vor allem 328 begründeten den bis in die Gegenwart bestehenden Ruf, dass BMW für sportliche Fahrzeuge steht.

Neuanfang nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg hat BMW nicht nur wegen des Verlusts der Werke in Eisenach und der großen Zerstörungen neu beginnen müssen. In München, dem neuen, zunächst einzigen Standort des Unternehmens, waren schließlich noch nie Autos hergestellt worden. BMW baute zunächst mit dem 501 ein Fahrzeug für die Oberklasse, das sich allerdings als Groschengrab erwies, denn jeder Wagen war wegen der hohen Produktionskosten mit enormen Verlusten verbunden.
Interessanterweise bildete das andere Standbein die berühmte Isetta, ein Kleinstwagen, der nicht dazu beitragen konnte, die finanziellen Schwierigkeiten abzufangen. Größer konnte der Abstand in einem Produktportfolio kaum sein, es fehlte die tragende Mitte.
Mitte der 60er Jahre, nach der dramatischen Abwehr des Übernahmeversuchs durch die Daimler-Benz AG und einer finanziellen Stärkung durch den Einstieg des Industriellen Herbert Quandt, schaffte die Gesellschaft mit eigens entwickelten Mittelklasse-Modellen den Durchbruch.

Ein Debakel hinterlässt ein Juwel

Ende des 20. Jahrhunderts erfolgte bei BMW eine weitere, richtungweisende und letztlich folgendschwere strategische Entscheidung: Mit dem Kauf der britischen Rover Group wollte sich die Gesellschaft als Volumenhersteller weltweit in Stellung bringen. Der Zukauf, der rund neun Milliarden Deutsche Mark gekostet hat, erwies sich als Flop. Aus unterschiedlichsten Gründen wurde sechs Jahre nach dem Kauf die MG Rover für symbolische fünf Pfund an eine Investorengruppe verkauft, während Land-Rover (für wesentlich mehr Geld) an Ford ging. Geblieben ist aus dem Insel-Abenteuer der Mini, der als Kleinwagen mit ambitioniertem Preis und hohen Verkaufszahlen dem Unternehmen und seinen Aktionären viel Freude bereitet.

Unabhängig von diesem Rover-Debakel, das mit dem Mini wenigstens ein Juwel im Portfolio von BMW hinterlassen hat, besitzt die Gesellschaft mit Rolls-Royce ein weiteres und sehr traditionsreiches Standbein auf der Insel. Zunächst ist die Traditionsmarke 1998 von Volkswagen übernommen worden, nach jahrelangen Querelen wurde 2003 allerdings Rolls-Royce an BMW abgetreten, während Volkswagen Bentley übernommen hat.

Fokus auf den Premium-Bereich

Aus dieser Entwicklung heraus erklärt sich die gegenwärtige Aufstellung von BMW im Automobilmarkt. Nach dem Ende des Rover-Abenteuers hat sich die Gesellschaft wieder dem Premium-Segment verschrieben, wenngleich der Mini und auch der Einser-BMW nicht unbedingt alle Kriterien erfüllen, um noch als Premium-Fahrzeuge zu gelten. Mit dem X5 und X3 ist die Gesellschaft auch erfolgreich in dem margenstarken Bereich der SUVs vertreten und deckt so mit seiner Produktpalette fast den gesamten Markt für Premium-Fahrzeuge ab. Fast, denn mit dem Einstieg in den Markt für Vans scheint sich BMW ein weiteres Feld erschließen zu wollen.

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