In einem Punkt sind sich die Experten trotz aller Differenzen allerdings einig: Erdöl ist ein endlicher Rohstoff und wird demnach irgendwann nicht mehr zur Verfügung stehen. Während die Frage der zur Verfügung stehenden Ressourcen heftig debattiert wird, steht ein anderer, nicht minder wichtiger Faktor im Raum, der kaum zu widerlegen ist: Der Verbrauch von Erdöl nimmt stark zu. Der Grund ist die Aufholjagd von China und Indien.
China und Indien beherbergen mehr als zwei Milliarden Menschen, Tendenz steigend. Diese werden über kurz oder lang einen Lebensstandard anstreben, der dem der westlichen Welt entspricht. Der hiesige Lebensstandard ruht auch auf einem vergleichsweise hohen Verbrauch an Erdöl.
Wenngleich China als Nummer zwei und Indien als Nummer fünf bereits mehr verbrauchen als Deutschland, will das noch nicht viel heißen. Denn der Verbrauch pro Kopf liegt in China bei 1,7 und Indien bei 0,8 Barrel (158,98 bzw. 159,11 Liter) je Einwohner pro Jahr. In Deutschland sind es 11,7, in den USA sogar 26,0 Barrel!
Man muss kein Mathematik-Genie sein, um zu begreifen, dass die Aufholjagd der aufstrebenden Riesenreiche ausreichen würde, um bereits kurzfristig eine schwere Erdölkrise zu provozieren. Würden Chinesen und Inder ihre Lebensweise an die deutsche anpassen, stiege der Ölbedarf in diesen Ländern um das Sieben- bzw. Vierzehnfache!
Indien und China würden dann mehr verbrauchen als aktuell die 12 Staaten zusammen, die gegenwärtig den größten Rohölhunger haben!
Abgesehen davon gibt es noch einmal zwei Milliarden Menschen um den Globus, die ebenfalls nach mehr Lebensstandard streben!
Einen hohen Lebensstandard auf der Basis der Lebensweise der westlichen Welt zu erreichen, würde die Nachfrage nach Öl explodieren lassen, was selbst bei optimistischsten Schätzungen hinsichtlich der Ressourcen die Angebotsseite massiv überfordern würde.
Die hohen Ölpreise mögen zu einem gewissen Teil aus Spekulationen stammen, in ihnen steckt aber auch die Erwartung, dass es auf der Basis des marktwirtschaftlichen Grundprinzips zu einer dauerhaften und begründeten Steigung des Ölpreises kommt.
Dabei könnte es sich durchaus um die Vorboten des Zeitpunktes handeln, an dem die maximale Erdölfördermenge erreicht wird. Auch wenn man den optimistischen Annahmen über vorhandene Lagerstätten folgt und glaubt, dass die hohen Preise das Wirtschaftswachstum stark dämpfen und somit den Ölhunger zurückdrängen würden, bleibt doch klar, dass die fortschreitende Entwicklung Chinas, Indiens und anderer Regionen relativ rasch zu einer drastischen Erhöhung der Nachfrage nach Öl führen wird. Auch wenn der Zeitpunkt der maximalen Ölförderung nicht erreicht sein sollte, könnte dieser Faktor hinter die steigende Nachfrage zurücktreten.
Die hohen Ölpreise mögen zu einem gewissen Teil aus Spekulationen stammen, in ihnen steckt aber auch die Erwartung, dass es auf der Basis des marktwirtschaftlichen Grundprinzips zu einer dauerhaften und begründeten Steigung des Ölpreises kommt.
Dabei könnte es sich durchaus um die Vorboten des Zeitpunktes handeln, an dem die maximale Erdölfördermenge erreicht wird.
Alles in allem genügend Gründe, nach Alternativen für die aktuelle Mobilität zu fragen, die auf dem Verbrennungsmotor bzw. dem Erdöl basiert.
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