Staus zum Ferienbeginn in den Bundesländern, extreme Hitze und kilometerlange Baustellen - zur schönsten Jahreszeit kommen alle Stressfaktoren, denen Berufskraftfahrer ausgesetzt sind, gleichzeitig zusammen. Wenn es heiß wird auf Deutschlands Straßen, steigt der Stresspegel für Mensch und Material - und damit die Unfallgefahr für alle Verkehrsteilnehmer. Der ADAC TruckService rät, an heißen Tagen auf die Überprüfung der Technik und besonders auf die eigene Gesundheit zu achten.
Um selbst in akuten Stresssituationen einen kühlen Kopf und hohe Konzentration zu bewahren, ist ausreichend Schlaf wichtig. In puncto Essen und Trinken gilt: Kohlehydrate fördern die Konzentrationsfähigkeit, zu schwere, zu fetthaltige und üppige Mahlzeiten machen dagegen müde. Leichte Kost, viel Obst und kleinere Portionen sowie ausreichend Flüssigkeit sind ideal.
Starkes Schwitzen in Kombination mit zu wenig Flüssigkeitszufuhr führt ebenfalls schnell zu Müdigkeit, Kopfschmerzen oder auch Konzentrations- und Reaktionsschwäche. Berufskraftfahrer sollten an heißen Tagen unterwegs drei Liter Flüssigkeit trinken, und zwar bevor der Durst kommt. Finger weg von eisgekühlten Getränken, sie kühlen nur kurzfristig und fördern sogar das Schwitzen, weil der Körper den großen Temperaturunterschied ausgleichen muss.
Eine zu starke Kühlung des Körpers verschafft zwar kurzfristig Linderung, kann aber auf Dauer Kreislaufprobleme verursachen. Deshalb sollte die Klimaanlage maximal auf sechs Grad Temperaturunterschied zur Außentemperatur eingestellt sein. Besser ist es, vor dem Losfahren für Frischluftzufuhr im Fahrerhaus zu sorgen und zu Beginn der Fahrt die Fenster zu öffnen. Einen erfrischenden Sofort-Effekt haben spezielle Körpersprays (Verdunstungskälte), ein vorgekühltes T-Shirt aus dem Kühlschrank, kaltes Wasser über die Unterarme laufen zu lassen oder die Beine mit kühlendem Gel einzucremen und in den Pausen hoch zu lagern.
Beim Abladen ist eine helle Kopfbedeckung empfehlenswert. Lässt sich Parken oder Fahren in der prallen Sonne nicht vermeiden, ist ein Sonnenschutz wie zum Beispiel eine temperaturabweisende Fensterabdeckung hinter der Windschutzscheibe hilfreich.
Vorsicht ist bei Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit oder Übelkeit geboten. In diesen Fällen gilt: Sofort anhalten, in den Schatten begeben, Flüssigkeit zu sich nehmen und im Notfall einen Arzt verständigen. Auf der Autobahn bieten die Notrufsäulen schnelle Hilfe und die kostenlose Doc Stop-Hotline 01805 112024 vermittelt den Kontakt zum nächstgelegenen Arzt.
Für verantwortungsbewusste Profis sollte es selbstverständlich sein, Ablenkungen zu vermeiden. Tablets, Zeitschriften oder Handys gehören auch im Stau in die Ablage weggelegt.
In Sachen Technik ist der richtige Reifendruck das A und O. Klettert das Thermometer für längere Zeit deutlich über 30 Grad Celsius, kann die Asphalttemperatur auf 40 bis 60 Grad Celsius ansteigen. Die Reifen werden weicher, ihre Auflagefläche vergrößert sich und sie verschleißen schneller. Bis zu 300 Pannennotrufe wegen Reifenplatzern gehen dann an Spitzentagen in Laichingen ein. Hitzeregel Nummer 1 in Sachen Technik ist deshalb, dass man mit dem richtigen Luftdruck unterwegs ist und spätestens alle zwei Wochen den Fülldruck am kalten Reifen und Reserverad überprüft, rät der ADAC TruckService. Reifen und Reserverad sollten dabei regelmäßig auf Beschädigungen wie Schnitte durch Fremdkörper geprüft werden. (dpp-AutoReporter/wpr)