Um den General Motors EV1 ranken sich eine Reihe von Mythen. Unbestritten ist, dass der EV1 das einzige Serienfahrzeug mit einem Elektromotor der 1990er Jahr ist, das diesen Namen verdient hätte.
Angetrieben von einem in Kalifornien im Jahr 1990 erlassenen Gesetz, das die Emissionen senken sollte, hat GM ein zweisitziges Auto gebraut, das einen Elektroantrieb aufwies. Andere Hersteller haben entsprechend geforscht, die Schwelle zur Serienfertigung wurde nicht überschritten.
Auch der EV1 hat keine großen Stückzahlen erlebt. 1.117 Stück sollen gebaut worden sein, einige davon an ausgewählte Personen zu Marketing-Zwecken gegeben. Im Jahr 2002 hat GM die Flotte des EV1 eingezogen und verschrottet.
In den Medien halten sich unverändert Spekulationen, nachdem dieser Schritt einmal ein wesentlicher strategischer Fehler gewesen sei, wie der Erfolg von Hybrid-Fahrzeugen aus Fernost zeigt, zum zweiten aber der Abbruch der Bemühungen um einen Erfolg des EV1 auf Druck der Öl- und Automobilindustrie erfolgt sei.
Von Verschwörungstheorien dieser Art mag man halten, was man will. Mittlerweile ist GM durch Hybrid-Fahrzeuge und ein umfangreiches Engagement im Bereich Brennstoffzellentechnologie wieder auf dem Gebiet der Elektromotoren engagiert. Andere, kleinere Hersteller, stehen vor der Markteinführung eigener Elektrofahrzeuge. Zwei davon stellen wir beispielhaft hier vor.
Das US-Unternehmen Tesla Motors ist in den USA ansässig und entwickelt Elektroautos. Im Jahr 2008 soll der erste Wagen des Unternehmens ausgeliefert werden, ein Tesla Roadster. Der zweisitzige Sportwagen soll bis zu 200 Kilometer pro Stunde schnell fahren und innerhalb von vier Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigen können. Hergestellt wird das gute Stück bei der britischen Sportwagen-Schmiede Lotus.
Hinsichtlich des bei Elektromotoren zentralen Energiespeichers setzt das Konzept auf eine große Masse von bereits seit langem praxistauglichen Lithium-Ionen-Akkus: 6.831 Stück werden verbaut. Damit soll das Fahrzeug 350 Kilometer Radius aufweisen, was das Fahrzeug alltagstauglich sein lässt. Die Ladezeit wird dreieinhalb Stunden betragen.
Kritik am Konzept betrifft die Haltbarkeit des Batterieblocks: Die verwendeten Akkus gelten als kritisch bezüglich der Lebensdauer, weil die Praxis ihrer Verwendung in Handys und Notebooks gezeigt hat, dass extreme Temperaturen die Lebensdauer deutlich senken.
Der Hersteller will diesem dadurch begegnen, dass der Akkublock von einer gemäßigt temperierten Flüssigkeit umgeben ist, die extreme Temperaturen verhindern soll.
Originell ist außerdem, dass Tesla ein Solarfeld anbieten will: Auf dem Dach des Hauses, der Garage oder des Carports angebracht, soll es den Roadster aufladen können, um damit 50 Meilen am Tag fahren zu können, ohne dafür auf Strom aus dem Stromnetz zurückgreifen zu müssen.
Neben dem Roadster will Tesla auch eine Limousine auf den Markt bringen, die gegenwärtig unter dem Projektnamen White Star läuft.
In Kalifornien ist die Firma Phoenix Motorcars beheimatet. Hier steht – anders als bei Tesla – eine schnell-ladbare Lithium-Ionen-Battarie im Zentrum der Konzeption. Diese ist zusammen mit AltairNano entwickelt worden.
Das Unternehmen will Fahrzeuge aus zwei in den USA außerordentlich beliebten Kategorien anbieten: Einen Pick-Up und einen Sports Utility Vehicle. 2008 soll der Marktstart sein, wobei der Pick-Up für Firmenkunden schon verfügbar sein soll.
Kritik an der Strategie von Phoenix richtet sich gegen die Verwendung der teuren Batterien von AltairNano, die gegenwärtig nur in geringer Stückzahl hergestellt werden. Um die hohen Kosten auszugleichen, veräußert das Unternehmen seine Emissionszertifikate, was zum Ansatzpunkt der Kritik geworden ist.
Diese Form der Fahrzeugsubventionierung ist allerdings nach Einschätzung von Phoenix Motors selbst nur ein zeitlich begrenztes Phänomen, bis höhere Stückzahlen der Batterien zu einem erheblichen Preisrückgang führen.
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