Im Frühjahr kommen nach den Monaten mit schlechtem Wetter auch die Cabrios wieder aus ihren Winterquartieren. Rund 2,1 Millionen dieser offenen Fahrzeuge sollen nach Auskunft der Statistiker in Deutschland inzwischen angemeldet sein - Tendenz weiter steigend. Denn für viele Autofahrer gibt es nichts Schöneres, als ‚open air‘ unterwegs zu sein. Doch auch bei diesem Vergnügen sollte man einige Tipps beherzigen, damit der Spaß am Offenfahren nicht beeinträchtigt wird.
Wer schon ein Kabriolett sein Eigen nennt, sollte vor dem Start in die Saison sein Fahrzeug und insbesondere dessen Verdeck zunächst vom Staub und Dreck befreien, der sich während der winterlichen Ruhephase abgelagert hat. Insbesondere Cabrio-Dächer aus Soff sind für eine gründliche Reinigung dankbar. Die nimmt man am besten nicht in einer Waschstraße vor, auch wenn diese möglicherweise statt mit Bürsten mit weichen Lappen ausgestattet ist, sondern von Hand. Erst wird der Dreck mit einer nicht zu scharfen Bürste und/oder einem Staubsauger entfernt. Bei stärkeren Verschmutzungen kommt man auch um eine Nassreinigung nicht herum. Die sollte erst einmal nur mit klarem Wasser und einer weichen Bürste vorgenommen werden.
Reicht das nicht aus, können spezielle Reiniger zum Einsatz kommen - jedoch keinesfalls Haushaltsreiniger oder Ähnliches, weil diese viel zu aggressiv sind. Bei den Reinigungsmitteln für das Verdeck sollten übrigens die Bedienungsanweisungen der Hersteller möglichst genau beachtet werden, damit das Stoffverdeck nicht anschließend fleckig aussieht. Wird ein Cabrio-Dach regelmäßig gereinigt und gepflegt, hält es in der Regel deutlich länger als ohne solche Zuwendung. So beugt man am besten einem teuren Austausch vor. Und eine ganz wichtige Regel für Cabriofahrer: Ein Faltdach sollte man niemals feucht oder nass öffnen!
Empfehlenswert bei Cabrios ist es auch, wenigstens zu Saisonbeginn einen Blick auf die Mechanik des Verdecks zu werfen: Hat sich hier Rost gebildet, sind die Gelenke leichtgängig und ausreichend gefettet? Viel Aufmerksamkeit sollte man auch den Gummidichtungen rund um das Verdeck zukommen lassen. Sie müssen auch regelmäßig von Verschmutzungen gereinigt werden. Außerdem sollte man die Gummis öfter mit speziellen Pflegemitteln - auf Silikon- oder Glycerinbasis - einreiben, um sie länger geschmeidig und damit die Verdeckränder dicht zu halten.
Doch auch die Passagiere selbst sollten sich für das Offenfahren rüsten. Das beginnt damit, sich gegen die Sonneneinstrahlung zu schützen. Denn bei geöffnetem Verdeck lässt der Fahrtwind einen leicht die Kraft der Sonne vergessen, was schnell einen Sonnenbrand oder im schlechtesten Fall einen Sonnenstich zur Folge haben kann. Also empfiehlt es sich, an eine Kopfbedeckung und Sonnenschutzcreme zu denken. Zudem sollte man möglichst mit Sonnenbrille fahren. Das verhindert zum einen, dass der Fahrer geblendet wird, und zum anderen, dass ihm ein Insekt ins Auge gerät. Letzteres kann nämlich leicht zu einem Unfall führen.
Und leider muss man sich beim Offenfahren auch immer vergegenwärtigen, dass das ‚fehlende‘ Dach unerquicklichen Zeitgenossen einen schnellen Griff ins Fahrzeuginnere ermöglichen kann. Deshalb sollte man nicht nur in einem abgestellten, geöffneten Cabrio keine Wertgegenstände und Papiere liegen lassen - auch nicht bei einem kurzen Halt. Selbst bei einem Ampelstopp können Diebe sich Gegenstände etwa vom Beifahrersitz greifen.
Um zu verhindern, dass Diebe sich mit dem Messer durch das geschlossene Verdeck Zugang zum Auto verschaffen, sollte man Cabrios möglichst nicht an uneinsichtigen, einsamen Stellen parken. Kommt es dennoch zu einem Einbruch, kommt eine Teilkaskoversicherung für die so unmittelbar entstandenen Schäden auf. Ein gestohlenes Autoradio ist dadurch ebenfalls abgesichert. Und wer nur kurz parkt, muss für diese Zeit nicht unbedingt das Verdeck schließen, um seinen Versicherungsschutz zu behalten. Allerdings sollten die Seitenscheiben hochgefahren und das Handschuhfach abgeschlossen sein. (dpp-AutoReporter/wpr)