Ein etwas anderer Club, der nicht nur, aber auch die Automobile und ihre Fahrer im Blick hat, ist der Verkehrsclub Deutschland, kurz VCD. Dieser ist in offener Abgrenzung zu den anderen, bestehenden Automobilclubs entstanden und hat nicht allein in namentlicher Hinsicht einen klar anderen Schwer- und Ansatzpunkt: Es stehen beim VCD sämtliche Arten des mobilen Verkehrs im Fokus, Leitlinie bildet dabei die Ökologie.
Das Auto nimmt natürlich auch beim VCD einen wesentlichen Stellenwert ein, was angesichts der Verbreitung auch kein Wunder ist, doch zielt der Verkehsclub auf eine intelligente Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel, um eine große Mobilität mit einem möglichst geringen Ressourcenverbrauch zu kombinieren.
Entsprechend ist auch die Arbeit des Clubs strukturiert, traditionelle Bereiche wie Pannenhilfe usw. bietet der Club nicht an.
Diese Leitlinie, die sich drastisch von denen anderer, herkömmlicher Automobilclubs unterscheidet, reicht in sämtliche Bereiche des Club-Angebotes hinein. Natürlich werden auch beim VCD Autos getestet, doch steht hier vor allem die Frage des Spritverbrauchs im Zentrum der Überlegungen.
So bringt der Club jährlich eine so genannte "Auto-Umweltliste" heraus, in der die serienmäßig gebauten Fahrzeuge hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit getestet werden.
Auch das übliche Produktspektrum, das auch andere Clubs anbieten, wie Kfz-Versicherungen, hat beim VCD einen ökologischen Touch: Hier erhalten Fahrer von Autos, die als umweltgerecht eingestuft werden, Vergünstigungen.
Auch die Kaufberatung durch den VCD bzw. seine Experten richtet sich nach der grundlegenden Leitlinie des Clubs.
Mehr noch als bei den herkömmlichen Clubs steht die Öffentlichkeitsarbeit des VCD im Mittelpunkt des Engagements. Hierbei geht es nicht so sehr um die Interessen der Autofahrer, wie die immer wiederkehrenden Aufreger á la hohe Benzinpreise, sondern um die Durchsetzung ökologischer Zielsetzungen.
Forderungen nach Tempolimits sind nur ein Beispiel. Die Ansichten des VCD stehen im Kern oft im Gegensatz zu dem, was andere, traditionelle Automobilclubs öffentlich einklagen.
Durch den Grundansatz des VCD drehen sich die Aktivitäten naturgemäß nicht nur um das Auto, sondern auch um die Bahn, andere öffentliche Verkehrsmittel und auch den Flugzeugverkehr. Hier bezieht der Club regelmäßig zu diversen politischen Projekten Stellung und übt auch erheblichen Druck aus, um zum Beispiel auf die Politik der Bahn oder politischer Entscheidungsträger einzuwirken.
Wie üblich sind Pressemeldungen ein wichtiges Instrument, um in der Öffentlichkeit die nötige Aufmerksamkeit zu erlangen, auch bietet der VCD seinen Mitgliedern eine sechsmal jährlich erscheinende Zeitschrift, in der auch diverse andere inhaltliche Schwerpunkt und Kampagnen abgehandelt werden.
Schon die Gründung des VCD Mitte der 1980er Jahre hat die Bedingungen geschaffen, unter denen der Club bis in die Gegenwart arbeitet. Der Verkehrsclub Deutschland versteht sich als Kontrapunkt, sowohl zu der bei seiner Gründung vorherrschenden politischen Leitlinie, als auch zu anderen, traditionellen Automobilclubs.
Homepage: www.verkehrsclub-deutschland.de
Die wichtigsten und größten Automobilclubs:
ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club) ACE (Auto Club Europa) AVD (Automobilclub von Deutschland) ACV (Automobil-Club Verkehr) ARCD (Auto- und Reisclub Deutschland) VCD (Verkehrsclub Deutschland) Übersicht weiterer Automobilclubs