So genannte Flexible Fuel Vehicle (FFV) sind Fahrzeuge, die sich flexibel an den jeweiligen Kraftstoff anpassen. Konkret bedeutet das, dass neben Benzin auch andere Treibstoffe verwendet werden können.
Zum Beispiel mit Methanol oder Ethanol angereicherte oder in weiter reichenden Varianten vermischte Treibstoffe, wie zum Beispiel Ethanol E85, das zu 85 Prozent aus Ethanol und 15 Prozent aus Benzin besteht.
Die Grenzen der Flexibilität werden zwischen Otto- und Dieselkraftstoff gezogen, die weiterhin nicht verwendet werden können. Allerdings planen Autohersteller auch die Erweiterung auf Erdgas, das dann ebenfalls in den Tank gefüllt werden könnte.
Der Hintergrund dieser Anstrengungen ist, dass es einen gewissen Trend zu so genannten Biotreibstoffen bzw. Agrartreibstoffen gibt, diese jedoch nicht überall zur Verfügung stehen. In diesem Fall soll – anders als bei inflexiblen Fahrzeugen – eben auch reines Benzin getankt werden können, um die Mobilität zu erhalten. Es gibt bereits Staaten, allen voran Brasilien, die Agrartreibstoffe in großem Umfang verwenden, was zur Entwicklung von Fahrzeugen mit reinem Alkoholantrieb geführt hat. Mischformen gibt es erst seit den 1990er Jahren. Doch erst die jüngsten Entwicklungen beim Ölpreis haben diese Technologie wieder in den Vordergrund rücken lassen.
Vor allem Brasilien, wo Witterung und Landesgröße einen großen Schatz an Agrartreibstoff zur Verfügung stellen, hat als Schwungrad der Entwicklung gedient. Denn die Verwendung von reinem Agrartreibstoff hat zu Versorgungsengpässen geführt, was letztlich die Motivation dafür war, auf FFV umzusteigen. Die Zahl der FFV in Brasilien wird auf mehrere Hunderttausend geschätzt.
Auch in Europa gibt es eine Tendenz zur Verwendung von Autos im Sinne von FFV. Vor allem in Schweden ist die Beimischung von Ethanol bereits weit fortgeschritten, auch wird dort Ethanol E85 angeboten. Kein Wunder, dass Volvo unter anderem auf Autos mit dem Zusatz FlexFuel setzt.
Hierzulande gilt die geringe Verbreitung von Tankstellen für Ethanol E85 als Nadelöhr. Das hat als Folge, dass zwar diverse FFVs angeboten, aber nicht vertrieben werden.
Beobachter sehen die erhöhte Beimischung von Ethanol in normalen Treibstoff als Grund, dass die Verfügung von Ethanol E85 sich nicht im nötigen Umfang wird realisieren lassen. Ein wichtiger Faktor ist hierbei die Verfügbarkeit von Ethanol, denn bereits die Erhöhung der Beimischungsgrenze würde einen erheblichen Nachfrageschub bedeuten.
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