Kennzeichen

Diplomatenkennzeichen

Kennzeichen, die für Fahrzeuge aus dem Fuhrpark des Diplomatischen Korps gedacht sind, unterscheiden sich optisch nicht so sehr vom gewöhnlichen Standardkennzeichen: Links steht wie üblich das blaue Euro-Feld, gefolgt von eine Reihe Buchstaben und Ziffern, die in Schwarz auf weißem Grund gehalten sind.

Am Anfang steht die Null
Gewöhnlich fängt ein solches Diplomaten-Kennzeichen mit einer "0" an. Ein solches Kennzeichen wird an einem Fahrzeug angebracht, die für Personen gedacht sind, welche mit einem roten Diplomatenausweis ausgestattet sind.

Der Null folgt eine ein- bis dreistellige Ziffer, durch die das Land des Diplomaten erkennbar ist. Zu Beispielt steht eine "47" für einen Vertreter des afrikanischen Landes Ghana. Die Ziffernfolge beginnt mit "10", da die Ziffern von null bis neun für Fahrzeuge verwendet wird, die hohen deutschen Staatsämtern vorbehalten sind. Auch mit der Nummer "10" verbindet sich eine Besonderheit, denn sie ist dem Vatikan vorbehalten.

Für die Zahlen zwischen 170 und 199 sind als Träger Organisationen vorgesehen. Ab 200 geht es wieder mit Ländern weiter – aktuell: Mauritius (200) und Nordkorea (201). Am Ende des Kennzeichens ist eine weitere Nummer aufgeführt, die über den Rang des Diplomaten Auskunft gibt: Generell ist davon auszugehen, dass der Botschafter die Nummer "1" trägt, sein Stellvertreter die "2" usw. Als Faustregel gilt: Je kleiner die Nummer, desto höher der Rang.

Diplomatenkennzeichen werden nicht nur an Mitarbeiter von Botschaften, sondern auch an jene vergeben, die bei internationalen Organisationen tätig sind.

Alternative Gestaltungen
Alternativ zu der "0" können auch Buchstaben das Kennzeichen einleiten. In diesem Falle wird das Unterscheidungszeichen der jeweiligen Stadt verwandt. Die Verwendung geschieht bei Fahrzeugen von Personen, die nicht über einen vollen Diplomatenstatus verfügen, dennoch aber durch einen "blauen Sonderausweis" eine Bevorrechtigung besitzen. Eine weitere Variante bezieht sich auf konsularische Vertreter in einer deutschen Stadt: Die grundsätzliche Gliederung orientiert sich an Behördenkennzeichen, mit dem Unterschied, dass sie bei der Unterscheidungszahl hinter dem Städte-Kürzel immer mit einer "9" beginnen.

Weitere Varianten gibt es, weil auch Diplomaten-Kennzeichen gestohlen werden oder anderweitig abhanden kommen können. In diesem Fall wird eine so genannte "Alias-Nummer" verwendet: Der Buchstabe "A" wird dabei dem Schild hinzugefügt und zwar der Nummer des jeweiligen Vertreters. Kommt zum Beispiel dem Botschafter von Ghana sein Diplomatenkennzeichen irgendwie abhanden, würden seine Fahrzeuge stattdessen mit "0 - 47 – 1A" gekennzeichnet werden, bis die Sperrfrist von einem Jahr vorüber ist. Geht auch das Alias-Schild verloren, kommt der Buchstabe "B" zum Einsatz.